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Acta Pacis Westphalicae III C 2,2 : Diarium Volmar, 2. Teil: 1647-1649 / Joachim Foerster und Roswitha Philippe
1648 IV 18

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1648 IV 18
Samstag Sambstags, den 18. huius, haben sich die Schweden
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bei unß eingestellt und erholt, waßgestalten die protestierenden inen vor-
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getragen, wie weit die amnestiae materien mit unß durchgangen worden.
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Demnach weren sie auch vorhabens, selbige mit unß ze recapitulirn, die-
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jenige puncten, deren man einig, allein kurtz anzemelden, von denn übrigen
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zu sehen, wie man sich deren vergleichen und alsdann dise sach zum unter-
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schreiben außferttigen möchte. Respondimus, die protestierenden hetten
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nun gestern und vorgestern derentwegen mit unß gehandlet und daher wir
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nit anderst vermeint, als daß es nun allerdings sein verbleibens dabei haben
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und bei diser conferentz alles unterschriben werden solt, doch lassen wir unß
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die collationierung nit zuwider sein.

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Man ist in nachfolgenden different, sonst aber in allen übrigen puncten einig
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gewesen: 1. Wegen Baden Durlach versuechten sie abermaln alle mittel und
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weeg, daß uff ihre pretensiones möchte eingewilligt werden. 2. Wegen
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Hachenburg vernemmen sie, daß unß von denn protestierenden ein auffsatz
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zugestellt worden, darab sich der graf von Wittgenstain zum höchsten be-
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schwehren thet. Ihrestheils hetten sie kein wissenschafft darvon. 3. Bei dem §
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’Castrum Falkenstain‘ wolten sie noch die wortt ’restituatur ei, cui per sen-
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tentiam adiudicatum fuerit‘ beygesetzt haben. 4. Referirten, waßgestalt die
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Churtrierischen abgesandten gantz instendig begehrt, daß wegen der capitu-
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lation und deß Lützelburgischen depositi auch ein paragraphus im instru-
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mento eingerukht werden solte, wie von denn Franzosen im ihrigen be-
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schehen. Respondimus ad 1., daß wir unß einmal in kein weiter tractat ein-
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lassen köndten, sondern praecise bei unserm noch letstens zu Münster
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verglichnen und allhier cum temperamentis wider hienaußgegebnem auffsatz
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verbleiben theten. Ad 2. wegen Hachenburg hetten die protestierenden unß
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vorgeben, daß sie, Schweden, darmit allerdings content. Weil sie aber
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dessen nit anredig, so müeßten wir mit ermeldten protestierenden weiters
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reden. Ad 3. köndten wir einmal kein sententiam confirmirn, de cuius vali-

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ditate nobis non constaret. Der auffsatz wer in ihr, der Schweden aignem
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instrument also einkommen und unß übergeben, also müeßts dabei blei-
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ben. Ad 4. seyen wir erbiettig, Ihr Kayserlicher Maiestät darvon nochmaln
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umbständtliche relation ze thuen, wölche auch darauff die gebüer zu verord-
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nen nit underlassen würden. Wir köndten aber derentwegen im instrumento
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nichts einkommen ze lassen, zumaln sich die Spanischen, sovil daß Lutzel-
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burgische depositum anlangte, iederzeit erbotten, facta pace selbiges abfol-
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gen ze lassen.

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Wiewol wir nun dißortts hinc inde abgetretten, mit denn protestierenden,
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auch catholischen communicirt und biß in 6 stundt darmit verzehrt, so ist es
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doch sonderlich mit der Badischen sach zu keinem volligen schluss ze
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bringen gwesen, sondern es seyend die Schweden darauff bliben, daß gleich-
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wol ein anderer auffsatz von inen verfaßt, darinn daßjenig, dessen man
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beederseits bekandtlich, eingebracht, im übrigen, weil der abgeordnet kein
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weitern bevelch, herrn marggraf Fridrichs erclärung erwarttet werden
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solte, ob er damit zefriden; wa nit, solt ime sein weiter recht vorbehalten
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sein. Dessen wir cum hac conditione zefriden gewesen, wann dise clausula
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reciproca und dem herrn marggraf Wilhelm ebensowol bedingt wurde, im
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übrigen aber ieder theil in possessione dessen, so ime dißmals adiudicirt, biß
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zu außtrag rechtens verbleiben solte. Deßgleichen seyend wir auch in stark-
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hes disputat mit der herrschafft Geroltzeckh erwachsen, da die Schweden
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selbige der hinderlassnen Geroltzeckhischen tochter, ietziger gmahlin herrn
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marggrafen Fridrichs, ex capite amnestiae ze restituirn begehrten, wir aber,
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daß die notorietas caducitatis darwider und dießortts weiter nichts als allein
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die separatio pretendirten aigenthumbs vom lehen gesuecht werden köndte,
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darzu man sich auch ex parte Österreichs iederzeit anerbotten, und stüende
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nur darauff, daß die probatio allodii mit gnugsamen documentis belegt
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wurde.

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