Acta Pacis Westphalicae III C 2,2 : Diarium Volmar, 2. Teil: 1647-1649 / Joachim Foerster und Roswitha Philippe
Samstag Wir haben hierauff vordrist nöthig erachtet, die
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Saxen Aldenburgischen als directores unter denn protestierenden vor unß zu
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bescheiden und von ime zu vernemmen, in quo statu sie mit ihrer consul-
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tation begriffen. Der ist aber disen abendt nit, noch auch am folgenden sambs-
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tag vormittag erschienen, sondern es haben die Churmaintzischen unß per Dr.
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Mele et Krebßen sambstags morgens, den 8. huius, anzeigen lassen, es wer
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der von Löwen, Churbrandenburgischer, und Thumbshirn, Saxen Aldenbur-
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gischer gesandte, jener zu denn Churbayerischen, diser zu dem Würtzburg-

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Johann Philipp von Vorburg (1596–1660), Propst zu Münster im Granfeld, würzburgischer Ge-
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heimer Rat, kurmainzischer Geheimer Rat und Amtmann, Gesandter von Würzburg und Basel.

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und Bambergischen kommen und hetten begehrt, weil sie unthuenlich
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befinden, uff der catholischen übergebne schrifft ferners in scripto ze re-
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plicirn, so wolten sie vernemmen, ob nit am besten wer, sich einer engen
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conferentz unter ettlichen catholischen und protestierenden zu vergleichen
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und zu sehen, ob man sich über die noch restirende differentias vereinigen
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köndte; ex parte protestantium wer Chursaxen, Churbrandenburg, Braun-
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schweig, einer vom grafenstandt und im namen der stätten Straßburg. Die
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catholischen hetten solche conferentz nit wol abschlagen könden, wie sie ver-
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hofften, es wurde zu befürderung deß fridens dienen; wer also Churmaintz,
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Trier und Bayern, sodann Würtzburg, Bamberg derselben abzewartten er-
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biettig. Hettens unß zu nachricht andeütten wöllen. Respondimus, wir
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wüßten unß vordrist Ihr Kayserlicher Maiestät allergnedigster resolution de
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14. Octobris nechsthien zu erinnern, worinnen Ihr Maiestät selbst uff der-
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gleichen conferentz under denn ständen selbst, doch mit unserer direction,
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andeüttung gethan und ihren selbige nit missfellig ze sein erclärt. Also wer
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unß am liebsten gewesen, daß sie gleich anfangs zu unserer allherkunfft wer
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vorgenommen worden. Es hetten sich aber damaln die protestierenden darzu
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nit verstehen wollen, sondern unß auff continuation der immediathandlung
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mit denn Schweden gewisen. Daß sie aber anietzt sich so willfährig erzeigen,
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müess etwas sonders bedenkhens auff sich tragen, dann schwerlich zu
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glauben, daß sie ohne vorwissen der Schweden solche resolution gefaßt, uff
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wölchen fahl wol ein betrug dahinder stekhen möcht. Solte es aber ohne der
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Schweden vorwissen geschehen, so wer es zwar guett, allein möchten sie
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etwan darzu anlaaß genommen haben, das inen von eim oder anderm der
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catholischen in discursu andeüttung beschehen, man würde pacis caussa in
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tali conferentia noch wol ein mehrers nachgeben. Wir wolten also verhoffen,
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man werde bei so weniger anwesenheit der catholischen, sonderlich Chur-
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cöln

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Die kurkölnischen Gesandten Landsberg und Buschmann waren nach Abschluß der Beratungen
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über die katholischen ’declarationes ultimae‘ nach Münster abgereist, erst am 4. März kam
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Buschmann zurück.
, die tractatus ze alterirn nit gemeint sein noch unß, Kayserische, im

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namen Ihr Maiestät besaits setzen wollen, sonderlich weil ich, Volmar,
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gestern mit den Churmaintzischen und Churbayerischen verabschiedet, daß
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heüt dato das instrumentum pacis quoad amnestiam et grauaminum denn
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Schweden und protestierenden außgehendigt werden solte, wölcher mei-
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nung wir dann noch seyen.

