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Acta Pacis Westphalicae III A 4,1 : Die Beratungen der katholischen Stände, 1. Teil: 1645 - 1647 / Fritz Wolff unter Mitwirkung von Hildburg Schmidt-von Essen

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VORWORT

Einen bedeutenden Teil des Westfälischen Friedenskongresses haben die reichsständi-schen Verhandlungen ausgemacht. Sie spielten sich auf zwei gänzlich verschiedenen Ebenen ab: einmal gab es die Kollegial- und Plenarberatungen, die auf den Reichs-tagen üblich waren, zum anderen die Verhandlungen in und zwischen den konfessio-nellen Corpora. Für die Protokolle all dieser Beratungen ist innerhalb der Acta Pacis West-phalicae die Unterabteilung A der III. Serie vorgesehen, die nach folgendem Schema gegliedert ist: 1) Kurfürstenrat, 2) Fürstenrat Münster, 3) Fürstenrat Osnabrück, 4) Sonderberatungen der katholischen Stände, 5) Sonderberatungen der evangelischen Stände, 6) reichsständische Beratungen 1648, sowie – eventuell – 7) Städterat. Ein Band 6 ist notwendig, weil die Schlußverhandlungen ab Februar 1648 – abgesehen vom Kurfürstenrat – in Gremien stattfanden, die weder in die Reichstagseinteilung der drei Kollegien noch in die Aufspaltung in konfessionelle Einungen passen. Ob ein Protokoll der Städterats-Verhandlungen veröffentlicht werden soll, ist noch nicht entschieden. Die Niederschriften über die katholischen Sonderberatungen, deren erster Teil hier vorgelegt wird, nehmen im Rahmen der Protokolle der reichsständischen Verhand-lungen einen besonderen Platz ein. Von dieser Überlieferung ist nämlich bisher fast nichts im Druck erschienen, und außerdem ist diese Überlieferung trotz aller zu ver-mutenden oder nachweisbaren Verluste sehr groß. Infolgedessen stellten sich besondere editorische Probleme, wobei Neuland betreten werden mußte, weil eine kritische Edi-tion vergleichbarer Reichstags-Protokolle des 16.–18. Jahrhunderts nicht exisiert. Die hier versuchten Lösungen sind also von allgemein-wissenschaftlichem Interesse. Die Herausgeber wären dankbar, wenn die Kritik dazu Stellung nehmen würde. Im übrigen wird der Fachmann schnell erkennen, wie sehr gerade durch die Protokolle des Corpus Catholicorum unser Bild vom Westfälischen Frieden ergänzt und bereichert wird, da † Fritz Dickmann diese Seite des Kongresses nur summarisch abhandeln konnte. So möge dieser Band die Erinnerung an diesen um die Geschichte des West-fälischen Friedens so hochverdienten Mannes bewahren. Bonn, den 15. Februar 1970 Konrad Repgen

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