Acta Pacis Westphalicae II A 8 : Die kaiserlichen Korrespondenzen, Band 8: Februar - Mai 1648 / Sebastian Schmitt
VORWORT
Die Phase vom 11. Februar 1648 bis zum 11. Mai 1648 bildet insofern eine Einheit, als nun die Verhandlungen zwischen dem Kaiser, den Reichsstän-den und den Schweden bis zu einem kaiserlichen Gesamtentwurf für ein Instrumentum Pacis Osnabrugensis gediehen, der freilich der Gegenseite noch viel zumutete. Vorgelegt wurde er am 8. Februar 1648; mit den Osnabrücker Beratungen dazu beginnt auch die Dokumentation des Ban-des. Daß die friedensbereiten Reichsstände beider Konfessionen jetzt an einem Ort mit dem Kaiser und mit Schweden Vereinbarungen trafen, die französischen Gesandten aber aufgrund des kaiserlichen Vetos nicht betei-ligt waren, beschleunigte den Einigungsprozeß. Frankreich hatte nach den Absprachen des Jahres 1647 noch die vorrangigen Anliegen, die öster-reichischen von den spanischen Habsburgern abzutrennen, ferner den Herzog von Lothringen und den Burgundischen Reichskreis aus dem Frie-den auszuschließen. Jedoch bewegten sich die kaiserlich-französischen Verhandlungen in Münster kaum von der Stelle. Anders in Osnabrück. Hier wurden im März und April bedeutsame Verhandlungsfortschritte er-zielt, begünstigt durch den Widerstand, den die gemäßigten Katholiken den Maximalpositionen der Kaiserlichen entgegensetzten. Bis zum Frie-densvertrag gültige Vereinbarungen kamen zustande zu Zoll- und Han-delsfragen, zur Amnestie im Reich, zur Satisfaktion Hessen-Kassels, zum Reichsreligionsrecht (Rechte der Untertanen und der Mediatstände), noch nicht zur schwedischen Militärsatisfaktion und zur Amnestie in den Erb-landen. Eine neue Verhandlungsrunde eröffnete die Weisung des Kaiser-hofs vom 18. April (Nr. 82), den Schweden einen Gesamtentwurf des Frie-dens vorzulegen, um die eigenen Verhandlungsziele doch noch in einem umfassenderen Rahmen durchsetzen zu können. Die Gesandten bearbei-teten den Entwurf und übergaben ihn Oxenstierna am 11. Mai. Es ist sehr erfreulich, daß gleichzeitig mit Band 7 auch Band 8 der kaiser-lichen Korrespondenzen erscheint. Beide Bearbeiter konnten vom Aus-tausch ihrer Erfahrungen profitieren. Auch Herr Dr. des. Sebastian Schmitt bewältigte mit Sachverstand die ungezählten Schwierigkeiten, die sich bei einer großen Edition ständig einstellen, gleichgültig ob es darum ging, die fast unleserlichen Entwürfe des Reichsvizekanzlers Kurz von Senftenau zu entziffern oder juristische Detailfragen zu kommentie-ren, oder ob undatierte Vorschläge zu Vertragsartikeln aus der Geheimen Österreichischen Staatsregistratur zu identifizieren waren. Ich danke ihm für seine überzeugende Arbeitsleistung. Besonders zu danken habe ich Frau Dr. Antje Oschmann, die wie für den Band APW II A 7 auch für APW II A 8 ihre Vorarbeiten zu anderen Teilen der Acta Pacis West-phalicae verfügbar machte, die Tätigkeit von Herrn Schmitt intensiv be-ratend und korrigierend begleitete und dabei uneigennützig ihre Anliegen zurückstellte, um das Gesamtwerk zu fördern, dem nun ein weiterer wichtiger Baustein hinzugefügt wird. Schließlich gilt mein Dank dem Verlag Aschendorff für manches Entgegenkommen bei der Druck-legung, der Nordrhein- Westfälischen Akademie der Wissen-schaften für die stetig gewährte Unterstützung, schließlich dem Bundes-ministerium für Bildung und Forschung und dem Land Nord-rhein- Westfalen für die finanzielle Förderung. Bonn, den 12. September 2007 Maximilian Lanzinner