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Als nun dise Churmaintzischen hinweggangen und für rathsamb befunden
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worden, daß ich, Volmar, (weil unterdessen bericht einkommen, daß obge-
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meldte deputati ex utraque parte allberait beisamen) mich zu denn catho-
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lischen verfüegen und der fürgangnen handlung mehrers nachforschen solle,
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hab ich selbige, als namblich wegen Churmaintz Dr. Raigensperg, wegen
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Trier Dr. Anethan, wegen Bayern Dr. Ernsten, wegen Bamberg Cobelius
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und wegen Würtzburg den von Vorburg noch beysamen funden, inen neben
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widerholung dessen, so dem Dr. Mele und Crebßen vorstehendermaassen
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geanttworttet worden, diese drei puncten vorgehalten: 1. Wolte nit ver-
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hoffen, daß dise conferentz dahien angesehen, daß man unß, Kayserliche,
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anstatt Ihr Kayserlicher Maiestät besaits stellen oder ichtwas handlen und
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eingehen würde, so derselben zu nachtheil geraichen köndt. 2. Begehrte, daß
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man sich in nichts schließlichs wolte einlassen, sondern von allem umb-
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stendtliche und vertrawliche communication mit unß pflegen, allermaassen
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wir crafft unser instruction nichts würden underlassen, waß zu erhebung
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deß fridens dienstlich erachtet werden köndte. 3. Weren wir zwar berait,
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unser instrumentum pacis quoad amnestiam et grauamina gestrigen tags
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mit denn Churmaintzischen und Bayern abgeredtermaassen den Schweden
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und protestierenden hinaußzegeben, stüenden aber im zweifel, ob es unter
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werender diser conferentz thuenlich. Illi ad primum et secundum, es were
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dise conferentz von denn protestierenden selbst so innständig gesuecht
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worden, daß mans fueglich nit hett abschlagen könden, sondern weil Ihre
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gnedigsten herrn principales den friden uff alle weiß und weeg zu befürdern
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nöthig befunden, hetten sie sich derselben bequemen und vernemmen
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wollen, waß etwan die protestierenden vor media vorschlagen wolten. Seye
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sonst keinsweegs die meinung, Ihrer Kayserlichen Maiestät oder an deren
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statt unß vorzegreiffen. Wie sie dann von allem deme, so vorgehen wurde,
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iedermals alsogleich unß parte geben wolten, gestalten die protestierenden
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selbst sich außtruklich bedingt, daß sie darumb von der handlung mit unß,
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Kayserlichen, nit aussetzen wolten, als die wir inen gesagt, unsertheils be-
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gehrten wir von dem, so vom herrn grafen von Trautmansdorff versprochen
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worden, nit abzweichen, sondern liessens allein dahien gestellt sein, daß sie
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protestierende die catholischen dahien vermögen köndten. Bei heüttiger
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conferentz wer ein mehrers nit gehandlet, als das man sich de modo ver-
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glichen, und solte erst uff den nachmittag umb 3 uhr von denn materialibus
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ze handlen angefangen werden. Beim dritten liessen sie es allerdings zu
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unserm belieben gestellt sein, mit der extradition fürzefahren. Hetten ihres
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ortts kein bedenkhen darwider, sonder weren von ihren gnedigsten herrn
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bevelcht, unß dißortts sovil immer müglich ze assistirn. Doch wan etwas

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darinn mehrers verendert, als waß hievor denn sambtlichen catholischen
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communicirt worden, petten sie umb communication. Meldten dabei, daß
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dise deputati protestantium vorgeben, es wüßten die Schweden nichts dar-
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umb, und woltens gern in höchster geheimbd gehalten haben.

