Acta Pacis Westphalicae III C 2,2 : Diarium Volmar, 2. Teil: 1647-1649 / Joachim Foerster und Roswitha Philippe
1647 XI 21
1647 XI 21
Donnerstag Donnerstag, 21. huius, antwortten herr graf von
Nassau und ich auff vorstehende beede schreiben [ 1881].
Donnerstags, 21. huius, circa undecimam seind beede Schwedische pleni-
potentiarii bei herrn grafen von Lamberg, Cran et me praesente, erschienen,
anbringend: Nachdem sie theils von unß selbst, theils von denn evange-
lischen vernommen, daß wir berait weren, mit inen die tractatus ze reassu-
mirn, so weren sie darzu ebenmässig erbiettig, hetten allein mit unß reden
wollen, wölchergestalt daß werkh anzegreifen, auff das man versichert sein
könde, dasjenig, so gehandelt, auch bestendig verbleiben und nit etwan
hernach, wans denn ständen communicirt, widerumb, wie anietzt von den
catholischen beschehen, contradicirt und umbgestossen werden möchte.
Respondimus, unserstheils haben wir nochmaln zu erholen, daß Ihr Kayser-
liche Maiestät unß allergnedigsten bevelch ertheilt, ohne einige lengere
versaumbnus die tractaten ze reassumirn und daran ze sein, daß die dermaln
geendet und zum volligen schluss gebracht würden. Deme wir auch also
trewlich nachzesetzen so willig als schuldig, und hetten Ihr Kayserliche
Maiestät eben auch dergleichen vorsorg gefaßt und darumben, nachdem von
etwölchen protestierenden hievor in vorschlag kommen, daß zu solchem
ende ein conferentz zwischen beeder religion deputirten angestellt werden
möchte, sich solchen weeg nit missfallen lassen, sondern unß gnedigst
bevohlen, daran zusein, daß es ehist zu werkh gerichtet werden. Wie dann
allberait zu Münster mit denn catholischen dahien gehandelt und allhie nun-
mehr denn protestierenden dergleichen auch vorgehalten worden, nit zwar
der meinung, daß wir beederseit an Kayserlichem und Schwedischen theil
nur daß zusehen haben solten, sondern das wir vordrist die sachen reassu-
mirn, wa etwan bei eim oder andern puncten angestanden, mit denn ständen
beederscits darüber gehandlet und also, waß verglichen, alsobaldt stabilirt
werden mög, wardurch dann dem proponirten dubio von selbsten abge-
holffen. Und hetten wir so vil nachricht, daß noch heut ettlich von den catho-
lischen zu Münster auffbrechen und hieher verraisen, denen auch die übrige
alsbaldt nachfolgen würden. Sonderlich hette ich, Volmar, vom officialn
allhier verstanden, das herr bischoff von Oßnabrukh als gestrigen tag gwiß
zu Münster anlagen werde
, und dieweil dann der catholischen deputirten
ankunfft so nahend vor der thür, so stüenden wir umb so vil an, vor deren
einige handlung anzetretten. Dann wir kommen auff einigen hauptpuncten,
wölchen wir wolten, als de amnestia, compositione grauaminum, iuribus
statuum, satisfactione, aequivalentiis, assecuratione, executione pacis, restitu-
tione, so finden wir allenthalben contradictiones und darinnen man mit eint-
wederem theil ze handlen haben werde. Vermeinten also, sie, Schwedische,
werden sich nit zuwider sein lassen, noch ein tag oder zween zuzewartten,
damit alsdann die handlungen mit desto mehrerm bestandt fortgesetzt wer-
den mögen. Unsertheils wolten wir es nit anstehen lassen, sondern sehen, ob
etwan übermorgen der sachen ein anfang gemacht werden köndt. Illi liessens
dabei bewenden und halten disen modum vor gnugsamb. Wolten allein nit
darfür halten, das man dasjenig erst disputirn werde, waß allberait vergli-
chen. Respondimus, wir begehrten kein weitterung ze suechen, der markt
werde lernen kramen und verhoffendtlich die eraigende difficulteten sich
wol accommodirn lassen. Ita discessum.
