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Acta Pacis Westphalicae III C 3,2 : Diarium Wartenberg, 2. Teil: 1647 - 1648 / Joachim Foerster
1648 III 8

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1648 III 8
Sonntag Landsberg bei Peñaranda: Daß Ihr Churfürstliche
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Durchlaucht dero vorige erklehrung bey der lezten post abermals erholen, und
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erscheine auch aus des graffen von Fürstenbergs relation, daß ihm nit das ge-
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ringste bey Ihrer Kayserlichen Mayestet contra regem catholicum auffgeben;.
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were ihr auch kein anders nie in sinn kommen, alß die vertrawlich und anver-
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wandliche correspondenz mit Spanien fortzusezen, und müsten dafürhalten,
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daß dem duc de Terranova dieser ungrund von friedheßigen leuthen ange-
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pracht, nur Ihre Churfürstliche Durchlaucht bey der Koniglichen Mayestet
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in Spanien in verdacht zu sezen. Begerten dahero I. H. G., falß wieder ver-
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hoffen auch ihm conte einige impression gemacht, solche mit gegenwertigen
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bericht zu corrigiren und schwinden zu laßen und benebens hiervon seinen
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konig und deßen vornehmbste ministros zu advertiren. Respondit der
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conte Piñeranda, daß Ihrer Churfürstlichen Durchlaucht und H. G. autho-
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ritet und credit bey ihm so gros, ut prima huius rei per Suam Celsitudinem
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facta mentio se de vero plus quam certificasset, auch sich kein weittere
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wiedrige gedancken davon seitther gemacht; habs ahn duc de Terranova
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schon gelangt, der sonder zweifl dem grund nachfragen und mit dem herrn
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graffen von Furstenberg selbst sich bereden; contestirte demnegst de inten-
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tione weittlauffiger. Zeigt zu Nachrichten Landsbergs, daß vorerst die aus

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Spanien erwarteten Gelder in Brüssel nicht zur Verfügung ständen, Schreiben,
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wonach 20 000 Reichstaler erlegt und weitere 130 000 Reichstaler angewiesen
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seien; zweyflete nit, sobald die gelder repartirt, daß auch Ihrer Churfürst-
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lichen Durchlaucht das angewiesene werde gezahlt werden, wie dan der konig
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in Spanien die conservation des Westvalischen craises und deßen volcker so
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hoch alß ihr eigene achteten. Ferner zeigte der her probst die ursachen
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ahn, welche Ihre Churfürstliche Durchlaucht zue Collen bewägen, des
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veldmarschalcken von Lamboy hinaufwerz nacher dem Rhein vorgehabte
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marche zu ändern

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Die Gründe ausführlich Kurköln an Kaiser 1648 III 1 ( München II K. schw. 988);
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neben militärischen Bedenken gegen die ursprünglich geplanten Operationen am Mittel-
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rhein sprachen die Kontributionsauseinandersetzungen mit Brandenburg und die Aus-
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sichten auf Quartiererweiterungen bei einer Diversion an der Unterweser mit.
. Hierob empfunde sich der conte Pinneranda etwas
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alterirt und replicirte, daß diß des hern erzherzogen Hochfürstliche Durch-
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laucht von Churcollen beschehenen vertröstung, gegen die Franzosen zu
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operiren, zuwieder, warnach die Spanier ihre disposition gemacht, und
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würde nun dieses den ministris frembd vorkommen, müste auch bey solcher
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beschaffenheit sehr zweiflen, ob mehr gelder fur Ihre Churfürstliche
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Durchlaucht folgen würden. Probst Landsperg wiederholte die ange-
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zogene impedimenta, mit dem anhang, wan selbige recht erwogen, werde
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die unmuglichkeit und dan ferner dieses ahn tag kommen, daß durch die
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gegen die Weeser vorhabende diversion dem gemeinen weesen weit mehrer
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nutz geschafft würde, wan nemblich der Konigsmarck von den Schweden
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abgezogen, zumaln die quartier ahn der Weeser die rechte herzader der
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Schweden seye. Pinneranda: Dieses stunde dahin, dadurch aber die
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Spanische intentiones sehr rückstellig gemacht würden. Landsberg:
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Letzte Äußerungen Serviens. Peñaranda: Beteuert die spanische Friedens-
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liebe
; darf er Servien dessen Äußerungen vorhalten? Landsberg: Wans
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I. H. G. und der Churcolnischen mit beygewester unvermeld geschehe, wür-
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den diesen vorhalt und andung gern sehen, zumaln er auch ahn anderen
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orthen mehr dergleichen vorgebe. Peñaranda: Krebs soll in Osnabrück
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verbreiten, die ksl. Armee sei völlig zugrunde gerichtet, so daß um jeden
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Preis Frieden geschlossen werden müsse. Landsberg: I. H. G. verneh-
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men fast dergleichen und müstens fur vermessene und hochpraeiudicirliche
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reden achten, wadurch die gegentheyle gesterckt und die catholische klein-
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müttig gemacht würden; sie hetten andere advisen sowol von Prag aus alß
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sonsten. Peñaranda: Nach Schreiben Terranovas beträgt die ksl. Armee
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8200 zu Pferd und 6500 zu Fuß, Puchhaim

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Johann Christoph Gf. von Puchheim (gest. 1657), ksl. Generalfeldzeugmeister,
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Kommandant der ksl. Truppen in Schlesien.
hat 6000 und will in zwei
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Monaten auf 10 000 kommen; thette also der Churbayerischer ahn dieser
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extremirung unverstendig. Praepositus affirmirt es mit dem zusatz, daß
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wan gerad diese die armaden etwas herunterkommen, were prudentis et

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quis bonae intentionis, solches zu dissimuliren, sonderlich bey den Schwe-
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den und uncatholischen, weyl nit zu zweiflen, selbe durch dergleichen noch
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mehr obstinater gemacht und die tractaten behindert, auch den catholischen
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mehrers abgeprest würde.

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