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Respondi, ich wolte dise beschehene erclärung den herrn Kayserlichen
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gsandten hinderbringen. Die werden gern vernemmen, daß man hierunder
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Ihr Maiestät nichts vorzugreiffen, sondern alles mit unß ze conferirn und ze
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communicirn gemeint. Mit der extradition werden wir bei sogestalten dingen
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in allweeg vorgehen, das aber die protestierenden uff unß anziehen, als solten
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wir unß erclärt haben, bei allem deme zu verbleiben, waß bei herrn grafens
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von Trautmansdorff anwesenheit euentualiter eingangen worden, daran be-
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scheh unß zu vil. Unsere discurs weren allzeit dahien gangen, daß Ihr Kayser-
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liche Maiestät vor sich nichts ze endern weren gemeint gwesen, wann die
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catholischen nit so hohe beschwerung darwider eingebracht, wölchen sie
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gleichwol auch ze deferirn sich schuldig erkennt, weil sie gleichen schutz und
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schirmb den catholischen sowol als den protestierenden ze laisten verbunden.
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Die dißortts von denn protestierenden berüembte obligation wüßten wir
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unsers ortts gnugsamb ze widerlegen, allermaassen es beraits zum öfftern be-
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schehen. Sie hetten bei anwesenheit herrn grafens von Trautmansdorff nit
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schliessen wollen, sondern all ihre instantias dahien gericht, er solte nur noch
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14 tag zuwartten, alsdann wurde der schluss folgen. Darhinder sei aber diß
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mysterium gestekht, daß sie vermeint, innerhalb solcher zeit würde Eger
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fallen und alsdann herr graf auß forcht eines größern unglüks alles, waß
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man gegentheils begehrt, eingewilligt haben. Mit extradition deß instru-
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menti quoad duo praedicta puncta habs bei unß kein bedenkhen, sei auch
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kein enderung unserseits vorgefallen, sondern es bleibe bei unserer instruc-
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tion, und hetten wir allein die wenige passus, wölche die protestierenden in
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ihren declarationibus denn catholischen zu guettem nachgeben, suo loco
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beygesetzt.

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30 A] am Rande: Extraditio instrumenti ultimati quoad amnestiam et grauamina.
A meridie hora tertia haben wir unß zu denn Schweden verfüegt, dann der
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Salvius war disen morgen von Münster wider zurukhkommen. Unser vortrag
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war diser: Nachdem die protestierenden nechstvergangnen montag der catho-
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lischen gegenerclärung in puncto amnestiae et grauaminum empfangen, wir
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auch darauffhien am nachgefolgten dinstag mit inen, Schwedischen, in hand-
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lung tretten wollen, aber vernommen, daß die protestierenden sich uber
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solche empfangne schrifft noch nit beratschlagt, weren wir demnach bißher
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in erwarttung gestanden, wann selbige sich eines gwissen darüber entschlie-
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ßen und unß dessen verstendigen würden, gestalten sie auch am vorgestrigen
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donnerstag gegen unß vertröstung gethan. Weil wir aber verspürten, daß die
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sachen sich verweilen theten, und wol zu erachten, daß auff dise weiß auß der
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sachen nit zu kommen, so hetten wir in beobachtung unserer instruction
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lenger nit zusehen könden, sondern daßjenige, worauff Ihr Kayserliche Maie-

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stät unß entlich zu gehen gnedigst anbevohlen, in forma instrumenti zusa-
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mengetragen und vor dißmal inen, sovil beede hauptpuncten de amnestia et
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grauaminibus anlangte, hiemit zustellen wollen. Verhofften, sie wurden dabei
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kein bedenkhens haben, sondern darmit also für sich und im namen der cron
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Schweden content und zufriden sein, auch, wo sich etwan ein oder anderer
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wegen seines particularinteresse dargegen beschweren wolt, dennselben zu
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ruhe weisen und in Ihr Kayserliche Maiestät und die catholischen weiter nit
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tringen. Wölchenfahls Ihr Kayserliche Maiestät erbiettig seyen, sowol für
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sich als mit zuziehung derjenigen chur-, fürsten und ständen, so sich der
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sachen beraits auch beypflichtig gemacht, solches alles uffrecht und Kayser-
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lich ze halten, auch die cron Schweden bei disem allem und waß derselben
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eingewilligt worden, handtzehaben. Wie wir dann, sobaldt dise zween punc-
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ten acceptirt und beschlossen sein würden, erbiettig und gefaßt seyen, auch
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denn überrest deß instrumenti, die satisfactiones, aequipollentias, Hessen
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Casselische praetensiones, executionem et assecurationem pacis betreffend,
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heraußzegeben, also den volligen schluß ze machen, sodann immediate den
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puncten de satisfactione militiae in die reichsräthe ad deliberandum propo-
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nirn lassen. Solte aber wider alles besser versehen und hoffnung sie, Schwe-
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dische plenipotentiarii, für sich oder mit denn protestierenden darmit nit
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content sein, sondern weiter in Ihr Kayserliche Maiestät und die catholischen
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tringen und dennselben ein mehrers abzunöthigen vermeinen, so hetten wir
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bevelch, inen hiemit anzuzeigen, daß Ihr Maiestät der cron Schweden auch
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zu dem, waß deren beraits gewilligt, noch zu allem disem, so in instrumento
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begriffen, weiter nit obligirt sein wolten. Gleichmässige communication und
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anzeig wolten wir auch disen abendt noch denn protestierenden thuen.

