Acta Pacis Westphalicae III C 2,1 : Diarium Volmar, 1. Teil: 1643 - 1647 / Joachim Foerster und Roswitha Philippe
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1646 X 30
Dienstag Dinstags, den 30. huius, ad Caesarem, waß der herr
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churfürst von Maintz an herrn grafen von Trautmansdorff wegen handt-
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habung der Bergstraaß gelangen lassen, umb resolution, ob man diß pro
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conditione sine qua non behaupten soll [ 1500 ].

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Eodem von Oßnabrukh, daß die protestantes sich noch nit miteinander
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verglichen und vermeinen, die catholischen solten inen vordrist ein schrifft-
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liche declaration, daß sie mit der Kayserlichen vom 12. Julii außgehendigter
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resolution zufriden seyen, zukommen lassen [ 1501 ].

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Eodem an herrn grafen von Lamberg per dominum comitem Trautmans-
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dorff [ 1502 ].

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34 Eodem] am Rande: Der Hollender anbringen.
Eodem seind die Hollender bei Ihrer Excellentz gewesen und haben ange-
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bracht : 1. Daß sie verschaffen wolten, daß die Kayserliche guarnigion

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auß Ham abgefüret werden mochte, damit der herr churfürst von Branden-
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burg sein residentz alldort anstellen köndten. 2. Es liessen die Schweden in
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Hollandt spargirn und unter den gemeinen mann bringen, sonderlich auch
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durch anstifftung der predicanten, daß selbige republica sich daß religion-
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weesen in Teutschlandt wenig liessend angelegen sein, da man doch das-
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selbig anietzt merklich fürdern köndt. Daher nit geringer unwill unter inen
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entstehen thue. Sie betten derentwegen, Sein Excellentz wolte sehen, ob
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man doch in disem puncto zu einem verglich möchte gelangen könden. Die
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protestierende besorgten sich, es wurden die catholischen in vilen puncten
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zurukhgehen und alles noch uff mehrer weitleüffigkheit ziehen wöllen.

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Responsum ad primum, waß Ham anlangte, were solches von denn Chur-
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brandenburgischen abgesandten hievor zum öfftern gesuecht worden, es
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hette aber auß beweglichen ursachen nit eingewilligt werden könden und
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stüende einmahl in Ihrer Excellentz macht nit, were auch derentwegen
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weiter nichts ze movirn. Darbei es die Hollender bleiben lassen. Ad secun-
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dum , man hette in puncto der religionsgrauaminum vom 12. Julii alles
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gesagt, waß man disseits immer gwissens halber thuen köndte oder wolte,
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man köndte auch weiter sich im geringsten nit einlassen. Wann die prote-
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stierende lang mit ihrer acceptation zurukhhalten wolten, so derffte wol
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entlich geschehen, daß die catholischen auch uff andere resolutiones sich be-
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denkhen möchten. Wofern die protestierenden aber baldt zur sachen thuen
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und zum schluss greiffen würden, so getrawen Ihr Excellentz, es noch bei
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dem hinaußgegebnen proiect ze mantenirn. Worauff die Hollender eine ab-
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schrifft desselben begehrt, so auch bewilligt worden.

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