Person

Acta Pacis Westphalicae II A 1 : Die kaiserlichen Korrespondenzen, Band 1: 1643 - 1644 / Elfriede Merla
306. Protokoll Nassaus und Volmars Münster 1644 Juli 1

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–/ 306 /–

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Protokoll Nassaus und Volmars


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Die Relation Nassaus und Volmars an Ferdinand III., Münster 1644 Juli 8 ist ein Auszug
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dieses Protokolls der bis [ Seite 509 Zeile ] [ 36 ] ob man es also geschehen ze lassen reicht. Aus-
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fertigung
: RK , FrA Fasz. 47a, Konv. B fol. 244–249, praes. 1644 Juli 19 [ es fehlen vier
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Blatt ] – Konzept: ebenda Fasz. 92 III nr. 325 fol. 26–37. Im Eingang der Relation wird
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der Erhalt von [ nr. 293 ] am 5. Juli bestätigt.

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Münster 1644 Juli 1

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Kopie: KrA Fasz. 152 fol. 348–356’ = nr. 308,1 = Druckvorlage – Konzept: RK , FrA
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Fasz. 92 III ad nr. 320 fol. 6–12.

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Übergabe des kaiserlichen Memorials an die Mediatoren. Salvius in Münster.

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Freytags, den ersten Julii, haben wir uns zu denn herren mediatoren verfüegt
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und inen crafft von der Römisch Kayserlichen mayestätt, unserm allergnä-
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disten herrn, vom 15. Junii abgangnen bevelchs das dabey eingeschlossene
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memorial in duplo mundiert übergeben und den vortrag zwar in Italieni-
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scher sprach, doch deß formalinnhalts gethan: Nachdem wir vergangnen
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zinstags bey damals gehabter audienz von inen, herren mediatoren, ver-
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standen , wessen sich die Franzößische gesandten wegen angesuechter ver-
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enderung irer vollmacht hetten verlautten lassen, und unsersortts der sachen
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etwas mehrers nachgedacht, heten wir für thuenlich befunden, damit ia
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aller anlaaß zu mehrer verlengerung und hindernus der bevorstehenden
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fridenshandlung möchte fürkommen und abgeschniten werden, auß
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unserer hievor inen übergebnen scriptura aufs allerkürzist und einfaltigist
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in form eines kleinen memorials alle dieihenige defectus und excessus,
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welche ir Kayserliche mayestät anderwerts gericht und verbessert zu
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sechen begehrten, außzuziechen und dabey einig andere umbständte nit
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einzumischen.

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Und diß weren ebendiejenige, welche in gegenwerttigem blatt, so wir inen
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anstatt vorberüerter langen schrifft hiemit überreichen theten, begriffen
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werend, alles zu dem, damit sie desto beweglicher mit denen Franzößischen
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gsandten handlen und sie vermögen köndten, das sie dermals die gebürende
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emendation irer plenipotenz ins werkh richten wolten, seitemals ia clärlich
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zu verspüren, das man an Keyserlicher seiten einigen umbschwaiff nit zu
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suechen, sondern die handt an das werkh selbst anzulegen begehre. Und
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weil sie, mediatores, bey solcher beschaffenheit bedeütter unserer vorigen
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schrifft nit mehr vonnöten hetten, so wolten sie sich gefallen lassen, uns
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selbige widerumb zuezustellen und im übrigen, wie bißher rüehmlich be-
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schechen , sich noch ferrer bemüchen, das die Franzößischen gesandten zur
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gebür behandlet werden möchten.

