Acta Pacis Westphalicae II A 2 : Die kaiserlichen Korrespondenzen, Band 2: 1644 - 1645 / Wilhelm Engels mit einem Nachtrag von Karsten Ruppert
297. Lamberg und Krane an Ferdinand III Osnabrück 1645 November 20

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Lamberg und Krane an Ferdinand III.


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Osnabrück 1645 November 20

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Ausfertigung: RK , FrA Fasz. 48a, Konv. c ( September – Dezember 1645 ) fol. 158–159’ =
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Druckvorlage – Kopie: ebenda Fasz. 92 VI ad nr. 913 fol. 485–486; Giessen 206 nr. 149
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S. 917–921 – Druck: Gärtner VI nr. 166 S. 762–765.

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Admission Hessen-Kassels und Magdeburgs. Aufschub der Hauptverhandlungen durch die Kronen
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bis zur Ankunft Trauttmansdorffs.

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Auf nr. 279. In puncto admittendorum haben die Heßen Caßlische newen
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lufft von Münster bekhommen, gestalt sich Churtrier (der darüber denen
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Frantzosen zusage gethaen haben solle) und etliche andere under denen
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catholischen ständten zu einem temperament wegen der Heßen Caßlischen
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sollen haben vernhemen laßen; warauf dan selbe Heßische wieder stützig
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worden und wollen numehr zuvorderist des außchlags erwarten.

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Sönsten haben noch gestern die Churbrandeburgische gesandten, der von
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Löwen und Dr. Wessenbecius, dem Churmentzischen gesandten n. Bremb-
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ser (wie uns derselbe wißen laßen) berichtet, daß sie, die Churbrandebur-
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gische , darauf instruirt sein, Magdeburg so weenig alß Heßen Caßel in
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iren praetensionen der session halben zu assistiren, sondern vielmehr dahin
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zu disponiren, daß sich solcher irer praetension begeben wölten, weiln es
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unbillig seie, Ewer Mayestätt deswegen waß zuzumuthen. Es heten auch
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sie, Churbrandeburgische, iedesmals ihr votum, so sie wegen Pommeren
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bey dem Magdeburgischen directorio geführt, in ordine auf solchen chur-
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fürstlichen befehl gerichtet gehabt und dhamit viel guts geschafft. Der Mag-
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deburgischer gesandter machte sich fertig zum abreisen, weiln dergleichen
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revers, wie man ihme zu Münster vorzuschreiben gemeint, nhemblich, daß
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er versicherung thuen solte, daß seine particularadmission von anderen
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dergleichen stifftsinhabern zu kheiner nachfolge solte gezogen werden, von

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sich nit geben, sonderen lieber ehender daß werck ersitzen laßen wölte, alß
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andern solchergestalt praeiudiciren, würde sich also in weenig tagen von
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hir erheben. Den Heßen Caßlischen seie zu Münster itzo mehr hoffnung
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gemacht worden wegen irer admission und man würde wohl thuen, wan
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man dieselbe werde zulaßen, warauß dan zu ersehen, wie schädtlich es ist,
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daß man sich iemals bey denen catholischen von einigem temperamento
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bey diesem werck vernhemmen laßen, wardurch dan auch dieienige limi-
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tation , so in Ewer Mayestätt erclehrung ad articulum, das ius foederum der
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stendte cum exteris betreffendt, hinzugesetzt worden, in effectu wil aufge-
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hoben und zunichten gemacht werden.

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Der Salvius ist nacher Münster, unsers ermeßens vielmehr zum schein, umb
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die cron Schweeden des verdachts der verzögerung zu entheben, alß waß
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wegen beforderung der haubthandlung zu verrichten, dan wir die khundt-
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schafft erlangt, daß beider cronen volmächtigte für ankhombst Ewer Maye-
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stät obristen hoffmeisters, graffen von Trautmansdorffs, excellentz in der
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haubthandlung ferners nichts vornhemmen wöllen, weiln ihnen die hoff-
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nung machen, ob solte ihnen durch selbigen graffen eine andere proposition
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super puncto satisfactionis, alß durch unß beschehen, wöllen eröffnet wer-
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den .

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