Acta Pacis Westphalicae III C 2,2 : Diarium Volmar, 2. Teil: 1647-1649 / Joachim Foerster und Roswitha Philippe
1648 III 13

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1648 III 13
Freitag

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9 Freytags] am Rande: Communicantur cum catholicis, quae cum protestantibus acta.
Freytags, den 13. huius, haben wir vordrist die Chur-
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fürstlich Maintz-, Cöln-, Trier- und Bayerischen absonderlich vor unß
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erfordert und inen referirt, waß gestern mit den Saxen Aldenburgischen
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und Braunschweigischen vor- und nachmittag passirt, daß sie namblich
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dasjenig, so zwischen inen und den Churbayerischen vorgangen, aller-
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dings für ein verglichne sach halten, sonderlich wegen Hildeßheimb den
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ex parte Cöln gesetzten vorbehalt, quod caetera in illa transactione compre-
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hensa valida esse debeant, auß zweyen ursachen nit leiden wolten: 1. Daß die
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Braunschweigischen sagten, sie wolten dißortts inen nit gantz Europam in
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puncto executionis uff den halß ziehen, da etwan künfftiger zeit in ein- und
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anderer dises vertrags halber entstehender differentz ex parte Hildeßheim der
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gantze Westfalische craiß und mithien auch außwerttige ständt wider
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Braunschweig underm pretext einiger contravention concitirt werden
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möcht. 2. Cöln als bischof zu Hildeßheimb suchte unter disem reservat die
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evangelische ständt dises bisthumbs mit einem simultaneo exercitio catho-
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lici religionis in ihren kirchen zu beschwehren, so zwar im vertrag vorbehal-
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ten , aber nunmehr dem verglichnen termino a quo de anno 1624 zuwider-
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lauffen thet. Cöln solte sich mit denen 9 clöstern contentirn lassen, wa nit, so
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wolten sie, Braunschweigische, auch diß revocirt haben, wüßten wol, daß es
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die Schweden mit inen halten und nimmer drein willigen wolten. Sodann
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wolten die protestierenden auch von dem Erfordtischen vertrag, als der zu
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keinen cräfften kommen wer, nichts hören.

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Nun hetten wir dise zwischen denn Churbayerischen und ermeldten prote-
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stierenden vorgangne handlung mit fleiß erwogen, befinden selbige eins
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theils mit dem vorigen instrumento, anders theils mit demjenigen, so von de-
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nen sambtlichen catholischen unß pro ultimo gradu committirt worden,
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gleichstimmend, in ettlich passibus auch mit eingerukhten newen clausulis
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vermehrt. Stellten zwar an sein ortt, ob dise verhandlung nur vorschlagsweise
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oder als verbündtlich fürgangen. Weiln aber inen, churfürstlichen, allerseits
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bewußt, waß wir vor instruction hetten, so wurden wir gleichwol nit zuruk-
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halten könden, sondern derselben gmäß einen außschlag geben müessen.
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Begehrten also von inen zu vernemmen, waß sie vermeinten zu thuen sei.

[p. 1013] [scan. 241]


