Acta Pacis Westphalicae II B 4 : Die französischen Korrespondenzen, Band 4: 1646 / Clivia Kelch-Rade und Anuschka Tischer unter Benutzung der Vroarbeiten von Kriemhild Goronzy und unter Mithilfe von Michael Rohrschneider
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Auf dem Titelblatt dieses Bandes APW II B 4 mit französischen Korresponden- zen , der erfreulich schnell dem Bande 3 folgen kann, stehen vier Namen: Zunächst Frau Dr. Kriemhild Goronzy, deren sehr gründliche Durchforschung der Pariser Archive und Bibliotheken in den sechziger Jahren den Grundstock für die gesamte Reihe II B geschaffen hat – eine große, unvergessene Leistung. Auf dieser Grund- lage konnte Frau Clivia Kelch-Rade, auch unter Einbeziehung von Vorarbeiten, die noch Frau Dr. Elke Jarnut (†) geleistet hatte, in den achtziger Jahren die Aus- wahl der für Band 4 einschlägigen Einzelstücke und deren Transkription, gro- ßenteils allerdings nur als Typoskript, besorgen sowie Materialien für den Sach- kommentar erarbeiten. All dies übernahm in den neunziger Jahren Frau Dr. des. Anuschka Tischer. Sie hat die vorliegende Auswahl überprüft, ergänzt und hat alles auf EDV übertragen, hat zugleich die Kontroll-Kollationierung ausgeführt und dann die Druckvorlage für das gesamte Textcorpus mit seinen Informationen im Kopfregest, im Variantenapparat und in den Sachanmerkungen erstellt; ebenso hat sie das chronologische Register angefertigt und die Einleitung geschrieben. Ihr kommt daher die editorische Hauptverantwortung zu. Hingegen übernahm zum Schluß Herr Dr. Michael Rohrschneider die Erstellung des Namenregisters und überwachte die gesamten Korrekturen dieses Bandes, wobei er durch Frau Tat- jana Jurek, Herrn Alexander Düren und Herrn Thomas Rott unterstützt wurde. Allen Genannten und ihren studentischen Helfern gilt der herzliche Dank des Herausgebers der Acta Pacis Westphalicae, nicht minder Frau Dr. Antje Osch- mann für viele, umsichtige Koordinationstätigkeit. * Der vorliegende Band enthält die Korrespondenzen vom 9. Juni bis zum 23. No- vember 1646. Herausragendes politisches Ergebnis dieses Zeitraums wurden die Satisfaktionsartikel vom 13. September (auch: Septemberartikel genannt) – eine zunächst nur mündliche und kurz befristete Vereinbarung mit den Kaiserlichen über Frankreichs Territorialsatisfaktion. Aber die 1646 vereinbarte Formulierung der konkreten Zessionsbestimmungen blieb im Vorvertrag vom 11./14. Novem- ber 1647, der 1648 in den endgültigen Friedensvertrag übernommen worden ist, erhalten. Die Entstehung der Septemberartikel von 1646 ist deshalb ein zentrales Stück des Westfälischen Friedens. Frankreich war seither gegenüber Kaiser und Reich politisch saturiert. So trat wieder Spanien, der Hauptgegner des Krieges, in den Vordergrund der französi- schen Kongreßpolitik, auf die vom Dezember an der bedrohliche Schatten der Lösung der Generalstaaten vom Bündnis mit Frankreich gefallen ist. Aber die niederländischen Dinge waren auch zuvor schon für die französische Politik eine ständige Hauptsorge, die, ähnlich wie andere Stichworte, z. B. „Bündnis mit Schweden“, „Deutsche Protestanten“, „Pfalzfrage“ oder „Karl von Lothringen“,

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immerzu gespannte Aufmerksamkeit erforderten. Über dieses und vieles andere geben die hier edierten Quellen reichhaltig Auskunft. Sie bieten zwar seltener, als es etwa die kaiserlichen Akten tun, protokollartige Beschreibung des Verlaufs der Verhandlungen, haben als Quelle aber einen eigenen Reiz durch das hohe Refle- xionsniveau der beteiligten Staatsmänner und Diplomaten, deren Meinungs- und Willensbildung in diesen Korrespondenzen erfolgte.
* Auch für das Zustandekommen dieses Bandes ist – außer den oben genannten Mitarbeitern – im In- und Ausland nach vielen Seiten hin verbindlich zu danken, namentlich und insbesondere der Nordrhein - Westfälischen Akademie der Wissenschaften , der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach Stif- tung sowie dem Verlag Aschendorff und, nicht zuletzt, außer den Institutio- nen in Bern, Madrid, Simancas, Stockholm und Wien den Archiven und Biblio- theken in Paris: den Archives du Ministère des Affaires Étrangères , den Archives Nationales und der Bibliothèque de l Assemblée Nationale , der Bibliothèque Nationale , der Bibliothèque Victor Cousin sowie dem Institut de France . Bonn, den 20. August 1999 Konrad Repgen

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