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Oxenstirn nimbt die schrifften von unß an, und nach kurtzer underred mit
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dem Salvio antworttet er, waß ursachen diese tag herin die conferentzen
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unterbliben, were bekandt; ihrestheils weren sie iederzeit berait gewesen, in
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der sachen fortzefahren, weil es aber an denn ständen gehafftet, hetten sie also
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zuwartten müessen. Vernemmen gleichwol, daß anietzt ettlich der catho-
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lischen und protestierenden derentwegen in einer particularconferentz be-
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griffen weren. Daß wir nun in crafft Ihr Kayserlicher Maiestät instruction
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inen die zween puncten amnestiae et grauaminum in forma instrumenti zuge-
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stellt, wolten sie verhoffen, selbige also eingericht sein, daß darbei bleiben
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köndt. Solchenfahls sie auch erbiettig, das die cron Schweden es ebenmässig
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mit Ihr Kayserlicher Maiestät mantenirn helffen werde. Wann aber sie darmit
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nit content sein köndten und derentwegen Ihr Kayserliche Maiestät inen
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nichts obligirt sein wolten, so würde auch hingegen die cron Schweden zu
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nichts obligirt sein. Im übrigen wolten sie sich in der schrifft ersehen, mit
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denn protestierenden drauß conferirn und unß mit nechstem ein anttwortt
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überbringen. Unterdess hatt Salvius die schrifft angefangen durchblättern
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und monirt die außlassung deß status politici in Augspurg wie auch der paritet

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beim camergericht.

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1 Mit] am Rande: Comminatio Suecorum a multiplicitate sectariorum.
Mit Augspurg geraichte solches allen evangelischen zum
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despect, es wurden sich Dennemarkh, Holland, Engellandt der sachen an-
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nemmen, weil ihr confession daher entsprungen. Nos, dis seyen sachen von
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schlechter consideration. Anno 1555 bei auffrichtung deß religionsfridens in
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der statt Augspurg sei der magistrat berait damaln in dem standt gewesen
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wie ietzt, auch von disem gantzen convent einige enderung darwider nit ge-
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suecht, vil weniger tractirt, sondern der magistrat in seinem unverenderten
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standt gelassen worden, biß daher in 100 jar in possessione gebliben, daher
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desto verwunderlicher zu vernemmen, daß man erst ietzt solches disputat ein-
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füeren thue, da doch die protestierende fast all ihre praetensiones nur mit der
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einzigen possession siue iusta siue iniusta mantenirn wolten. Wir haben aber
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solches discurs als dißortts vergeblich abgeschnitten und unß licenzirt.

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Um 5 uhr eodem seind nomine protestantium vor unß erschienen Saxen
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Weimar, Braunschweig Wolffenbüttelischer lini, Württemberg, Wederauische
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grafen, statt Regenspurg (dann die andere waren bei den catholischen in der
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conferentz). Denen haben wir iisdem adhortationibus et conditionibus zu-
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gleich ein exemplar zugestellt.

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Nach diser verrichtung hab ich, Volmar, mich zwar hinüber zu denn Chur-
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maintzischen begeben und von inen bericht eingenommen, wie es mit der
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conferentz cum protestantibus hergangen.

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