Acta Pacis Westphalicae III C 3,1 : Diarium Wartenberg, 1. Teil: 1644-1646 / Joachim Foerster
1645 V 26

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1645 V 26
Freitag Schreiben Kranes 1645 V 25: Als er den Branden-
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burgern
den Inhalt des münsterischen Beschlusses mitteilte und diese merk-
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, daß es allein um das Geleit von Stralsund ging, wollten sie es nur für
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bewilligt halten, wenn andere Stände sich für ihre Mediatstädte auch
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dazu verständen. Sie wollen aber die Schweden von ihrer Forderung abzu-
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bringen
suchen, obgleich sie fürchten, daß diese dann der Proposition einen
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Protest anfügen werden . Vermeindte also er, her Cran, die zu Münster
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gehaltene conferentz, indem sie sehen, daß man disseits bestendig verpleib,
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mochte nicht unfruchtbar gewesen sein, zumalen man auch lieber zu sehen,
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daß vorgemelte protestatio der proposition eingerückt, alß in praeiudicium
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statuum imperii etwas nachgegeben werde. Seye sonsten hiebey zu mercken,
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daß die Churbrandenburgische von solcher vorhabender protestation, wan
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dieser passus nit zur richtigkeit gepracht, qui ultiorem praescientiam
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praesupponit, nachricht habe.

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Mitteilung Chigis: Er hat eine Bulle erhalten, nach der ein im päpstlichen
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Monat erledigtes Kanonikat in Bremen dem Sohn Nassaus zu übertragen
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ist, und bittet um Ws Assistenz. W warnt, daß das Kapitel keine päpst-
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lichen Bullen annehme und unter den Religionsgravamina gerade die
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Abschaffung päpstlicher Übertragungen in den von Protestanten besetzten
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Stiftern vorkommen werde. Trotz Chigis Vermutung ist die
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Abberufung d’Avaux’ nicht eingetroffen; die Streitigkeiten unter den Ge-
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sandten gehen weiter. Sie wollen den Vertreter Portugals als Gesandten
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anerkennen.

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