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Sie haben hierauf die empfangene memorialen alsbaldt verlesen und uns in
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andtwortt angezeigt, sie weren damit wol zufriden und erbiettig, die vorig
3
schrifft uns widerumb zuezustellen (wie dann seither beschechen), die sie
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ohnedaz den Franzosen, ob die es gleichwol begehrt, zu communicieren
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unnöttig befunden, sondern bey sich in irer verwahrung behalten, sonsten
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aber denselben, sovil die substantialia anlangte, die notdurfft genueg zu
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verstehen geben hetten, die weren und bleiben erbiettig, was in irer voll-
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macht zu verenderen, für recht und billich erkandt werden möchte, solches
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auch ze laisten und inen, mediatoren, gar eine formb zuezustellen; allein
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müeste solches uf der Kayserlichen seitten zugleich geschechen und vor-
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derist die edition der vollmachten zu Oßnabrugg vorgangen sein.

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Wir haben darauf angezeigt, es hetten selbige Kayserliche gsandten sich
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in hoc puncto bereits gegen denn Schweedischen erclärt, das nemblich
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selbige extradition der ursachen nit geschechen köndten: 1) Es were dann
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vorderist der könig in Dennemarkh zu disen universaltractaten admittiert;
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2) sodann die Franzößische vollmacht begertermassen aggiustiert; und 3)
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das auch mit angedeuter extradition kein periculum in mora, weil die
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formula bereits zwischen herrn graf Kurzen und dem Salvio verglichen.

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Auf dise erclärung hetten die Schweedische bis dato nichts repliciert und
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allein circa primum zu wissen begert, ob man den könig in Dennemarkh
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als partey oder als mittleren bey disen tractaten ze haben begerte. Darüber
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inen auch die antwortt worden, dises wurde vorderist bei deß königs eigener
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erclärung stehen; sonsten aber geben seine an die reichsständte abgangene
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schreiben , davon die Schweedischen sonder zweifel nachricht hetten, sovil
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wol zu erkennen, das er vermuettlich mehr seines particularinteresse halber
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darinnen begriffen ze sein begehre. Demnach stüende es nunmehr an denn
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Schweedischen, was sie über sothane erclärung sich ferrers gegen denn
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Kayserlichen gesandten wolten vernemmen lassen.

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Aus diser unserer anzeig haben die mediatores anlaaß genommen, von diser
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materi weiters zu discurrieren, und sagten ie einer nach dem andern, was
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die angezogene vergleichung zwischen herrn graf Kurzen und Salvio an-
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langte , da wolten die Franzosen damit nit zufriden sein, dann, wie iungst
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auch gegen uns angedeüttet worden , die sachen nit mehr in selbigem standt,
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sie könten und wolten mit uns nisi coniunctim cum suis confoederatis et
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adhaerentibus nit tractieren, also müesten wir auch hingegen mit inen
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coniunctim zu tractieren bevollmächtiget sein, und derentwegen könte man
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mit disem anzug die extradition nit aufhalten. So könde auch denn Franzosen
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con ragione nit zuegemuettet werden, das sie ir emendation vorderist, ehe
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dann solche extradition zu Oßnabrugg geschechen were, erstatten solten.

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Es seye ia res clara crafft der praeliminarconvention, das beede tractatus pro
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uno gehalten und consequenter pari passu fortgefüert werden sollen, sonder-

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lich , weil der Kayserlichen gsandten vollmacht sowol als die irige der emen-
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dation vonnötten hett, und sagten sie, Franzosen, die Kayserlichen wolten
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nur immerzue von inen haben und irerseits nichts nachgeben.

4
Was dann die beylassung deß königs in Dennemarkh anlangte, da könde
5
man ex parte Kayserlicher mayestät nit versicheren, das derselb nach seinem
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iezigen zuestandt in die vorstehende handlungen zugelassen zu werden
7
begehre, und sezte man dißortts das fundament uf ein sach, so nit in unserer
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wissenschafft oder macht stüende, dann uns, Keyserlichen, so wenig als
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denn Franzosen und Schweeden bewust, ob und wie Dennemarkh sich in
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dise generalfridenstractaten einlassen wolle, weil selbiger könig noch steettig
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in der see und niemandt einige resolution von ime erlangen könne.

