Acta Pacis Westphalicae II A 1 : Die kaiserlichen Korrespondenzen, Band 1: 1643 - 1644 / Elfriede Merla
290. Auersperg und Krane an Ferdinand III Osnabrück 1644 Juni 16
Osnabrück 1644 Juni 16
Ausfertigung: RK , FrA Fasz. 46e, Konv. b fol. 398–398’, 401 = Druckvorlage – Kopie:
ebenda Fasz. 92 II ad nr. 300 fol. 627–627’.
Brandenburgische Anfrage nach den Gründen des Verzugs der Verhandlungen.
Wir haben Rezepisse nr. 274 erhalten. Sonsten hatt sich gestern der alhie
anwesender churfürstlich Brandenburgischer edlman auch bey mir, dem
graffen von Awersperg, allermaßen lauth unnßer unter dato den 12. Maii
eingeschickter gehorsambster relation dhamalhs bey mir, Crane, beschehen,
angeben unnd abermahls nachfrag gehabt, ob eß sich dan also, wie die
Schwedische außgeben, verhalte unnd wahr seie, daß der verzug dießer
tractaten ploeß an herzukumbst der churfürstlichen gesandten haffte. Die
churfürstliche durchlauchtt, sein gnädigster herr, bekommen von denen
Schweden ein schreiben über daß ander, warinnen sie zu abordnung der
ihrigen angetrieben würden, dhahero dieselbe gerne deß rechten grundts
berichtet sein mögten unnd ihme gnädigst anbefohlen hetten, sich dießer
sachen halben, sonderlichen aber, waran der verzug der bevorstehenden
friedenßhandlung am meisten hafften thue, dießesorts zu erkündigen.
Nachdeme aber leicht zu erachten wahr, daß dieße nachfrag auß ahntrieb
der Schwedischen geschehen seie, alß hab ich nechst den curialien kürtzlich
geanthworttet, eß stünde in der Schweden belieben zu schreiben, waß sie
wolten, daß werck unnd die that aber bezeugen gnugsamb, wohin sie
zihlten, zudeme wehre die Frantzösische volmacht vieller mängel halben
unannehmlich, unnd würden Ewer Kayserliche Mayestätt sonder zweiffell
ihre churfürstliche durchlauchtt in dießer sachen allergnädigst zugeschrieben
haben, alß zweiffele ich nitt, dieselbe werden die aigentliche bewandtnüß
immittels deß mehrern verstanden haben. Über dießes hab ich ihme zu
verhütung ferneren nachfragens mit der relation von der in Catalonien
erhaltenen victori
Vgl. [ S. 477 Anm. 1 ] .
unnd allein zu wünschen, daß hierdürch der liebe friede, welcher zum ziehl
der dießseidtigen wapfen gesetzt, ümb desto ehender erlangt würde.