Acta Pacis Westphalicae II A 3 : Die kaiserlichen Korrespondenzen, Band 3: 1645 - 1646 / Karsten Ruppert

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Wir haben die Weisung vom 13. Februar erhalten

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Ferdinand III. an Nassau und Volmar, Linz 1646 Februar 13, praes. 1646 Februar 24.
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Ausfertigung: RK , FrA Fasz. 92 VII fol. 505–509 – Konzept: Ebenda Fasz. 52b fol.
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135–135’. Zum Inhalt vgl. nr. 154.
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Nun werden Euer Kayserliche Mayestät aus unseren und unseres mitgesand-
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ten, wie nit weniger dess Österreichischen directorii hernach gefolgten
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underschidlichen relationibus

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Wurden nicht ermittelt.
allergenedigist angehört haben, waßmaassen
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beeder maalstätten in denn reichsräthen nit allein der schluss gemacht, das
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man deren von denn gegentheilen selbst in irem replicieren gehaltener ord-
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nung nach gehen, die von denn Schweedischen gemachte abtheilung pro
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norma halten und zumalen die berathschlagung der Franzößischen replic
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darnach einrichten solte, sonderen das auch folgendts würklich zu denn
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consultationibus fürgeschritten und sowol über etlich im Schweedischen
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proemio und der Franzößischen replic articulus 1. enthaltene praeliminar-
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quaestiones, als von denn gleidtsbriefen vor die Portugesen, wie auch dess
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herzogen zu Lothringen fürstliche durchlaucht und ob der friden zwischen
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Euer Kayserlichen Mayestät und dem Heiligen Römischen Reich gegen der

[p. 332] [scan. 380]


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cron Franckreich nit geschlossen werden könde, es weren dann die zwischen
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Spanien und Franckreich schwebende hostiliteten zugleich ufgehebt und
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verglichen, als auch die in prima classe begriffene vier membra, under-
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schidliche mainungen und conclusa gefast worden sein. Und zwar sovil ange-
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deüte praeliminarquestiones anlangt, haben die im churfürstenrath vor
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unthuenlich gehalten, sich darüber in einig disputat einzulassen, weil es ja
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solche sachen weren, die aigentlich zu dem haubtfridenswerckh nit gehörig.
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Dieweil aber dessen ungeacht, im fürstenrath zu Oßnabrugg dise quae-
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stiones in deliberation gezogen und einige opiniones darüber gefast worden,
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so haben sich die alhießige auch davon nit abwendig machen lassen wöllen,
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sondern gestrigen tags dasihenig geschlossen, was die beylag numero 1 auß-
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weist und Euer Kayserlichen Mayestät aus dero Österreichischen gesandten
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relation sonder zweifel mit mehrern umbständen allergnädigst anzuhören
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haben werden.

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Sonsten und damit dero gnädigister intention gemäß verfahren würde,
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haben wir nit allein dem grafen von Wolckhenstain den originalbevelch

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Vgl. Anm. 1.

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alspaldt zu seiner nachricht communiciert, sondern auch dem Churmainzi-
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schen reichsdirectorio darvon umbständtlichen bericht gethan und wollen
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unserstheils darfür halten, das vorgemelten verlauffs ungeachtet, nunmehr
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solche ordnung von sich selbst an die handt fallen und daraufhin mit denn
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handlungen zu verfahren sein werde. Dann auf das mit vergleichung der
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re- und correlationum die zeit nit vergeblich zugebracht und inmitlst die
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mehrere consultationes gesterkht würden, so ist alhie bereits für guet ange-
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sechen worden, weil es die Schweedischen plenipotentiarii selbst also begert,
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solche re- und correlationes bis zue völligem beschluss der ganzen consul-
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tation über der gegentheilen replicas einzustellen. Und vernemmen wir, das
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die protestierende noch weiter gehen und zue mehrer zeitgewinnung dar-
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fürhalten wollen, das man die in einem und anderm orth undter denn stän-
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den vorfallende mainungen ohne underschiedt, wie die per maiora
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durchgehendt oder per singularia gefallen und nit in forma eines reichs-
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conclusi, an die Kayserlichen gesandten bringen solte, damit selbe sich ie
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nach gestalt der sachen in denn vorhabenden handlungen darnach zu rich-
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ten und dasihenig, so zue erhebung dess fridens am fürträglichisten, zu er-
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wehlen wissen möchten.

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So beruchet es zugleich in puncto gravaminum uf deme, das die protestie-
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rende sich erbiettig gemacht haben, ire media compositionis heraußzugeben,
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wie dann über den punctum satisfactionis solches albereit geschechen, damit
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die catholische sich darüber bedencken und alßdan der würcklichen ver-
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gleichungshandlungen bereits erclärtermassen per deputatos statt thuen
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können.

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Und ist demnach gestrigen tages im churfürstenrath der punctus satisfactio-
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nis coronarum zue deliberieren vorgenommen worden. Wir seint auch

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bemüht, das zwar underschidliche und bewegliche ursachen in etlichen votis
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fürkommen, warumben man der cron Franckreich insonderheit einige satis-
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faction nit schuldig, nichtsdestoweniger aber seitemalen von denn Kayser-
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lichen gesandten der cron Schweeden albereit etwas andeütung uf eine auß-
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weißung von einer summa gelts beschechen, der cron Franckreich aber die
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abtrettung der dreyen bistumb Mez, Tull und Verdun anerbotten worden,
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so weren selbige zue ersuechen, der handlung noch weiter nachzusezen und
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zu sechen, wo immer möglich, das diser satisfactionspunct möchte richtig
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gemacht werden.

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Ist nun zu erwartten, wann dise deliberation auch in fürsten- und stätt-
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räthen erlädigt, waß alßdan das völlige conclusum mit sich bringen werde.

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Ferner geruhend Euer Kayserliche Mayestät, aus der beylag numero 2 gnä-
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digst zu vernemmen, was dess herzogen zu Lothringen fürstliche durch-
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laucht uns wegen beobachtung ires interesse und außbringung gebührender
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gleidtsbriefen über unseren an sie abgangnen bericht abermaln zuegeschri-
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ben und dabey für information ertheilt haben.

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