Acta Pacis Westphalicae III C 2,2 : Diarium Volmar, 2. Teil: 1647-1649 / Joachim Foerster und Roswitha Philippe
1648 VI 23
1648 VI 23
Dienstag
Dinstags, den 23. diß, vormittag haben wir die ordi-
nari deputatos statuum vor unß erfordert und inen vorgehalten: Sie wüßten
sich zu erinnern, nachdeme sie anfangs mit denn Schweden in abhandlung
satisfactionis militiae getretten, erstens 20, folgendts 40 tonnen gulden
und dann entlich 5 million reichsthaler eingewilligt, gleichwol hiebei in
quaestione cui vor billich erachtet, daß denn Kayserlichen immediat- und
mediatarmada auch gebüerende satisfaction geschehen müeßte, allein den-
selben mehrers nit dann den Österreichischen und Bayerischen craiß ange-
wisen, daß wir uff unß derentwegen beschehene communication unß ieder-
zeit dahien vernemmen lassen, daß wir diser sachen halber in particulari
nichts instruirt, sondern Ihr Kayserlicher Maiestät allergnedigste meinung
wer, daß man vor allen dingen die articulos pacificationis gentzlich abhand-
len, schliessen und das instrumentum unterschreiben, alsdann erst von diser
materi handlen solte. Und obwol Ihr Kayserliche Maiestät sich in unserer
generalinstruction gnedigst erclärt, daß sie zu solchem ende mit ihren erb-
landen gern nach vermögen contribuiren wolten, so hab es doch den ver-
standt niemaln gehabt, das Ihr Maiestät ihren solchen last einzig und allein
wolten uffbürden lassen. Daher wir dann unß erclärt, wir köndten dise der
ständen mit denn Schweden fürgehende handlung keinesweegs approbirn
noch anstatt Ihrer Maiestät darein willigen, sondern wolten deroselben alle
nothurfft per expressum vorbehalten haben. Nun were unß uff unsere de-
rentwegen erstattete gehorsambste relationes vom 3. diß der bevelch zu-
kommen, daß wir in quaestione cui es dahien zu richten, damit Ihr Kayser-
licher Maiestät exercitus und deß herrn churfürsten in Bayern reichscorpo mit
in dise satisfaction gebracht und dasjenig, waß zu bezahlung der militiae
eingewilligt würdt, dergestalt abgetheilt werde, daß Ihrer Kayserlichen Maie-
stät hauptarmada wie auch dem Schwedischen kriegsvolkh auß dem quanto
zwei gleiche theil und der Churbayerischen umb ein drittel weniger zuge-
legt werde. Also ersuechten wir die stände, sie wolten solches in acht nem-
men und solche grosse bewilligung der 5 millionen reichsthaler den Schwe-
den nit einzig in handen lassen, dann uff solche formb wurde daß reich in
noch größere beschwerung gesetzt werden. Illi nemmens ad referendum.
nari deputatos statuum vor unß erfordert und inen vorgehalten: Sie wüßten
sich zu erinnern, nachdeme sie anfangs mit denn Schweden in abhandlung
satisfactionis militiae getretten, erstens 20, folgendts 40 tonnen gulden
und dann entlich 5 million reichsthaler eingewilligt, gleichwol hiebei in
quaestione cui vor billich erachtet, daß denn Kayserlichen immediat- und
mediatarmada auch gebüerende satisfaction geschehen müeßte, allein den-
selben mehrers nit dann den Österreichischen und Bayerischen craiß ange-
wisen, daß wir uff unß derentwegen beschehene communication unß ieder-
zeit dahien vernemmen lassen, daß wir diser sachen halber in particulari
nichts instruirt, sondern Ihr Kayserlicher Maiestät allergnedigste meinung
wer, daß man vor allen dingen die articulos pacificationis gentzlich abhand-
len, schliessen und das instrumentum unterschreiben, alsdann erst von diser
materi handlen solte. Und obwol Ihr Kayserliche Maiestät sich in unserer
generalinstruction gnedigst erclärt, daß sie zu solchem ende mit ihren erb-
landen gern nach vermögen contribuiren wolten, so hab es doch den ver-
standt niemaln gehabt, das Ihr Maiestät ihren solchen last einzig und allein
wolten uffbürden lassen. Daher wir dann unß erclärt, wir köndten dise der
ständen mit denn Schweden fürgehende handlung keinesweegs approbirn
noch anstatt Ihrer Maiestät darein willigen, sondern wolten deroselben alle
nothurfft per expressum vorbehalten haben. Nun were unß uff unsere de-
rentwegen erstattete gehorsambste relationes vom 3. diß der bevelch zu-
kommen, daß wir in quaestione cui es dahien zu richten, damit Ihr Kayser-
licher Maiestät exercitus und deß herrn churfürsten in Bayern reichscorpo mit
in dise satisfaction gebracht und dasjenig, waß zu bezahlung der militiae
eingewilligt würdt, dergestalt abgetheilt werde, daß Ihrer Kayserlichen Maie-
stät hauptarmada wie auch dem Schwedischen kriegsvolkh auß dem quanto
zwei gleiche theil und der Churbayerischen umb ein drittel weniger zuge-
legt werde. Also ersuechten wir die stände, sie wolten solches in acht nem-
men und solche grosse bewilligung der 5 millionen reichsthaler den Schwe-
den nit einzig in handen lassen, dann uff solche formb wurde daß reich in
noch größere beschwerung gesetzt werden. Illi nemmens ad referendum.