Acta Pacis Westphalicae II B 5,1 : Die französischen Korrespondenzen, Band 5, 1. Teil: 1646 - 1647 / Guido Braun unter Benutzung der Vorarbeiten von Kriemhild Goronzy und Achim Tröster, unter Mithilfe von Antje Oschmann am Register
Zum Bericht in nr. 57 über die Unterzeichnung der spanisch-niederländischen Provisional-
Artikel am 8. Januar 1647 und der französischen Reaktion: Lob des Verhaltens der Gesand-
ten gegenüber den Niederländern; Zufriedenheit mit dem Erreichten angesichts der schwie-
rigen Ausgangslage; Zustimmung zu den Vorschlägen der Gesandten bezüglich der mögli-
chen Reaktionen Serviens auf die Artikel-Unterzeichnung; Anweisung zum Herunterspielen
ihrer Bedeutung gegenüber Kaiserlichen, Spaniern, Bayern, Reichs- und italienischen Für-
sten, jedoch Übertreibung gegenüber Schweden, Portugiesen und Katalanen; detaillierte
Sprachregelung zur Darstellung der Folgen der Artikel-Unterzeichnung gegenüber den drei
letztgenannten Parteien, um größere Nachgiebigkeit zu erreichen; Beilage 1; offensichtliche
Unterrichtung Bruns durch Pauw und Knuyt über die künftige Verhandlungsstrategie ge-
genüber ihren Kollegen; mögliche Einschüchterung dieser beiden niederländischen Gesand-
ten; Dankesbezeigungen an Nederhorst; Drohung Bruns an die Niederländer mit franzö-
sisch-spanischer Heirat, um ihre Unterschrift unter die Provisional-Artikel zu erzwingen,
wahrscheinlich auf Anraten Pauws; eventuelle Beschwerde über die spanienfreundliche In-
terposition der Niederländer, um diese zu einer nachdrücklicheren Unterstützung der fran-
zösischen Forderungen zu bewegen; erforderliche entschiedene Zurückweisung der Finessen
Pauws zum Schaden Frankreichs, namentlich in seinen Demandes de la France pour la paix;
von den Franzosen stets betonte Verhandlungs-Grundsätze: Recht zu neuen Forderungen,
Überlassung aller Eroberungen; danach handelten auch die Niederländer, ebenso die Spanier
bei Änderung ihrer Forderung zum Zeitpunkt der Einstellung der Feindseligkeiten; Friedens-
schluß im Reich beste Antwort auf die Unterzeichnung der spanisch-niederländischen Pro-
visional-Artikel; daher große Hoffnungen auf die Verhandlungen d’Avaux’ in Osnabrück;
Furcht der Spanier vor einer unbeschränkten französisch-niederländischen Vertragsgarantie;
entgegen den ihrerseits zu erwartenden Bestrebungen Bestehen auf der Unterstützung Por-
tugals; Hervorheben des bereits gezeigten französischen Entgegenkommens in Sachen Portu-
gal; offizielle Sprachregelung und tatsächliche französische Hoffnungen diesbezüglich. Mili-
taria. Zu Schweden: Furcht der Schweizer und Graubündner angesichts der militärischen
Erfolge in Schwaben; Warnung der Schweden vor den möglichen Folgen einer Auseinander-
setzung mit ihnen; Unsicherheit über Absichten und innerschwedische Parteizugehörigkeit
Wrangels; sehr großer Einfluß des schwedischen Reichskanzlers auf die Kriegs- und Friedens-
frage zu befürchten; Haß der Schweden auf das – gleichwohl friedenswillige – Kurbayern.
Zurückhaltende Beantwortung des venezianischen Drängens auf Unterstützung gegen die
Türken nach Friedensschluß; Bitte um Stellungnahme der Gesandten zu einer offiziellen Be-
teiligung Frankreichs am Türkenkrieg; Bestärkung Contarinis in seiner Hoffnung auf fran-
zösische Hilfe; Bindung der Interessen Venedigs an die Frankreichs; Betonung der bereits
erbrachten großen französischen Leistungen zugunsten der Republik im Gegensatz zur Ta-
tenlosigkeit der Spanier; Contarinis Befähigung und gute Ausgangslage, spanisches Einlen-
ken gegenüber Frankreich zu erwirken. Zufriedenheit mit Ripperdas und Nederhorsts Äu-
ßerungen über die Bereitschaft der Generalstaaten zum Abschluß des erwünschten Garan-
tieabkommens mit Frankreich. Anweisung zu demonstrativ festem Auftreten gegenüber den
Spaniern angesichts der Unterzeichnung ihrer Provisional-Artikel mit den Niederländern;
dessen Vorteile und Unbedenklichkeit gegenüber den Gefahren einer gegenteiligen Reakti-
on; Hervorhebung des Vertrauens in die eigenen Kräfte und der Bereitschaft zur Fortsetzung
des Krieges auch ohne die Niederlande. Beschwerde bei Bagno über einen Zeitungsbericht
aus Antwerpen; dessen Übersendung als Beilage 2 mit dem Auftrag, ihn auf dem Kongreß als
Zeichen fehlender spanischer Versöhnungsbereitschaft zu publizieren; Bekanntmachung der
spanischen Intrigen gegen Frankreich. Auf nr. 58: Lob für das Verhalten der Gesandten bei
ihrer letzten Konferenz mit den Niederländern; mögliche Ausnutzung der Reise einiger von
ihnen nach Osnabrück zur Ausübung von Druck auf Schweden. Freude über die Festigkeit
der französischen Gesandten nach der Unterzeichnung der spanisch-niederländischen Pro-
visional-Artikel; Beilage 3. Aufgrund der jüngsten Briefe Chanuts Ausbruch verschärfter in-
nerschwedischer Gegensätze zu befürchten; Rolle Axel Oxenstiernas als Kriegstreiber nicht
glaubhaft; Nutzen eines Schlichtungsversuches zwischen Johan Oxenstierna und Salvius
durch die französischen Gesandten; demgegenüber Abraten von einem Brief an die Königin
von Schweden; Hoffnung auf baldigen Abschluß der schwedischen Satisfaktion durch die
Reise Trauttmansdorffs nach Osnabrück; voraussichtliches Einlenken Johan Oxenstiernas,
andernfalls Möglichkeit offener Erklärungen Frankreichs gegen ihn.