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Sie vermeinten derentwegen, man thette uf Kayserlicher mayestät seiten vil
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besser, das man die Oßnabruggische extradition fürgehen liesse, man könte
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doch allezeit dem könig sein plaz in einem außtrückhenlichen articul offen
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behalten, auch solches seinen ministris genuegsamb anzeigen und, das man
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ohne den könig nichts schliessen wolte, versicheren; man müeste darumb
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nit gleich zu denn substantialibus pacificandi schreitten, sondern es wurde
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noch vil zeit und monat mit denn formalibus verzehrt werden, ehe und dann
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man zum haubtwerkh wurde schreitten könden; dann sagte herr nuncius
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doch hernach, es wurde vil difficultet geben, wer zum ersten seine postulata
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eröffnen und wie darauf gehandlet werden solte. Deme replicierte aber der
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Venetianische pottschäffter, diß wurde sich nit thuen lassen, dann keiner
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gern der erste wurde sein wollen, man müeste es dahin richten, das ein
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iede part ire propositiones inen mediatoren sambtlich und zugleich ein-
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reichen und selbige alßdann sich vergleichen theten, wie die communication
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gegen denn interesßierten geschechen solte.

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Endtlich sezte der Venetianische dise quaestionem an uns, wann die Schwee-
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dischen , wie er vermaint, wisse es doch nit gewiß, sich erclären solten, sie
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wolten den könig in Dennemarkh als ein partey und wegen seines interesse
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(dann als ein mitler da ze sein, were ia wider alle vernunfft) zu denn uni-
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versaltractaten admittieren, mit der condition, das alßdann die Kayserlichen
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gesandten zu Oßnabrugg alsogleich unerwartet der Dennemarkhischen ge-
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sandten ankonfft mit der extradition fürgehen solten, ob uf solche erhaltende
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erclärung deme stattgethan werden möchte.

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Wir haben denn herren mediatoren, sich selbst in discurs außzulassen, nit
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verwehren können, uns aber hierüber nec pro nec contra in einige ver-
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bündtliche andtwort nit einlassen sollen noch wollen, sondern kürzlich
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geantwortet, was das Dennemarkische weesen anlangte, da hetten wir dar-
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mit propriamente nichts zu schaffen, sondern es berüerte haubtsächlich
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allein unsere collegas zu Oßnabrugg, die würden nun hierundter wissen,
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was inen zu thuen, denen wir es auch zu communicieren nit underlassen
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wolten, haben dabey gleichwol vorangeregtes königliches an die reichs-
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ständte abgangenes schreiben widerumb angezogen, das ia daraus genueg-
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samb erscheinte, das er sein interesse bey disen universaltractaten zu ver-

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fechten begehrt. Herr nuncius replicierte darauf, er hette diß schreiben zu
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Cölln gesechen, dunckhte ine aber, es gienge mehr dahin, das man mit ime
3
vor einen mann stehen und die Schweeden aus dem reich treiben solte,
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als das er ad tractatus pro suo interesse admittiert zu werden begerte. Cui
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replicatum, desto mehr hab man sein intention zu vermörkhen, weil er sich
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mit denn waaffen gegen dem reich zu coniungieren, das er auch in tractanda
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pace davon nit separiert ze sein begehr, allermassen deß Kaysers gegenteil
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in coniunctione armorum stehen und solchergestalt auch ad tractatus pacis
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kommen. Und hiemit ist dise materia also abgeschnitten verbliben.

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Folgendts ist vom Venetianischen deß Salvii negociation halber meldung
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beschechen, ob wir kein nachricht davon heten, warumb er sich so lang
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alhie aufhielte. Uns, sagten wir, were diß verborgen, wir vernemmen gleich-
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wol , das die Franzosen offt zu ime, er hingegen zu inen komme, also müesten
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wir erwarten, was entlich aus diser conferenz vor ein negociatum herauß-
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kommen werde. Hierüber sagt er, vermörkht zu haben, das er sich beclagte,
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das zu Oßnabrugg sie ohne handlung stüenden, der ortt were melancholisch,
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und heten sie ausserhalb wegen der Dennemarkhischen kein sicherheit und
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möchte villeicht auf ein enderung deß orts zihlen. Vom Langerman, das er
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alhie gewesen, wolt er nichts wissen.

