Acta Pacis Westphalicae III C 3,2 : Diarium Wartenberg, 2. Teil: 1647 - 1648 / Joachim Foerster
Mittwoch. W bei Cratz. Verabschiedung. – Mitteilung
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Volmars auf Anfrage Ws: Hat gestern mit Salvius

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Salvius war in Münster 1647 X 12–17.
gesprochen; dieser
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wünscht eine Entscheidung über die Abmachungen mit Trauttmansdorff,
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hat die Rückkommandierung Wrangels aus den Erblanden zum Kampf im
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Reich mitgeteilt und erwähnt, daß sich Frankreich auf die bayerische
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Kündigung des Stillstandes nur Schweden gegenüber nicht einlasse. Volmar
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hat geantwortet, die Abmachungen mit Trauttmansdorff seien vorbehalt-
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lich der Ratifikation der Stände getroffen, diese hätten jetzt den Ksl. ihre
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Bedenken zugestellt, über die verhandelt werden müsse. Die Drohung mit

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Wrangel lasse er dahingestellt. Im übrigen ist nach Volmars Meinung
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Salvius vor allem zur Absprache der Antwort auf das bayerische Manifest
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wegen Kündigung des Stillstandes gekommen.

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Nach Besuch bei Chigi

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Dieses Gespräch im Diarium nicht enthalten.
W bei Nassau/Volmar. Gespräch mit den
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Franzosen und Mitteilung des Memorials wegen der Osnabrücker Geist-
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lichen mit Bitte um Berücksichtigung bei den Gesprächen mit Salvius.

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Volmar: Bedauert, die Information nicht eher erhalten zu haben, da Sal-
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vius morgen wieder abreisen wird. W: Konnte nicht eher kommen, da
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er bei Chigi war. Nach dessen Mitteilung hat Servien besonders die ange-
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kündigte Mitteilung über Osnabrück an den Papst ernstgenommen. Frage
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nach den Verhandlungen mit Salvius. Ksl.: Er hat als Grund seiner
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Herkunft die Beantwortung des bayerischen Manifestes angegeben und da-
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neben geklagt, die Katholiken wollten das Friedensprojekt ganz verwerfen.
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Volmar hat geantwortet, da Bayern erkläre, nur zur Erreichung des Frie-
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dens wieder zu kämpfen, könne Schweden durch schnellen Abschluß am
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besten alle Vorwürfe entkräften; die Katholiken lehnten das Projekt nicht
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völlig ab, sondern hätte nur in einigen Punkten Bedenken vorgebracht,
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auf die man die Entscheidung des Kaisers erwarte. Die neuen französischen
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Forderungen hat Salvius nicht unterstützt, sondern angedeutet, man würde
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gleichwol zum frieden kommen, weiln die cron Schweden denselben so
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eyffrig und auffrichtig intendirte. Vertraulich hat er mitgeteilt, die schwe-
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dische Militärsatisfaktion werde wohl auf 7 Millionen, davon 4 bar, zu
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bringen sein, doch solle man davon nicht offen sprechen, weil sonst die
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Truppen schwierig würden. Volmar hat geantwortet, die Truppen nähmen
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mehr aus dem Reich und den Erblanden, als sie an Sold zu fordern hätten.
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Zur lothringischen Frage hat er Salvius entgegengehalten, daß Frankreich
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selbst alle Reichsstände zu den Verhandlungen gezogen habe, die in den
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Reichsräten für die Anhörung Lothringens gestimmt hätten. Gefahr mili-
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tärischer Verwicklungen beim Ausschluß Lothringens

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Hiermit bricht das Diarium ab und setzt ohne weitere Überleitung mit Ws Rückkehr aus
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Bonn 1647 XI 25 wieder ein.
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