Acta Pacis Westphalicae III C 2,2 : Diarium Volmar, 2. Teil: 1647-1649 / Joachim Foerster und Roswitha Philippe
1647 II 16
1647 II 16
Samstag Sambstags, 16. huius, seindt sie ebenmässig zu Ihrer
Excellentz kommen mit widerholung aller diser expostulatorum. Wie und
ob zwar disen morgen die auffgesetzte minute gegeneinander sollen auß-
gewexlet werden, so ist doch der Milonius zu mir post prandium kommen
mit anzeig, wie daß conte d’Avaux sich ab unserer verglichnen finalclausul
zum höchsten gravirte und die wortt ’inita conuentio ad effectum perdu-
catur ‘ nit laiden wolte, gebe vor, es were mit unß gegen Frankreich noch zu
keinem verglich kommen, sonderlich weil wir unß nit verobligirt, daß der
Kayser nullo casu Spania hilff thuen solt. Derentwegen vermeinten die
Schwedischen plenipotentiarii, es solten dise wortt ’cum Gallis suscepta
tractatio finiatur‘ darfür gesetzt werden. Die Franzosen besorgten, der fridt
mit Schweden möchte geschlossen, hingegen sie mit Spania im krieg ge-
lassen werden und hernach der Kayser dem könig in Spania hilff laisten.
Respondi, diß seyen lautter unbilliche zumuetten, inmaassen es die Schwe-
den selbst clarlich erkenten. Ich woll mich nit versehen, daß einiger buech-
staben im verglichnen concept soll verendert werden. Es haiße bei unß: ein
wortt ein wortt, ein mann ein mann. Waß wir im namen Kayserlicher Maie-
stät versprechen, daß wollen wir trewlich halten. Hoffen, die herren Schwe-
den werden es auch thuen und sich deß conte d’Avaux einstrewen nichts
irren lassen. Die Franzosen hetten doch auch den gantzen punctum satis-
factionis mit unß absonderlich tractirt und denn Schweden kein wortt
darvon gesagt. Waß sie dann anietzt ursach hetten, inen, Franzosen, so vil
nachzegeben. Einmal sei unser mit dennselben verglichner tractat ein perfecta
et stipulata conuentio praesentibus mediatoribus facta et in eorundem manus
deposita. Ich sehe wol, daß sie nichts ze halten gesinnet; der conte d’Avaux
schwer ein aid über den andern, daß die cron Frankreich den friden trew-
lich meine, und gebe der eventus stetigs daß contrarium zu erkennen. Plus me
iniuratis Suecis quam millies iurantibus Gallis credere. Ich pette, herrn Oxen-
stirn anzezeigen, daß er es beim auffgesetzen concept ohne enderung bewen-
den und die außferttigung exequirn lasse. Eben dise contestatio ist hernach
von Ihrer Excellentz selbst gegen dem Salvio, als er sich bei derselben wegen
der religionsgravaminum eingefunden, widerholt worden.
Excellentz kommen mit widerholung aller diser expostulatorum. Wie und
ob zwar disen morgen die auffgesetzte minute gegeneinander sollen auß-
gewexlet werden, so ist doch der Milonius zu mir post prandium kommen
mit anzeig, wie daß conte d’Avaux sich ab unserer verglichnen finalclausul
zum höchsten gravirte und die wortt ’inita conuentio ad effectum perdu-
catur ‘ nit laiden wolte, gebe vor, es were mit unß gegen Frankreich noch zu
keinem verglich kommen, sonderlich weil wir unß nit verobligirt, daß der
Kayser nullo casu Spania hilff thuen solt. Derentwegen vermeinten die
Schwedischen plenipotentiarii, es solten dise wortt ’cum Gallis suscepta
tractatio finiatur‘ darfür gesetzt werden. Die Franzosen besorgten, der fridt
mit Schweden möchte geschlossen, hingegen sie mit Spania im krieg ge-
lassen werden und hernach der Kayser dem könig in Spania hilff laisten.
Respondi, diß seyen lautter unbilliche zumuetten, inmaassen es die Schwe-
den selbst clarlich erkenten. Ich woll mich nit versehen, daß einiger buech-
staben im verglichnen concept soll verendert werden. Es haiße bei unß: ein
wortt ein wortt, ein mann ein mann. Waß wir im namen Kayserlicher Maie-
stät versprechen, daß wollen wir trewlich halten. Hoffen, die herren Schwe-
den werden es auch thuen und sich deß conte d’Avaux einstrewen nichts
irren lassen. Die Franzosen hetten doch auch den gantzen punctum satis-
factionis mit unß absonderlich tractirt und denn Schweden kein wortt
darvon gesagt. Waß sie dann anietzt ursach hetten, inen, Franzosen, so vil
nachzegeben. Einmal sei unser mit dennselben verglichner tractat ein perfecta
et stipulata conuentio praesentibus mediatoribus facta et in eorundem manus
deposita. Ich sehe wol, daß sie nichts ze halten gesinnet; der conte d’Avaux
schwer ein aid über den andern, daß die cron Frankreich den friden trew-
lich meine, und gebe der eventus stetigs daß contrarium zu erkennen. Plus me
iniuratis Suecis quam millies iurantibus Gallis credere. Ich pette, herrn Oxen-
stirn anzezeigen, daß er es beim auffgesetzen concept ohne enderung bewen-
den und die außferttigung exequirn lasse. Eben dise contestatio ist hernach
von Ihrer Excellentz selbst gegen dem Salvio, als er sich bei derselben wegen
der religionsgravaminum eingefunden, widerholt worden.