Acta Pacis Westphalicae II A 1 : Die kaiserlichen Korrespondenzen, Band 1: 1643 - 1644 / Elfriede Merla
117. Ferdinand III. an Nassau und Volmar Wien 1643 Dezember 15

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[104/] 117/ [135]

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Ferdinand III. an Nassau und Volmar


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Wien 1643 Dezember 15

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[ Praes. 1643 Dezember 29]

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Die Ausfertigung übersandten Nassau und Volmar am 1. Januar 1644 an Auersperg und Krane.
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Siehe [nr. 136] .
– Konzept: RK , FrA Fasz. 47b, Konv. c fol. 135–136’ – Kopie:
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ebenda Fasz. 92 I nr. 117 fol. 583–584’ = Druckvorlage; Giessen 203 fol. 684–686’ –
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Druck: Gärtner II nr. 90 S. 206–210.

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Aushändigung der spanischen Ratifikation des Präliminarfriedens. Visite bei Ankunft der fran-
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zösischen
Gesandten. Restitution des Kurfürsten von Trier. Waffenstillstand im Reich. Rossetti.
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Waffenstillstandsabsichten der Generalstaaten. Grießheim. Zurückweisen polnischer Vermittlung.
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Volmar als Bevollmächtigter der Ehgin. Claudia von Österreich.

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Wir haben nr. 104 empfangen. Was nun fürs erste die außlieferung der letsten
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umbgeförtigten königlich Spanischen ratification über den praeliminarver-
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gleich betrifft, finden wir für das negst und richtigiste, das dieselbe denen
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Franzößischen gesandten in originali gegen genuegsamben schein eintweder
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durch den Pabstlichen legatum oder in dessen abweesen durch den Vene-
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digischen pottschäfftern außgeantwortet und dessen alßdan unser reichs-
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hofrath und gesandter zue den Schweedischen tractaten, der graf von Aurs-
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perg, denen königlich Dennemarckhischen gesandten zu Oßnabrugg nach-
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richt davon zu geben avisiert werde, welches ir denen königlich Spanischen
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gesandten in unserm namen also anzudeutten.

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Belangendt fürs andere, ob und wie die Franzößischen gesandten bei irer
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ankhonfft zu besuechen und mit endtgegenschickhung der carozza zu emp-
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fachen, lassen wir es bei unserer mit der jungsten ordinari euch zuegeschickh-
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ten erkhlerung allergnädigist bewenden; wie auch fürs dritte und viertte,
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waß ir dem Venedigischen gesandten sowol uf die anerbottene guete corre-
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spondenz als auch wegen deß churfürsten zue Trier geandtwortet, wol

[p. 169] [scan. 199]


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gefallen und solle auch zu seiner zeit, wessen wir uns in disem letsten
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particular werden endtschliessen, zu wissen gethan werden.

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Anlangendt fürs fünffte, was gedachter Venedigische ambassador wegen
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abhandlung eines armistitii anreget und ir darauf geantwortet, lassen wir
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zwar an seinen orth gestelt sein; nachdem aber dises ein materi von sehr
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hochen und weitaussechenden nachdenckhen, so von stundt zu stundt
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andere bedenckhen gebähret, also das sich noch zur zeit, ob ein solches
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armistitium nachteilig oder fürträglich sein möchte, nicht wol disceptieren
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lasset, sondern auf der zeit und denen conditionibus, mit welchen dasselbe
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zu beschliessen, beruehet, als wollen wir gnädigst, das ir in diser materi
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behuetsambist und also vorsichtig gehet, damit der gegentheil in kheinerlei
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weiß, wohin unsere intentiones gerichtet, vor der zeit erfahren möge, welches
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am füeglichisten geschicht, wann ir euch uf dergleichen propositiones nur
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in generalibus verhaltet und die discursen anderstwohin divertieret.

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Sechstens, deß cardinal Rossetti person betreffendt, bleibt es bei deme,
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wessen wir uns noch vor disem nach Rom destwegen erkhlert und euch
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undter dato den 10. Novembris communicieret .

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Bei der herzuekhonfft der Hollendischen gesandten werdet ir darahn zu
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sein wissen, damit, eur unwissent, in solchem negocio nichts fürübergehe,
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und was ir in erfahrung bringen werdet, uns zeitlichen berichtet auch diß-
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orts die königlich Spanischen gesandte dessen, was die zwischen uns und
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selbiger cron hergebrachte vertraüliche correspondenz und gemeine inter-
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esse mit sich bringen, gebürend erinnert.

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Belangend fürs achte, was der von Grießheimb bei dir, grafen von Nassau,
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anbracht, lassen wir an sein orth gnädigist gestelt sein; und da inskhönfftig
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etwo einiger gesandten von unsers freundlich geliebten vetters und schwa-
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gers, deß königs in Polln liebden, wegen alda anlangen möchte, so hetet ir
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denselben in allem gleich andere gesandte der uns mit bluetsverwandtschafft
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und schwagerschafft zuegethanen gesandten zu empfachen, zu besuechen
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und zu tractieren, jedoch, da sich dieselbe in einige interposition einmischen
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oder derselben annehmen wolte, euch disfals in nichts einzulassen oder zu
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impegnieren, sondern zuvorderist alles auf und von uns erwartenden bevelch
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und erkhlerung zu remittieren und sonsten bescheidenlich allen veranlasß
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zu solcher interposition zu declinieren

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Zu diesem achten Punkt ging ein fast gleichlautendes Schreiben an Auersperg und Krane, Wien
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1643 Dezember 16. Ausfertigung: RK , FrA Fasz. 46 k, Konv. a fol. 341–341’ [in nicht
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aufgelöster Chiffre] – Konzept: ebenda Fasz. 46 k, Konv. a fol. 340–340’ – Reinkonzept:
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ebenda Fasz. 46k, Konv. a fol. 343–343’ [von Kurz und Söldner unterschrieben, dann von
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Kurz verbessert] –Kopie: ebenda Fasz. 92 I fol. 632–633’; Giessen 203 fol. 661–661’ –
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Druck: Gärtner II nr. 92 S. 212–214.
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Endtlich und fürs neunte belangendt, das du, unser Oberösterreichischer
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cammerpresident Vollmar, in namen und aus bevelch unserer lieben muhmb
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und schwester, der erzherzogin zu Insprugg liebden, ein absönderliche

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visita bei mehrbemeltem Venedigischen ambasciador verrichtet, haben wir
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ermelter erzherzogin liebden selbst zuegeschrieben, wie wir vermeinen, das
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es hierin, und da ire liebden ichtwas bei denen interpositoribus anzubringen
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vermeinte, zue unsern und unsers löblichen erzhaus dienst am besten ge-
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halten khönnte werden; von dar du eheist weitere bevelch zu empfangen
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hast; inmitlst wirdet guet sein, das du, sovil möglich, und da etwan der
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erzherzogin liebden dir derentwegen gegebene bevelch einzigen ufschub
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litten, dergleichen visita und negotiation dich endthaltest.

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