Eodem die samptliche Oßnabrukhische gesandtschafft, referirn alles, waß
hioben cum protestantibus et Suecis gehandlet, waß es vor einen verstandt
mit deren ex parte protestantium vorgeschlagnen conferentz, waß auch von
ankunfft der catholischen für weiter hoffnung [ 1882].
Nassau und ich auff vorstehende beede schreiben [ 1881].
Donnerstags, 21. huius, circa undecimam seind beede Schwedische pleni-
potentiarii bei herrn grafen von Lamberg, Cran et me praesente, erschienen,
anbringend: Nachdem sie theils von unß selbst, theils von denn evange-
lischen vernommen, daß wir berait weren, mit inen die tractatus ze reassu-
mirn, so weren sie darzu ebenmässig erbiettig, hetten allein mit unß reden
wollen, wölchergestalt daß werkh anzegreifen, auff das man versichert sein
könde, dasjenig, so gehandelt, auch bestendig verbleiben und nit etwan
hernach, wans denn ständen communicirt, widerumb, wie anietzt von den
catholischen beschehen, contradicirt und umbgestossen werden möchte.
Respondimus, unserstheils haben wir nochmaln zu erholen, daß Ihr Kayser-
liche Maiestät unß allergnedigsten bevelch ertheilt, ohne einige lengere
versaumbnus die tractaten ze reassumirn und daran ze sein, daß die dermaln
geendet und zum volligen schluss gebracht würden. Deme wir auch also
trewlich nachzesetzen so willig als schuldig, und hetten Ihr Kayserliche
Maiestät eben auch dergleichen vorsorg gefaßt und darumben, nachdem von
etwölchen protestierenden hievor in vorschlag kommen, daß zu solchem
ende ein conferentz zwischen beeder religion deputirten angestellt werden
möchte, sich solchen weeg nit missfallen lassen, sondern unß gnedigst
bevohlen, daran zusein, daß es ehist zu werkh gerichtet werden. Wie dann
allberait zu Münster mit denn catholischen dahien gehandelt und allhie nun-
mehr denn protestierenden dergleichen auch vorgehalten worden, nit zwar
der meinung, daß wir beederseit an Kayserlichem und Schwedischen theil
nur daß zusehen haben solten, sondern das wir vordrist die sachen reassu-
mirn, wa etwan bei eim oder andern puncten angestanden, mit denn ständen
beederscits darüber gehandlet und also, waß verglichen, alsobaldt stabilirt
werden mög, wardurch dann dem proponirten dubio von selbsten abge-
holffen. Und hetten wir so vil nachricht, daß noch heut ettlich von den catho-
lischen zu Münster auffbrechen und hieher verraisen, denen auch die übrige
alsbaldt nachfolgen würden. Sonderlich hette ich, Volmar, vom officialn
allhier verstanden, das herr bischoff von Oßnabrukh als gestrigen tag gwiß
zu Münster anlagen werde
ankunfft so nahend vor der thür, so stüenden wir umb so vil an, vor deren
einige handlung anzetretten. Dann wir kommen auff einigen hauptpuncten,
wölchen wir wolten, als de amnestia, compositione grauaminum, iuribus
statuum, satisfactione, aequivalentiis, assecuratione, executione pacis, restitu-
tione, so finden wir allenthalben contradictiones und darinnen man mit eint-
wederem theil ze handlen haben werde. Vermeinten also, sie, Schwedische,
werden sich nit zuwider sein lassen, noch ein tag oder zween zuzewartten,
damit alsdann die handlungen mit desto mehrerm bestandt fortgesetzt wer-
den mögen. Unsertheils wolten wir es nit anstehen lassen, sondern sehen, ob
etwan übermorgen der sachen ein anfang gemacht werden köndt. Illi liessens
dabei bewenden und halten disen modum vor gnugsamb. Wolten allein nit
darfür halten, das man dasjenig erst disputirn werde, waß allberait vergli-
chen. Respondimus, wir begehrten kein weitterung ze suechen, der markt
werde lernen kramen und verhoffendtlich die eraigende difficulteten sich
wol accommodirn lassen. Ita discessum.
Eodem die samptliche Oßnabrukhische gesandtschafft, referirn alles, waß
hioben cum protestantibus et Suecis gehandlet, waß es vor einen verstandt
mit deren ex parte protestantium vorgeschlagnen conferentz, waß auch von
ankunfft der catholischen für weiter hoffnung [ 1882].