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Hierauff haben vordrist die beede Churmaintzische, Raigensperger und
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Mele, sich entschuldigt, daß sie hiervon nichts gewußt, köndten auch we-
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gen Erdfordt nit weichen, wisen ihre bevelch, so sie derentwegen noch im
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monat Decembri von ihrem herrn empfangen hetten, vor. Die weren biß
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dato nit revocirt worden. Pitten, wir wolten drauff verharren, wenigst sol-
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chen pass prouisionaliter im auffsatz stehen ze lassen, biß sie von ihrem herrn
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einen andern bevelch erlangten. Cöln, wolte zugleich von vorbedeüttem re-
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servat nit weichen, köndts nicht verantwortten. Patt entlich, nur facultatem
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ze reservirn, daß dem herrn bischoffen vorbehalten sein solten, an solchen
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ortten, wa allein Lutherische kirchen weren, für sich, seine catholischen ambt-
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leütte und etwan die underthanen, so zu der catholischen religion tretten,
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aigne kirchen zu erbawen. Nos remonstrirten den Churmaintzischen, waß
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deß herrn churfürsten gesandter bei Ihr Kayserlicher Maiestät noch jung-
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stens wegen approbation alles dessen, so im vorigen mit herrn grafen von
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Trautmansdorff veranlaaßten instrumento begriffen, angebracht, daher wir
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unß die Erdfordtische sach, als wölche dergestalt hievor nie einkommen, nit
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irren lassen köndten, dem Cölnischen aber, daß sein gnedigster herr sich mit
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denen 9 clöstern wol contentirn köndt, dan wan man dem vorigen instru-
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mento nachgehen soll, so wurden die gar zurukhbleiben. Der Churtrierische
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beschwerte sich auch sehr hoch ob disem modo procedendi. Ime wer von
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denn Churbayerischen vorgeben worden, daß andere catholische allerdings
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zefriden, er hette seinstheils vermerkht, daß ettlich praeiudicirliche clausulae
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eingerukht, als 1. daß wortt ’sola obseruantia‘, wölches wegen seiner am-
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biguitet inskünfftig denen catholischen zu merklich unstatten kommen köndt,
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2. die clausul ’donec inter status plenius conuentum‘; also seye kein frid,
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sondern, wann durante tractatu den protestierenden ein vortel zustehe, wer-
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den sie hierdurch ein mehrers heraußzepressen nit underlassen. 3. Item die
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clausul ’nisi supplicationibus suis aut aliorum intercessionibus tempus magis
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laxum impetrent vel alio modo tuti sint‘ sei infiniti praeiudicii. 4. Für daß
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wortt ’exercitium‘ hetten sie gesetzt ’cultum‘, so sonder zweifel uff disen griff
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angesehen, daß sie vermeinten, hierdurch die heimbliche sectarios deß oneris
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probandi exercitium priuatum et consequenter scientiam et patientiam do-
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mini entheben und also der ketzerei ein freyen lauff machen möchten. Die
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Churbayerischen entschuldigten sich, daß alles unverbündtlich, und köndten
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dise erinnerungen durch unß, Kayserliche, alle noch wol erhandlet werden.
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Schließlich vermeinten sie alle sambtlich, man solts in terminis, wie im
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getrukhten instrumento versehen, bleiben lassen, allein wegen Hildeßheim
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und Erdfort, wie obgemeldt, und dann bei dem versiculo ’Illi vero‘ und ver-
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siculo ’Illi denique‘ die terminos der 5 und 3 jaren beisetzen.

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Nach abtritt der churfürstlichen haben wir auch der überigen catholischen
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ständen abgesandte für unß kommen lassen und inen allen verlauff referirt,
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42 die] am Rande: Aliqui catholici seind mit dem Churbayerischen wegen seiner parti-
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cularnegociation übel zefriden.
die seind aber darmit noch übler zefriden gewesen ausserhalb deß von Vor-

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burg , so simpliciter bei dem, waß durch die Churbayerischen gehandlet, ver-
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bliben . Pfaltz Newenburg beschwehrte sich wegen außlassung der wortten
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’a suis catholicis superioribus,‘ ’longo usu,‘ ’sola obseruantia‘ wegen deß
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hohen praeiudicii, so in derselben Pfaltz dem catholischen wesen entstehen
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wurde. Sein herr hette sich resolvirt, in dergleichen nimmer ze consentirn,
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sondern ehender sein bluett drüber zu vergissen. Cöln und Aach, wegen auff-
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nemmung in die zünfften etc, köndten und wolten es nimmer mehr geschehen
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lassen.

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8 Sagten] am Rande: Contra Bayern.
Sagten insgmein, sie hetten denn Churbayerischen kein commission
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auffgetragen, sondern alle handlung allein unß Kayserlichen vertrawt, sei ein
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unlaidenlich werkh, daß ein standt dem andern solchergestalt vorgreiffen solt.
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Unterdessen seind die Schweden herbeikommen, daß wir die stände erlassen
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und der conferentz mit inen stattthuen müessen.

