Acta Pacis Westphalicae III C 2,2 : Diarium Volmar, 2. Teil: 1647-1649 / Joachim Foerster und Roswitha Philippe
1647 XII 13
1647 XII 13
Freitag
Eodem 13. huius überbringt der Churmaintzische
cantzler der catholischen standen guettachten super temperamentis solus.
Zeigt an, daß Churbayern und Saltzburg sich nit bei diser einliferung als
ordinari deputati hetten wollen einfinden lassen, weil sie und noch vil andere
mit disem guettachten nitzefriden weren noch dasselbe pro communi conclu-
so halten wolten. Daher er nit ermanglen wollen, unß dasselbig allein ze
presentirn, nit der intention, daß wir hieran precise gebunden, vil weniger
solche erclärung denn Schweden und protestierenden außhendigen, sondern
pro discretione handlen und daß catholische interesse so guett muglich ver-
fechten solten. Dann daß wir vermeinten, es wurden die catholischen zu
einem sambtlichen einhelligen schluss in disen materiis ze bringen sein, das
wer ein vergeblich ding und wurde nimmermehr geschehen. Nos, wollen
der sachen nachgedenkhen. Man wurde aber entlich wissen müessen, wer
es mit denn an seitten Ihr Maiestät vorhabenden temperamentis ze halten
begehrte oder nit, dann daß wir nun stetigs in incertum tractirn solten, daß
werde weder bei denn gegentheilen verfanglich noch unß thuenlich sein,
und wir hetten beraits so vil nachricht, daß wann man die vota recht exami-
nirn sollt, so wurden die maiora wol sobaldt vor Ihr Kayserlicher Maiestät
intention und nit die andere außschlagen. Allermaassen ipso presente es sich
in überlegtem calculo also befunden.
Wir haben demnach solch guettachten gleich nach seinem abschiedt verlesen
und in denn mehrern punctis gantz impertinent befunden.
cantzler der catholischen standen guettachten super temperamentis solus.
Zeigt an, daß Churbayern und Saltzburg sich nit bei diser einliferung als
ordinari deputati hetten wollen einfinden lassen, weil sie und noch vil andere
mit disem guettachten nitzefriden weren noch dasselbe pro communi conclu-
so halten wolten. Daher er nit ermanglen wollen, unß dasselbig allein ze
presentirn, nit der intention, daß wir hieran precise gebunden, vil weniger
solche erclärung denn Schweden und protestierenden außhendigen, sondern
pro discretione handlen und daß catholische interesse so guett muglich ver-
fechten solten. Dann daß wir vermeinten, es wurden die catholischen zu
einem sambtlichen einhelligen schluss in disen materiis ze bringen sein, das
wer ein vergeblich ding und wurde nimmermehr geschehen. Nos, wollen
der sachen nachgedenkhen. Man wurde aber entlich wissen müessen, wer
es mit denn an seitten Ihr Maiestät vorhabenden temperamentis ze halten
begehrte oder nit, dann daß wir nun stetigs in incertum tractirn solten, daß
werde weder bei denn gegentheilen verfanglich noch unß thuenlich sein,
und wir hetten beraits so vil nachricht, daß wann man die vota recht exami-
nirn sollt, so wurden die maiora wol sobaldt vor Ihr Kayserlicher Maiestät
intention und nit die andere außschlagen. Allermaassen ipso presente es sich
in überlegtem calculo also befunden.
Wir haben demnach solch guettachten gleich nach seinem abschiedt verlesen
und in denn mehrern punctis gantz impertinent befunden.