Acta Pacis Westphalicae III C 3,2 : Diarium Wartenberg, 2. Teil: 1647 - 1648 / Joachim Foerster
1648 XII 31
1648 XII 31
Donnerstag Mitteilung an Krane: Gespräch mit den
Schweden.
Bericht Drachters: Beschlüsse der gestrigen Deputationssitzung betreffend
Aufteilung der Barzahlungen zur Militärsatisfaktion auf die Reichskreise.
– Nachdem ihn zwischenzeitlich Krosigk zu einer Besprechung gebeten hat,
berichtet Drachter: Die Hessen fordern die Feststellung der Eventualhypo-
thek und die Zahlung von 100 000 Reichstalern vor Austausch der Ratifi-
kationen , sonsten die landgräffin vorhero weiters abzudancken nit gedächte.
Krosigh teilt mit, daß 17 schwedische Regimenter im Anmarsch auf den
westfälischen Kreis seien, damit man sich rechtzeitig um die Abwendung
der Einquartierung bemühen könne.
Chigi bei W. Auf die Beschwerde von Krebs hin über ein angebliches schar-
fes Schreiben des Papstes an Kurbayern hat er in Rom nachgefragt und
erfahren, daß 1648 kein Schreiben oder Breve an Kurbayern herausgegan-
gen ist. So er dem Dr. Krebs fein rund Teutsch vorgehaltten, darüber der-
selbe errötet und darzue anderst nichts, alß daß es ihme von oben herunder
were zuekommen, zu sagen gewust.
Nassau bei W. Die Lütticher Deputierten haben unter ausführlicher Bezug-
nahme auf den Vertrag von Tongern seine Unterstützung für die Zahlungs-
befreiung erbeten. Er hat sie nachdrücklich vor den Folgen der Zahlungs-
verweigerung gewarnt und erklärt, daß wedder in seiner noch seiner col-
legen macht stunde, die angegebene exemption zu determiniren; falß sich
aber darin fundirt zu sein vermainten, würden sie sich deßhalber bei den
gesambten reichsstenden anzugeben haben. W: Warnt davor, die Depu-
tierten als Vertreter des Stiftes anzuerkennen, da das wahre Kapitel nach
Huy verlegt sei, auch Ritterschaft und andere Stiftsstädte den Schritt der
Stadt Lüttich und der dort befindlichen Kapitulare nicht mittrügen.
Nassau: Den heute wieder auf Austausch der Ratifikationen drängenden
Reichsständen haben die Ksl. geantwortet, der Verzug liege bei Franzosen
und Schweden. Ausstellungen der Ksl. am französischen Ratifikations-
instrument. Die Ksl. sind aber einverstanden, daß die beiderseitigen Rati-
fikationen samt einer Erklärung, in der sich Servien zur Beibringung einer
korrigierten Fassung verpflichtet, bei den Reichsständen oder Mediatoren
hinterlegt werden, falls mit diesem Termin die Friedensexekution beginnt
und gleichzeitig die Ratifikation mit den Schweden ausgewechselt wird.
Von den Reichsständen verlangt Servien die Rücknahme ihres Schreibens
an den König von Frankreich, wozu jene nicht bereit sind.
Konferenz mit den münsterischen Räten. Nachricht über den Anmarsch von
17 schwedischen Regimentern. Um causam communem hierauß zu machen,
sollen die Münsterischen für morgen die Kreisstände zusammenrufen.
Mitteilung Nassaus: Schreiben und schriftliche Proposition der Lütticher
Deputierten.
Womit durch die milte genaden Gottes das 1648. jahr
zu end gebracht.
Schweden.
Bericht Drachters: Beschlüsse der gestrigen Deputationssitzung betreffend
Aufteilung der Barzahlungen zur Militärsatisfaktion auf die Reichskreise.
– Nachdem ihn zwischenzeitlich Krosigk zu einer Besprechung gebeten hat,
berichtet Drachter: Die Hessen fordern die Feststellung der Eventualhypo-
thek und die Zahlung von 100 000 Reichstalern vor Austausch der Ratifi-
kationen , sonsten die landgräffin vorhero weiters abzudancken nit gedächte.
Krosigh teilt mit, daß 17 schwedische Regimenter im Anmarsch auf den
westfälischen Kreis seien, damit man sich rechtzeitig um die Abwendung
der Einquartierung bemühen könne.
Chigi bei W. Auf die Beschwerde von Krebs hin über ein angebliches schar-
fes Schreiben des Papstes an Kurbayern hat er in Rom nachgefragt und
erfahren, daß 1648 kein Schreiben oder Breve an Kurbayern herausgegan-
gen ist. So er dem Dr. Krebs fein rund Teutsch vorgehaltten, darüber der-
selbe errötet und darzue anderst nichts, alß daß es ihme von oben herunder
were zuekommen, zu sagen gewust.
Nassau bei W. Die Lütticher Deputierten haben unter ausführlicher Bezug-
nahme auf den Vertrag von Tongern seine Unterstützung für die Zahlungs-
befreiung erbeten. Er hat sie nachdrücklich vor den Folgen der Zahlungs-
verweigerung gewarnt und erklärt, daß wedder in seiner noch seiner col-
legen macht stunde, die angegebene exemption zu determiniren; falß sich
aber darin fundirt zu sein vermainten, würden sie sich deßhalber bei den
gesambten reichsstenden anzugeben haben. W: Warnt davor, die Depu-
tierten als Vertreter des Stiftes anzuerkennen, da das wahre Kapitel nach
Huy verlegt sei, auch Ritterschaft und andere Stiftsstädte den Schritt der
Stadt Lüttich und der dort befindlichen Kapitulare nicht mittrügen.
Nassau: Den heute wieder auf Austausch der Ratifikationen drängenden
Reichsständen haben die Ksl. geantwortet, der Verzug liege bei Franzosen
und Schweden. Ausstellungen der Ksl. am französischen Ratifikations-
instrument. Die Ksl. sind aber einverstanden, daß die beiderseitigen Rati-
fikationen samt einer Erklärung, in der sich Servien zur Beibringung einer
korrigierten Fassung verpflichtet, bei den Reichsständen oder Mediatoren
hinterlegt werden, falls mit diesem Termin die Friedensexekution beginnt
und gleichzeitig die Ratifikation mit den Schweden ausgewechselt wird.
Von den Reichsständen verlangt Servien die Rücknahme ihres Schreibens
an den König von Frankreich, wozu jene nicht bereit sind.
Konferenz mit den münsterischen Räten. Nachricht über den Anmarsch von
17 schwedischen Regimentern. Um causam communem hierauß zu machen,
sollen die Münsterischen für morgen die Kreisstände zusammenrufen.
Mitteilung Nassaus: Schreiben und schriftliche Proposition der Lütticher
Deputierten.
Womit durch die milte genaden Gottes das 1648. jahr
zu end gebracht.