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12 Als] am Rande: Sueci wollen diß nit achten, sondern alles, so mit dem Churbayerischen
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vorgangen, für eine verglichne sach halten.
Als wir nun denselben vor-
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gehalten , waß sich bei eim und andern für difficulteten eraigen und, daß man
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demjenigen, waß hievor bei herrn grafen von Trautmansdorffs anwesenheit
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in puncto autonomiae nachgehen solt, vorgeschlagen, haben sie gleich ge-
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anttworttet , sie hielten daß, so die Churbayerischen und die Saxen Alden-
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burgischen und Braunschweigischen miteinander abgehandlet, vor eine ver-
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glichne sach, weren auch in keiner andern meinung hieher kommen, als
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solche handlung gegeneinander ze conferirn und zu entlicher außferttigung
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und subscription ze richten, hetten sich also keines newen disputats versehen
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und köndten sich in kein andere formb einlassen, wolten auch nit daher-
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kommen sein, wan sie gewußt, daß es nit allerdings darbei bleiben solt.
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Liessend sich demnach ansehen, daß die unverrichter dingen wider hinweg
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gehen wolten. Nos, wir befinden nothwendig sein, mit denn catholischen
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weiter auß der sachen ze reden.

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26 Waß] am Rande: Autonomia in denn erblanden.
Waß aber die autonomi in denn erblanden anlangen thet, weil wir vernem-
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men , daß wegen der clausul de reseruata intercessione etc. mit unserm
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auffsatz nit zefriden, so stellten wir inen nachfolgende form zu: ’Et quoniam
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de maiori religionis libertate in huiusmodi haereditariis domus Austriacae
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regnis et prouinciis concedenda in praesenti tractatu varie actum, nihil tamen
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ob denegationem nomine Caesareae maiestatis factam conueniri potuit,
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Augustanae confessionis ordines sibi reseruarunt facultatem intercedendi
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ulterius apud suam maiestatem in proximis comitiis.‘ Deßgleichen solten
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die wortt ’principi libero et absoluto‘ außbleiben. Sodann, weil unß bei
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jüngster post schreiben von Ihr Maiestät einkommen, innhalts, daß wir
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deroselben concession wegen der dreyen kirchen wol im instrumento ein-
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setzen möchten, so haben wir solches zugleich mit nachstehenden wortten
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verfassen wollen: ’Praeterea cum sua Caesarea maiestas durantibus hisce
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tractatibus ad instantiam domini electoris Saxoniae declarauerit, quod facta
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pace ultra praecedentem concessionem pro iis, qui in ducatu Silesiae Au-

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1
gustanae confessioni addicti sunt, tres ecclesias, unam extra moenia ciui-
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tatis Jauariensis, alteram extra moenia ciuitatis Glogauiae et tertiam ex-
3
tra moenia ciuitatis Schweinitz locis commodis mandato suae maiesta-
4
tis ipsis demonstrandis ipsorumque propriis sumtibus aedificandi facul-
5
tatem concedere velit, placuit hoc idem huic quoque transactioni inserere‘.
6
Sie, Schweden, möchten sich hierüber bedenkhen, under der zeit wir mit den
7
catholischen handleten.

8
Ita digressi sumus ad catholicos, wölche nach langer deliberation unß entlich
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angezeigt, per maiora geschlossen ze haben, daß, wann es ie anderst nit sein
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köndte, darzu wir dann unsern fleiß anwenden sollen, wir auff denn zwi-
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schen dem Churbayerischen und Saxen Aldenburg und Braunschweig zu
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papyr gebrachten vorschlag schliessen möchten, doch mit folgenden cau-
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telis : 1. daß die im Trierischen voto angezogne passus außgelassen, 2. wegen
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Erfordt zum wenigsten in subscriptione von denn Churmaintzischen ein
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clausula reseruatoria, das dem herrn churfürsten seine iura unbenommen sein
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solten, beygesetzt werden mög, 3. daß wegen der Hildeßheimischen reser-
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vaten noch ein versuech gethan werde.

