Acta Pacis Westphalicae II A 1 : Die kaiserlichen Korrespondenzen, Band 1: 1643 - 1644 / Elfriede Merla
184. Auersperg und Krane an Ferdinand III Osnabrück 1644 Februar 15
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Osnabrück 1644 Februar 15
Ausfertigung: RK , FrA Fasz. 46e, Konv. b fol. 107–107’, 109–109’ = Druckvorlage – Kopie:
Giessen 203 fol. 796–797’ – Druck: Gärtner II nr. 177 S. 459–461.
Die Schweden geben kaiserliches Einverständnis mit dem Einfall in Holstein vor. Erzstift Bremen.
Schwedischer Korrespondent am Kaiserhof.
Ewer Kayserlichen Mayestätt söllen wir allerunderthänigst nit unangefügt
laßen, waßgestalt die Schwedische fast aller ortter außbreiten, gleichsamb
der einfall in Holstein mit intelligentz der Kayserlichen armada beschehen,
unndt wirdt sölchs von den leuthen dießerendts, alß welche ohne daß gutt
Schwedisch sein, ümb so viell desto mehr glaubt, weiln dero Kayserliche
armada so lang zurückpleibt und nitt anziehet, gestalt sich dhahero fast ein
größers odium dießes einfals halben wieder Ewer Kayserliche Mayestätt
alß die Schweden selbst vermercken laßet. Wie gefährlich eß sich sönsten im
ertzstifft Brehmen verahnlaßet unnd wie hoch man aldha nach anzug dero
Kayserlichen armada verlangen thuet, sölchs gibt beyligendes, von einen
vertraweten correspondenten ahn den königlich Dännischen gesandten
Christoff von der Lippe, von demselben aber an mich, Crane, eingeschickte
schreiben gnugsamb zu erkennen.
Waß Ewer Kayserliche Mayestätt in dero allergnädigsten schreiben vom
27. Januarii wegen derjenigen persohn, so bey dero hoffstatt denen Schwe-
dischen alle secreta offenbahrt unnd communicirt, nachzufragen allergnä-
digst anbefohlen, deme haben wir von unns selbst schon vorhero nachge-
förscht unnd von den königlich Dännischen abgesandten, sopaldt sich
dieselbe waß beßer unnd verträwlicher gegen unns bezeigt, in vertrawen
unns selbige persohn nahmhafft zu machen begehrt, |:weiln bey verhoffen-
der näherer zusambensezung sowol der königlichen würden in Denne-
marckh alß Ewer Mayestätt daran gelegen sein wurde:|, dergleichen bösen
menschen zu wißen, dhamit man sich für denselben hoitten möge. |:Der
Dennemärckhische reichscanzler Jobst Höge hat unnß darauf berichtet,
das ers von Salvio selbst habe:|, der habe ihme für etliche wochen alhie,
wie noch gutes vertrawen zwischen ihnen gewest, offenbahrt unnd sich
gleichsamb berühmt, daß sie, die Schwedische, eine catholische persohn bey
Ewer Mayestätt hoffe hetten, vermittels dern sie fast alle geheimbe sachen
und rahtschläge erfahren könten, er, Jobst Höge, habe dhamahls nit viell
in den |:Salvium:| tringen mögen, sönsten würde er die persohn woll
erfahren haben, aber soviell wisse, daß eß ein catholischer seie, und ein
mehrers haben wir hievon noch zur zeitt nit erfahren können.