Acta Pacis Westphalicae II B 3,1 : Die französischen Korrespondenzen, Band 3, 1. Teil: 1645 - 1646 / Elke Jarnut und Rita Bohlen unter Benutzung der Vorarbeiten von Kriemhild Goronzy, mit einer Einleitung und einem Anhang von Franz Bosbach
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VORWORT
Als ich 1986 das Vorwort zu Band 2 der französischen Korrespondenzen schrieb, waren die Arbeiten an dem Folgeband, der den Zeitraum vom 25. November 1645 bis zum 8. Juni 1646 umfaßt, schon weit gediehen. Die Herausgabe hatte Frau Dr. Elke Jarnut geb. Derbolav übernommen, die bereits an
APW II B 2 mitgearbeitet hatte. Sie hatte zu diesem Zeitpunkt unter Benutzung der Vorarbei-ten von Frau Dr. Kriemhild Goronzy die für Band 3 einschlägigen Texte ermit-telt, transkribiert, die Bezüge zwischen den einzelnen Stücken sowie sehr genaue textkritische Anmerkungen erstellt und die Entwürfe für Kopfregesten formuliert. Dabei war ihr mehr und mehr Frau Rita Bohlen zur Seite getreten. Doch Ende der achtziger Jahre kamen die Arbeiten ins Stocken: denn Frau Dr. Jarnut wurde von einer heimtückischen Krankheit befallen, der sie nach langer und tapferer Gegenwehr schließlich am 19. Oktober 1997 erlegen ist; hingegen konnte Frau Bohlen, zunächst als Teilzeitkraft, unterbrochen durch langjährigen Auslandsauf-enthalt, dann als freie Mitarbeiterin, soweit es ihre familiären Pflichten erlaubten, für die
APW tätig, nur noch wenig Wochenarbeitszeit für kontinuierliche Edi-tionsarbeit erübrigen. Daher ist ihr Anteil an dieser Edition, die Fertigstellung der Personen- und Sachanmerkungen, die Anfertigung der beiden Register und die Korrektur des Gesamten, viel langsamer vorangekommen, als es allen Beteiligten, nicht zuletzt auch dem Verlag und ihr selbst, lieb war
Unterstützt wurde Frau Bohlen im Laufe der Jahre durch Herrn Holger Impekoven, Frau Carla Moenig, Herrn Ulrich Rosseaux und Herrn Thomas Rott; vgl. im übrigen Einleitung S. LXXXII.
. Schließlich übernahm Prof. Dr. Franz Bosbach/Bayreuth, der erfahrene Editor von APW II B 2, die in diesem Falle besonders wichtige Einleitung. Außerdem hat er einige noch fehlende Beilagen zum Textcorpus beigesteuert
Beilage 1 zu Nr. 182, Beilage 2 zu Nr. 213, Beilage 1 zu Nr. 226 und Beilage zu Nr. 248.
sowie die Texte der Anhänge 1 bis 7 (mit den internen Gutachten der französischen Elsaß-Experten) und nicht zuletzt ein Exemplar der Specklin-Karte (1576), das 1646 für die Elsaßverhandlungen be-nutzt worden ist, ermittelt und zur Edition vorbereitet.
Mit den in diesem Band vorgelegten Quellen läßt sich die alte Frage, welche präzisen Kenntnisse Frankreich über das Staatsrecht des Elsaß bei den Vereinba-rungen von 1648 besessen hat, wohl abschließend beantworten. Deshalb danke ich Herrn Bosbach besonders dafür, daß er meiner Bitte nachgekommen ist und dieses Problem in der Einleitung genauer, als es sonst in unserer Edition üblich ist, dargestellt hat, wobei er auch die kaiserlichen Akten, die nun bald als
APW II A 4 vorgelegt werden, heranziehen konnte. Sein Ergebnis lautet: Die französischen Unterhändler lernten nach und nach die staatsrechtlich verwirrende Gemenge-Lage des vorderösterreichischen Oberrheingebietes so gründlich kennen, daß sie seit Mai 1646 die Tragweite der kaiserlicherseits verwendeten Formeln und Klauseln hinreichend einzuschätzen vermochten. Dies läßt sich Punkt für Punkt
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aktenmäßig nachprüfen. Für unsere Kenntnis der westfälischen Friedensverhand-lungen bedeuten Bosbachs Resultate einen wesentlichen Schritt nach vorn.
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Es bleibt mir, vielen Institutionen und Personen im In- und Ausland, ohne deren Hilfe dieser Band nicht hätte entstehen können, herzlich zu danken. Namentlich besonders zu nennen sind in Deutschland die
Nordrhein-
Westfälische
Aka-demie
der
Wissenschaften sowie die
Alfried
Krupp
von
Bohlen
und
Halbach
Stiftung und der
Verlag
Aschendorff, in der Schweiz die
Bur-gerbibliothek
Bern, und in Paris, neben den
Archives
des
Affaires
Étrangères, den
Archives
Nationales, der
Bibliothèque
de
l’
Assem-blée
Nationale und dem
Institut
de
France die
Bibliothèque
Natio-nale, der ich auch für die Erlaubnis zum Abdruck der Specklin-Karte (Anhang 8) verbindlich danke.
Schließlich möchte ich es nicht versäumen, in den allgemeinen Dank auch Frau Dr. Antje Oschmann einzuschließen. Ohne deren umsichtige Energie wäre es kaum möglich gewesen, dieses sehr arbeitsteilig organisierte Werk, das seines Um-fanges wegen auf zwei Halbbände aufgeteilt werden mußte, über einen so langen Zeitraum hinweg zusammenzuführen und zusammenzuhalten. Und nicht zuletzt erinnere ich erneut an Frau Dr. Jarnut (†). Der Band
APW II B 3 ist ein wesent-liches Stück ihrer Lebensleistung geworden.
Bonn, den 5. Juli 1999
Konrad Repgen