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Reuersi ad Suecos, als wir mit allem fleiß dise conditiones gehandlet, haben
19
wir so vil erhalten, daß sie erstlich zu dem wortt ’obseruantia‘ dißmals die
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wortt ’sola conniuentia‘ beyrukhen lassen, 2. die clausula ’donec inter sta-
21
tus ‘ etc. außgestrichen, 3. deßgleichen die wortt ’nisi suis supplicationibus‘ et
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’alio modo tuti‘ zwar auch außgelassen, aber an deren statt dise haben
23
wollen ’pacto aut priuilegio tuti‘, wölche iedoch nach langem gezänkh
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auch quittirt worden. 4. Daß wortt ’cultum‘ haben sie, zwar ungern,
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auch nachgeben und das wortt ’exercitium‘ reponirt. 5. Wegen Hildeß-
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heimb seind sie bei voriger negatiua verharret. 6. Wegen Erfort hetten sich
27
die Saxen Aldenburgischen benommen, mit denen Churmaintzischen selbst
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ze reden.

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28 Die] am Rande: Autonomia in erblanden.
Die erblande betreffend, haben sie wegen reservirter intercession
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nachstehenden auffsatz herfürgeben: ’Pluribus hac vice determinari non
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potuit, quo iure proceres et subditi regnorum et prouinciarum Caesareae
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maiestatis et domus Austriacae gaudere debeant, Suedicis et protestantium
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imperii legatis pristinae libertatis restitutionem urgentibus, Caesareis autem
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praetendentibus defectum mandati. Ne tamen vel eorum praetensionibus
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ullum adferretur praeiudicium vel imperium hac sola de caussa bellorum
35
calamitatibus diutius affligeretur, regia maiestas Sueciae et electores, princi-
36
pes ac status protestantes rem in integro relinquunt, donec in proximis comi-
37
tiis aut, ubi alias id commodum fuerit, Caesaream maiestatem ipsam eo
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nomine decenter compellare poterint‘. Nachdem wir aber unß disem hoch-
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praeiudicirlichen auffsatz auff das allerhefftigst widersetzt und rund erclärt,
40
daß wir ehender alle darvonziehen als darein willigen wolten, seind sie mit
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eim andern, dem unserigen fast gleichen concept heraußkommen, und ist da-
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rauff dise formula verglichen worden: ’Et cum de maiori religionis libertate
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et exercitio in supradictis et reliquis Caesareae maiestatis et domus

[p. 1016] [scan. 244]


1
Austriacae regnis et prouinciis concedendo in praesenti tractatu varie actum
2
nec tamen contradicentibus plenipotentiariis Caesareis conueniri potuerit,
3
regia Sueciae maiestas et Augustanae confessionis ordines sibi reseruant
4
facultatem eo nomine interueniendi et intercedendi ulterius apud suam Cae-
5
saream maiestatem in proximis comitiis vel alias‘.

6
Waß den pass wegen der dreyen kirchen in Schlesien anlangt, da haben sie
7
die meldung deß herrn churfürsten in Saxen nit leiden wollen, sodann be-
8
gehrt , dise concession nit ad tempus futurum, sondern praesens ze richten,
9
item daß wortt ’subditis‘ einzusetzen. Die zwen vorgehnde haben wir
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bewilligt, daß dritte aber, weil es in resolutione Caesaris nit begriffen, recu-
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sirt . Die verba resolutionis weren auch indefinita und gehen simpliciter ad
12
eos, qui Augustanae confessioni addicti sunt, also auff gmeine underthanen
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sowol als hohem standts personen. Weiter haben sie dißmals nit movirt, son-
14
dern unß veranlaaßt, daß wir den gantzen punctum autonomiae auff daß, so
15
anietzt abgehandlet, mundirn und inen noch vor morgens angehender con-
16
ferentz zukommen lassen solten. Alsdann weren sie erbiettig, alles dahien
17
ze richten, daß es bei unserer zusamenkunfft möchte unterschrieben wer-
18
den . Haec ut acta catholicis per nos indicata fuere.

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