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Sonsten aber, deß Salvii handlung betreffend, haben wir von vertrauter
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person dise nachricht, das er sich gleichergestalt ob Oßnabrugg erclagt
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und vernemmen hete lassen, die Schweedische gesandtschafft wurde sich
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umb allerhandt ursachen willen endtlich hieher nach Münster transferieren
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müessen, wie dann deßwegen bereits nach losamentern und quartieren ge-
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trachtet werde. Sodann hette er hoch contestiert, das die cron Schweeden
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nichts anders als friden begehrte, seye zu bedauern, das die Kayserliche,
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sonderlich die zu Oßnabrugg, die sachen so lang aufhielten und mit auff-
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weisung der vollmachten nit herauß wolten. Der Langerman bekenne selbst,
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das sie, Kayserliche, darmit gar wol ohne seines königs offension fortgehen
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köndten, dann er begehre nit, das man die vollmacht ohne sein und der
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seinigen beysein nit aufweisen, sondern allein ohne ine den friden nit
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schliessen noch ine dabey übergehen solte. Was die praetendierte mängel
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wider die Französische vollmacht anlangte, da wurde solches alles, wann
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nur angedeutte extradition geschechen wer, innerhalb drey wochen aggiu-
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stiert werden könden. Weiters hät man von seiner verrichtung vor dißmal
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nichts gehaben mögen.

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Sonsten aber zeigt der Churbrandenburgische edlman Kafiller

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In APW II C 1 erscheint er unter den Namensformen Cuila und Cugila. Vgl. S. 51 Anm. 3.
ahn, das er
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von dem Langerman selbst gehört, sein könig begehrte nit mehr, inter-
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positor ze sein zwischen irer Kayserlichen mayestät und denn Schweedischen,
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dann dise es nit umb ine verdient heten, wohl aber den friden zwischen
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irer mayestät und den reichsständten beförderen ze helffen, daher die Kayser-
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lichen gesandten zu Oßnabrugg mit der extradition irer vollmacht gar wol

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1
vorgehen köndten. Item Langerman hete seine leüth und sonderlich seinen
2
vetter

42
Sein Name konnte nicht ermittelt werden.
, der mit dem graven d’Avoux von Paris gereiset seye, zu dem d’Avux
3
in seinem alhiesein geschickht.

4
So hete der Salvius auch mit dem Venetianischen gesandten ebensowol als
5
mit dem conte d’Avaux vil communiciert, ine in privato besuecht, wie er
6
dann von disem vorderist auch besuecht worden. Und wurde sein gnädigster
7
herr sehr gern sehen, das die Oßnabruggischen tractaten auch hieher mögten
8
verlegt werden, wie er dann wüste, das die Schweeden sich der Venetiani-
9
schen interposition auch zu bedienen entschlossen.

10
Aus disem vorstehenden verlauff endtspringen nachfolgende fragen, darauf
11
von ir Kayserlichen mayestät instruction und resolution zu begehren und
12
villeicht auch bey einem und andern puncten gehorsamistes guetachten in
13
der relation beyzesezen sein mögte, als nämblich und erstlich, ob iro Kayser-
14
lichen mayestät einzurathen, gegen einer von dem Venetianischen ambassia-
15
dor angedeütter erclärung der Schweedischen gesandten, die extraditionem
16
plenipotentiae zu Oßnabrugg, ungeacht die emendation der Franzößischen
17
noch nit erfolgt were, ins werkh richten ze lassen.

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Zum andern, ob man sich notwendig auch dißerseits mit weiterer ver-
19
enderung der Kayserlichen vollmacht, weil vermuettlich die gegentheil
20
davon nit werden weichen wollen und man sich bereits so weit quoad
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clausulam de ipsa pace concludenda erbiettig gemacht, werde zu accommo-
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dieren haben.

