Acta Pacis Westphalicae III C 3,2 : Diarium Wartenberg, 2. Teil: 1647 - 1648 / Joachim Foerster
1647 I 7

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1647 I 7
Montag

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20 Bayern ] am Rande: omittatur ad electorem Bavariae.
Bayern bei W: Da Tracy

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Alexandre de Prouville, seigneur de Tracy, französischer Bevollmächigter für die Waf-
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fenstillstandsverhandlungen in Ulm.
beim Stillstand die Donau
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als Grenze fordert, haben sie d’Avaux um Hilfe gebeten; er hat geantwortet,
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da der Frieden vor der Tür stehe, werde man keinen Stillstand brauchen.
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Nach Trauttmansdorff hat Rosenhane die schwedische Friedensbereitschaft
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sehr beteuert, so daß zu hoffen sei, man werde für Brandenburg noch
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Wollin und zwei Ämter erhalten. D’Avaux hat sie um Beförderung der
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brandenburgischen Zustimmung gebeten, da sonst Brandenburg rüsten und
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auf schwedischer Seite den Krieg fortsetzen könne. Krebs hat darüber mit
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Trauttmansdorff geredet, der darin jedoch nur neue Verzögerungsversuche
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sieht. D’Avaux will Trauttmansdorff nach Osnabrück folgen, bittet aber,
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daß bis zur Erledigung der schwedischen Satisfaktion die Gravamina nicht
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vorgenommen werden; wenn die Spanier wegen Piombino und Porto Lon-
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gone
nachgäben, sei Frankreich zum Abschluß bereit, in der Pfälzer Frage be-
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ständen
seine Kollegen noch auf einer Million für Pfalzgraf Eduard. Auf die
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Frage, ob die französische Äußerung, man wolle sich zur Vermeidung von
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Parteilichkeit keiner fremden Sachen mehr annehmen, auch für die Pfälzer
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Frage gelte, hat d’Avaux versichert, daß es damit ein anders. Da Krebs
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Trauttmansdorff nach Osnabrück folgen soll, erbietet er sich zur Unterstüt-
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zung
in Ws Angelegenheiten. Als dabei zur Sprache kommt, ob auch W sich in
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die Nähe von Osnabrück begeben soll, wird es von den Bayern und übrigen

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Kölnern fur ganz nothwendig und dienlich gehalten. Und haben darauf I.H.G.
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sich resolvirt, daß sie dahin des orts und zeit halber wolten bedacht sein.

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Mitteilung der Mainzer: Trauttmansdorff zur Mitteilung des Briefwechsels
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mit Kurbrandenburg bereit. Die Staatischen haben erklärt, die Antwort auf
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die kurfürstliche Intervention sei etwas weitlauffig und herb, weshalb sie
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bisher Bedenken hatten, sie mitzuteilen; sie stimme mit der vor zwei Jahren
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an Weschpfennig gegebenen Resolution überein, wenn der Pfalzgraf die
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Reversalen halte, würden die Beschwerden aufhören. Man hat sofort die
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Neuburger unterrichtet, die erklärten, der Pfalzgraf habe nie ein Verspre-
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chen zum Präjudiz der Religion gegeben. Man hält weitere Beratungen
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hierüber für nötig. – W an die Neuburger: Anregung einer Zusammen-
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kunft , der die Neuburger zustimmen.

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Trauttmansdorff bei W. Verabschiedung

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Trauttmansdorff reiste 1647 I 9 nach Osnabrück.
, Bitte um Hinüberreise Busch-
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manns
, zustimmend zu Ws Entschluß, selbst in die Nähe von Osnabrück zu
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kommen. W: Bemühungen der Stadt Osnabrück wegen Erlangung der
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Reichsstandschaft. Worauf der herr graff, gleichsamb mit etwas altera-
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tion , daß I. H. G. deßhalber nur außer sorg sein solten, es sey eine sach, so
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unpillich und ganz nicht thunlich. Muste aber in vertrawen ein anders er-
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innern , daß Longueville die Hessische satisfaction abermal gar starck ge-
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trieben und recommendiret, darauf er ihm, was des vorschlags halber mit
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Magdeburg

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Vgl. oben [ S. 653 ] .
auf die bahn kommen, replicirt habe; Longeville aber habe
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vermeld, daß weylen solches noch lang, biß der fall sich begebe, anlauffen
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würde, biß darahn die landgraffin die von Churmainz, Collen und Fulda
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inhabende plätze behalten müst. Ob nun wol er graff die unpillichkeit
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deßen, und daß solches durchauß nicht zu geschehen, remonstrirt, wolle
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doch eine notturfft sein, wol zu advigiliren und die Franzosen anderst zu
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disponiren, zu welchem end er dieses angedeutet haben wolte.

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