Acta Pacis Westphalicae II C 4,2 : Die Schwedischen Korrespondenzen, Band 4, 2. Teil: 1648-1649 / Wilhelm Kohl unter Mitarbeit von Paul Nachtsheim
Bestätigung der Briefe vom 20. und 27. November von der Prager Kleinseite betreffend die
Vorbereitungen zu den Verhandlungen mit der kaiserlichen Generalität über die Erfüllung aller
Bedingungen, die vor Austausch der Ratifikationen erledigt sein sollen, insbesondere die Abfüh-
rung und Abdankung der Soldateska, Restitution der Länder und Festungen sowie den Unterhalt
der Armeen. Billigung des Entschlusses des Pfalzgrafen, Böhmen unter Zurücklassung von Garni-
sonen zu verlassen, zumal Piccolomini sich bereits in die Schweden zugewiesenen Quartiere ein-
drängt. Klage über zu kurze Termine für den Austausch der Ratifikationen und Exekution der
Friedensbestimmungen, besonders in den die Amnestie und die Gravamina betreffenden Punkten
sowie für die Erlegung der Satisfaktionsgelder für die Soldateska. Aus diesem Grunde den Frie-
densgesandten erteilte Weisung, den Austausch der Ratifikationen nicht zu übereilen. Schwierig-
keiten bei den vorauszusehenden Anträgen der Reichsstände auf Verschonung von den Beiträgen
zur Satisfaktion bzw. um Ermäßigung der zu zahlenden Summen und bei der Restitution von
Festungen, besonders der Stände, die ihre Beiträge rechtzeitig entrichten. Weisung zur Ablehnung
jeder verlangten Restitution, bevor nicht die gesamte Satisfaktionssumme von allen Kreisen ent-
richtet worden ist. Gefahr, daß die in nicht geschleiftem Zustand zu restituierende Festung Ben-
feld in spanische Hände kommt, nachdem schon mehrere Kommandanten am Rhein sich für
Spanien erklärt haben und der Herzog von Lothringen für die Spanier Truppen wirbt. Überlas-
sung der in Benfeld befindlichen Geschütze an Graf Magnus de la Gardie.