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Zum dritten, weiln die Franzosen auch besorglich den stylum ratione regiae
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subscriptionis nit werden enderen wollen, ob man dabey zu accquiescieren
25
oder wenigist sich deß mitells versichern solle, wie die Spanischen vorge-
26
schlagen , das die ratificatio könfftig nit nur von der königlichen regierung,
27
sondern auch dem parlament gescheche.

28
Zum vierten, ob in eventum, wann nach erledigter question über die voll-
29
machten zu eröffnung der interessenten anspraachen und fridensvorschlägen
30
solte geschritten werden, der hie oben vom Veneto bedeüte modus zu
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acceptieren, und ob darauff dieihenige proposition, so in unserer instruction
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vom 15. Julii vergangnen jars

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APW [ I 1 nr. 26 ] ( Art. 10 und 11 ).
begriffen, anstatt irer Kayserlichen mayestät
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zu übergeben.

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Fünfftens, wann die Schweeden sich solten in Münster transferieren wollen,
35
da nun solches sonder allen zweifel zu dem ende angesechen, umb sich der
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Venetianischen mediation zu undterziechen, ob man es also geschechen ze
37
lassen.

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Und zwar bey der ersten frag ist zu bedencken, das biß daher alle rationes
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und ursachen, warumb solche extradition gegen denn Schweeden immediate
40
nit gethan werden solte, dahin haubtsächlich gezihlet haben, das hierdurch
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dem könig in Dennemarkh einige misßgedancken ze fassen anlaaß gegeben

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1
wurde, ob wolte man seine interposition umbgehen und ine ipso facto davon
2
außschliessen. Nun will sich aber aus seinem an die reichsständte abgangnem
3
schreiben ansechen lassen, das er so hoch uf behaubtung deß officii inter-
4
positionis nit tringen, sondern allein diß begeren thue, das man, seiner
5
ungehört, zu keinen particulartractaten, weniger einigem friden schreitten
6
noch davon seine fürstenthumb und lande, beedes, soweit dieselbe dem
7
heyligen Römischen reich verwandt, als seine reich und andere fürstenthumb,
8
gleichsamb deren wol und wehe der nachberschafft halben selbigen billich
9
mit angelegen (ut formalia sonant), ausschliessen solle, wie er auch eben
10
in disem schreiben außtrückenlich meldet, er were durch den Schweedischen
11
überfall, wiewol ungern, benöttiget worden, sich aller interposition genzlich
12
zu entaüsseren und hergegen die waaffen selbst zu ergreiffen. Welches dann
13
die churfürstliche durchlaucht zu Sachsen ebenmesßig in irem an ir Kayser-
14
liche mayestät vom 12. Aprilis abgangenen schreiben dahin anziechen, das
15
sein königliche würden sich der interposition nit mehr ze undterziechen
16
gemeint sein werden. Derentwegen und dieweil im übrigen sein intention,
17
ine, seine königreich, fürstenthumb und lande in die fridenstractaten mit
18
einzuschliessen, durch die von denn Schweeden aus handt gebende parola
19
salviert und also der actus extraditionis ime durchauß unpraeiudicierlich,
20
so erscheint, das man kein difficultet haben oder machen solte, dennselben
21
alßdann fürgehen zlassen. Dabey dann an ir mayestät seiten auch die auß-
22
trükliche protestatio angehenckht werden köndte, das man hierdurch seiner
23
königlichen würden weder in officio interpositionis, wo dasselbig ie konfftig
24
partium consensu reassumiert werden könte, noch an beytrettung als partey
25
und wegen verfechtung ires vollkomnen und unundterscheidenen interesse
26
durchaus nichts ze praeiudicieren, sondern die handt allerdings frey und
27
offen zu halten begehr. Seitemaln aber noch unbewust, ob die Schweedischen
28
zu einer solchen parola und declaration genuegsamb instruiert und bevelcht,
29
so wurden sie vor allen dingen dessentwegen ein speciale mandatum ufzu-
30
weisen haben.

