Acta Pacis Westphalicae II B 2 : Die französischen Korrespondenzen, Band 2: 1645 / Franz Bosbach unter Benutzung der Vorarbeiten von Kriemhild Goronzy und unter Mithilfe von Rita Bohlen

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Verzögerung der Depesche. Verhandlungen Serviens mit den schwedischen Gesandten über die
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Proposition II: Verzögerung der Auslieferung wegen des Wartens auf die Billigung des
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Entwurfes; Beratungsthemen. 1. Verlegung des Deputationstages: französische Bedenken wegen
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der unzureichenden Vollmachten der Gesandten am Deputationstag für die Friedensverhand-
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lungen und wegen des Ausschlusses anderer Deputierter von den Beratungen; Befürwortung der
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Verlegung durch die schwedischen Gesandten als ersten Schritt zur gänzlichen Auflösung,
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schwedische Vorbehalte gegen den Deputationstag wegen der Festlegung auf Münster als
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Tagungsort und wegen des Vorherrschens der katholischen Stände. 2. Behandlung der
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Religionsangelegenheiten: umfangreiche Forderungen zum Nachteil der katholischen Religion
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im schwedischen Entwurf, Belehrung der schwedischen Gesandten über die Ziele der schwe-
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disch-französischen Allianz, über die drohende aktive Gegnerschaft von bislang neutralen
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katholischen Reichsfürsten und die eventuelle Verstärkung der pro-spanischen Haltung des
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Papstes, Interpretation ihrer Forderungen als mangelnde Rücksichtnahme auf den Allianzpart-
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ner; vertragliche Festlegung des Erhaltes der katholischen Religion; Hinweis der Schweden auf
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die Bedeutung der Protestanten als Verbündete der Kronen; Gefahr der Einigung von Kaiser
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und Reichsständen bei der Nichtberücksichtigung der Forderungen der Protestanten; Nachge-
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ben der Schweden und Bereitschaft zur Auslassung der beanstandeten Forderungen, eventuelle
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Wiedervorlage bei der Regelung des Verhältnisses von Katholiken und Protestanten. 3.
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Abschluß eines Waffenstillstandes: Beharren der Schweden auf einem Friedensschluß. 4.
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Verhandlungen mit Spanien: Hervorhebung der vertraglichen Beteiligung Schwedens am Krieg
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gegen Spanien durch Servien, Zurückweisung dieser Interpretation der Allianzverträge durch
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die Schweden und Beschränkung ihrer Verpflichtungen auf einen gemeinsamen Friedensschluß;
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keine Einwände gegen einen französisch-spanischen Abschluß vor dem Friedensschluß im
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Reich, Hinweis Rortés auf den Verzicht Frankreichs auf die eindeutige Klärung dieser Frage in
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der Vergangenheit. 5. Mitteilung des bayerischen Anbringens in Paris: fehlerhafte Information
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der Schweden darüber von dritter Seite, Rechtfertigung der Verhandlungen durch Servien,
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schwedische Warnungen vor Maximilian und Empfehlung von militärischer Gewalt als
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einziges Mittel gegen Bayern und Kursachsen; weite Verbreitung der Nachricht von den
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Verhandlungen Vervaux’; bewußt vage Darstellung der bayerischen Offerte betr. des schwäbi-

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schen und fränkischen Kreises durch Servien, peinliche Situation durch die Nachrichten von der
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Niederlage Turennes. 6. Schwedische Bündnisverhandlungen mit dem englischen Parlament:
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Ableugnung des Abschlusses eines Abkommens durch die Schweden.
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Aushebungen zum Ausgleich der Verluste Turennes. Einfluß Hessen-Kassels auf die Religions-
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forderungen der Schweden, Vorbringen dieser Forderungen durch Schweden als Mittel zur
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Formierung einer protestantischen Partei. Darlegung der Vorschläge Maximilians durch seine
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Gesandten als Voraussetzung für die Weiterentwicklung der Verhandlungen mit Bayern.
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Interesse der Generalstaaten an der Restitution des Pfalzgrafen; Kritik an ihrer Zurückhaltung
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in der Frage eines Krieges gegen den Kaiser. Pfalzgraf Eduard. Protokollarische Streitigkeiten
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mit Wittgenstein (Sérénité-Titel für den Kurfürsten, Majesté-Titel für den König). Begründung
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der Ablehnung der Pässe für Stralsund von seiten der Kaiserlichen mit dem Status einer
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Mediatstadt, Verzögerungsmöglichkeiten in den Verhandlungen mit Hilfe der Forderung nach
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diesen Pässen. Gewährung des Plénipotentiaire-Titels für die portugiesischen Vertreter. Schutz-
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briefe, Aushebungen.

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