Acta Pacis Westphalicae II A 3 : Die kaiserlichen Korrespondenzen, Band 3: 1645 - 1646 / Karsten Ruppert
Trauttmansdorff ist bezüglich eines Waffenstillstands oder Friedensschlusses genügend
instruiert. Im Lager über den Mangel an resistenzmitl zu diskutieren, halte ich für viel
zu gefährlich. Ich habe daher meine zur Militärkonferenz delegierten Abgesandten nur
dahin instruiert, daß der haubtscopus diser conferenz vor dißmal in meinem veldtlager
bloß darauf gestelt werde, wie mit den allerseittigen haubt- und anderen reichswaffen
die wenige zeit über alß zum fridenschluß vonnöthen möchte sein, zu subsistiren. Und
weil ich glaube, daß der friden oder armistitium mit dem puncto satisfactionis sich
allein und bey beeden cronen nit befürdern, weniger schliessen werde lassen, also will
ich zwar verhoffen, es werde zwischen den catholischen und uncatholischen in puncto
gravaminum einziger vergleich ehist geschehen oder schon geschehen sein, da aber ein
solches nit wehre, so widerholle gegen Eur Liebden freund-, vetter-, gnädig- und wol-
meinentlich, auch der religion und dem ganzen catholischen weesen allein zum besten,
waß ich dieselbe zu mehrmahlen in puncto gravaminum erwidert und ersuecht habe,
alß ohne welches ich mich nit wol versehen khan, daß mit Franckhreich und
Schweeden so baldt, alß es die notturfft erfordert, auch nur ein armistitium geschlossen
solte khönnen werden. Im übrigen, da bey diser conferenz sich ia ganz unüberwündt-
liche difficulteten befinden solten, so halte ich vor daß besser, daß solche zwischen
mir, euer und meines brueders liebden verbleiben und ich derselben unverlengt alhero
erindert werde.