31
Die ander frag betreffend, da were zwar wol guet, das man sich diser weiteren
32
emendation entschütten könte, je mehr man aber sich dessen verwaigern
33
thut, ie mehr es die gegentheil darfür halten werden, das man auf Kayser-
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licher mayestät seiten was anders darunter suechen thue und hierdurch ein
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separation einzufüehren begehr. Und scheint zumalen de natura contractus
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stipulatorii zu sein, das utrinque ex parte stipulantium et promittentium ein
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aequalitas verborum ad obligationes prolatorum sein solle, dergestalt,
38
wann die gegentheil anderst nit, dann für sich und mit iren confoederatis
39
et adhaerentibus coniunctim in die handlung eintretten wollen, das ir
40
Kayserliche mayestät selbige auch anderst nit dann coniunctim an-
41
nemmen könden, consequenter die irige dahin per expressum zu bevoll-
42
machtigen haben.

[p. 511] [scan. 541]


1
Bey der dritten frag ist biß daher aus allen der mediatoren gefüerten dis-
2
cursibus vermörkht worden, das die Franzosen sich dißorts auf ein besten-
3
dige und durchgehende observantiam ziechen, da es dann sonder zweifel
4
an exemplis nit manglen möcht, dann sub praedefuncti regis tutela findt
5
sich die renovatio neutralitatis, renovationes foederum mit denn Hollen-
6
deren . Bey dem iezigen hat man vorderist die expeditionem salvorum
7
conductuum in tali forma angenommen. Die iungste renovationes foederum
8
mit denn Hollenderen, die interpositiones mit dem Italienischen friden seint
9
auch dergestalt negociert worden, und last sich wol ansechen, weil in curia
10
Romana auch bey der republica di Venetia solcher stylus ebenmesßig
11
acceptiert würdt, man werde die hierwider fürwendende contradiction nit
12
behaubten mögen mit der mediatoren beyfall, das daher die hierbey auß-
13
dingende ratificatio parlamenti fast das einzige remedium securitatis plenioris
14
sein möchte.

15
Über die viertte frag findt sich in der Kayserlichen haubtinstruction sovil
16
erleiterung, das man omnibus modis versuechen solle, die postulata der
17
cron Franckreich vorderist zu vernemmen, wann aber solches über all
18
angewendten fleiß nit geschechen köndt, sonderen an die Kayserlichen
19
gsandten, ire petita erstens zu eröffnen, gemuettet werden solte, das man
20
sich alßdann auf die executionem deß Regenspurgischen fridens beziechen
21
und dessen so darwider entzwischen vorgeloffenen restitutionem begehren
22
soll. Und dieweil dann wol zu vermuetten, die Franzosen schwerlich dahin
23
zu bringen sein werden, ire postulata erstens heraußzugeben und alßdan
24
der Kayserlichen gsandten refutation darüber zu erwartten, so möchte diser
25
vorschlag sine praeiudicio irer Kayserlichen mayestät köndten practiciert,
26
dabey aber ebensolche generica propositio ad pacis Ratisbonensis executi-
27
onem directa zum ersten mahl übergeben werden könden.

28
Was zum fünfften die translation von Oßnabrugg nach Münster anlangt,
29
stehet zwar das mehrist bei dem willen beeder gegentheilen und wurde
30
solche zuesamenziechung, weil es ohne das coniuncta tractatio sein soll,
31
den könfftigen handlungen in vil weeg beförderlich sein, hingegen aber
32
würdt es der mediation halber nit geringe difficultet geben, dann wan solche
33
translation geschechen solle, so ists extra dubium, das Schweeden bereits in
34
die mediation der republica von Venedig consentiert haben mueß; sollens
35
ire mayestät ausschlagen, so geschichts mit grosser offension der republic,
36
soll mans acceptieren, so hats auch nit geringe considerationes und wirdt
37
zumal deß Papstlichen nuncii auctoritet pro parte catholicorum sehr gering
38
werden und wenig fruchten mögen.

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