Acta Pacis Westphalicae II A 1 : Die kaiserlichen Korrespondenzen, Band 1: 1643 - 1644 / Elfriede Merla

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Auersperg und Krane an Ferdinand III.


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Osnabrück 1644 April 4

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Ausfertigung: RK , FrA Fasz. 46e, Konv. b fol. 234–235’, praes. 1644 April 18 = Druckvor-
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lage
– Kopie: ebenda Fasz. 92 II ad nr. 219 fol. 180–180’; Giessen 203 fol. 901’–903 –
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Druck: Gärtner II nr. 232 S. 627–629.

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Revisite bei de Rorté: Französische Befürchtungen schwieriger Verhandlungen mit Spanien. Krank-
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heit
der schwedischen Gesandten.

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Am 2. April haben wir de Rorté die Revisite erstattet. Wir sind von ihm für der
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gutschen empfangen und beim heraußgehen wieder biß zur gutschen ver-
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gleitet worden. Beteuerungen beiderseitiger Friedensliebe. De Rorté hat dhafür
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halten wöllen, daß eß nitt lange mehr anstehen würde, daß man werde
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würcklich zur handlung tretten können, gestalt dan der monsieur de Servient
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auch underweegs unnd ehister thagen sich zu Münster einzufinden bemühet
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sein sölle. Vermeldete ferners in discursu, daß eß zwar in anfang waß
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langsamb hergehen, ehe dan alle interessirte beieinander kommen, eß sönst
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auch bey der handlung woll im ersten waß schwirigkeit wegen der cron
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Spanien geben würde, wölte doch an glücklichen außschlag unnd erlangung
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eins guten friedens nit zweiffelen, maßen dan auch der monsieur d’Avoux
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selbst dem herrn gubernatori in Niederlanden, don Francisco de Melo,
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(neben gebührender dancksagung für an allen örttern, who er Spanische
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guarnisounen berühren müßen, erwiesene ehr unnd höffligkeit) bey dem-
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jenigen commissario, so zu deßen vergleitung verordnet gewest, fast mit
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ebenselbigen formalien hette zuentbiethen laßen, daß eß zwar im anfang
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waß schwer bey der handlung hergehen, endtlich doch zum guten schluß
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kommen unnd der friede erfolgen würde. Ist sonsten nichtz berichtwürdiges
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bey selbiger conferentz fürgelauffen, dan sich der baron de Rortee sowoll
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alß wir nur ploß in terminis complementorum gehalten unnd beederseidts
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materiam principalem nitt berühret. Nach abgelegter visita haben wir alß-
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paldt dem königlich Dännischen gesandten, dem von Langerman, dhavon
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zu wißen thuen unnd umb darab an gehörige örtter zu hinderbringen
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ersuchen laßen, so derselbe zu thuen auffgenohmen.

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Von deß Oxensterns herzukunfft ist noch nichtz gewißes, der söll zu Minden
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waß unpäßlich sein, unnd ist der Salvius alhie auch bettlägerig, wirdt unns
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auch noch nitt geanthworttet, ob denen Schwedischen die anerbottene
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courtesey mit entgegenschickung der gutschen wirdt angenehm sein oder
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nitt. – Hinweis auf Beilagen A–F: Korrespondenz Auerspergs mit Kg. Christian IV.

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Beilagen fehlen.

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