Acta Pacis Westphalicae III C 2,2 : Diarium Volmar, 2. Teil: 1647-1649 / Joachim Foerster und Roswitha Philippe
1647 II 11

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1647 II 11
Montag Montags, den 11. huius, vormittag haben wir darauff
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unser fernere notanda, wie diser punct endtlich ze schliessen wer, verfaßt
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und seyend darmit zum conte d’Avaux gefahren, der es alles approbirt und,
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daß wirs also in eine minutam conclusiuam, wie [ 1614 ] zu sehen, umbschrai-
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ben und denn Schweden für unsern endtlichen schluss einraichen solten, für
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guett befunden mit erbietten, weil ich, Volmar, darmit bei dem Salvio in
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handlung sein wurde, er inmittelst bei dem Oxenstiern sich einfinden wolte,
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auff daß wir alsdann zusamentretten und zum schluss gelangen möchten.

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Als ich nun nachmittag umb 3 uhr zum Salvio kommen, war d’Avaux
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schon beim Oxenstiern. Ich hab dem Salvio gesagt, wir hetten ihren corri-
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girten auffsatz in puncto satisfactionis ersehen; und dieweil wir nichts anders
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verlangten, als disem disputat dermaln ein endtschaffft ze machen, so hetten
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wir denselben alsbaldt unter handts genommen und in ersehung aller unserer
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instructionum und bevelchen unß nunmehr auff daß eüsseriste, waß immer
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ze thuen sein köndte, entschlossen. Wir köndten und würden unß auch eines
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mehrern nit erclären, verhofften, es wurden sie, Schwedische gsandten,
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ebenmässig ihren öffters gethanden erbiettungen gmäß sich der billicheit
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bequemen und mit unserm letsterm erclären sich begnüegen lassen. Unsers-
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theils begehrten wir einmahl auß der sachen zu kommen und zu wissen,
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waran wir weren. Es müeßte gehen oder brechen. Hierauff gab ich dem
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Salvio seinen auffsatz widerumb in die handt und hab ime hingegen unser
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verfaßte minutam vorgelesen, auch bei iedem pass, warumb diß oder jenes

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also gesetzt wer, gnugsamen bericht und ursach angezeigt und entlich bei
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continuation der licenten uff dem Oderstrom, daß die jahracht nit exprimirt
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wer, vermeldet, diß sei darumb beschehen, daß wir vordrist der restitution
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beeder bisthumb Oßnabrukh und Minden versichert sein wolten, wann ich
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die erclärung zu ja von ime haben köndte, so wolte ich mich alsdann der
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jahracht in specie vernemmen lassen. Unserseits köndte man ja dise bisthumb
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nit lassen. Es hetten auch die protestierende, einige befüegte ansprach daran
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nit ze füeren, weder fundament noch ursach, allermaassen ich ime vorgestri-
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gen tags ad longum deducirt hette und anietzt widerumb erholt hab, also daß
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er mir nichts anders dann daß ius pugni armorum und faustrecht vorwerffen
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könden. Darauff ich geanttworttet, der eingang ihrer articuln wer, das inen
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die satisfaction bewilligt werden solle pro restitutione locorum in hoc bello
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occupatorum. Man hett inen eben darumb so ansehenliche stukh und landt-
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schafften gaist- und weltlichen standts wie auch ansehenliche priuilegia,
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item die summa der 600 000 reichsthaler und anietzt die continuation der
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licenten bewilligt, auff daß sie dargegen, waß eim und andern standt ein-
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genommen , und sonderlich auch dise bisthumb restituiren solten. Ille, ja daß,
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so man inen geben, werde alles von denn protestierenden oder evangelischen,
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wie er ze reden pflegt, hergenommen, dessen sich selbige erclagten und ver-
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meinten , billicher ze sein, daß die catholischen daß gloch zahlen solten, als
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wölche den krieg angefangen. Ego, diß wer ein unbilliche clag, dann die
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protestierenden hetten 15 bisthumb und 6 reichsprelaturen neben unzehl-
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bar vil gaistlichen güetter in, wölche, wa die Schweden nit gewesen, denn
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catholischen alle hetten restituirt werden müessen. Nun sei man in statu
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transactionis und begehr gegen ewiger zurukhlassung aller bemeldter stiffter
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nit mehr dann allein dise zwei ze excipirn, daher die protestierende sich mit
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billicheit darwider nit setzen köndten, weil sie onedaß neque ex facto neque
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ex iure einig ius daran nit gehaben möchten. Salvius aber bestuende auff
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seiner meinung und fienge an, von dem odio uniuersali, so bei meniglich
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der underthanden under disen beeden bisthumben wider den bischoff er-
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scheinte , ze reden; die leütt folgten inen mit weinenden augen nach, pitten
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umb Gott und deß jüngsten gerichts willen, sie nit widerumb unter sein
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joch kommen ze lassen, er werde inen nichts halten, waß er versprechen
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thue, dan es wer seinem bischofflichen iuramento zuwider, darinn er sich ad
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extirpationem haereticorum verbinde. Respondi, iuramentum hoc esse com-
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mune omnibus episcopis und hetten andere in Teutschlandt dergleichen
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auch, nichtsdestweniger sei inen nit verbotten, certis de caussis cum diuersa
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religione ze practicirn. Wir streitten dißortts nit pro persona, sed pro ordine
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catholico. Denn protestierenden werde nichts vergeben, dann sie sprechen
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die gaistlichen güetter nit ratione uniuersi ordinis protestantium, sondern
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als Titius, Sempronius und singulares status an, weil ein ieder in sein terri-
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torio bischoff, bapst und bader sei. Bei denn catholischen sei es ein andere
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meinung, da habe man pastorem uniuersalem, in cuius manu sint uniuersa
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ecclesiae catholicae bona. Von diser materi ist er folgendts auff die autono-

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miam und restitutionem exulum kommen mit erwöhnung, Ihr Maiestät
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wurden sich doch darzu bewegen lassen. Respondi, ich pette, man woll diß-
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ortts weiter nichts movirn, dann ich hette underschiedliche aigenhendige
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brief Ihr Maiestät an herrn obristhofmeister gesehen, darinn sie sich rund
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erclären, dergleichen nit einzewilligen, und solte gleich alles zu trümmern
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gehen. Ille, wan sich Ihr Maiestät nit per pactum obligirn lassen wolten, so
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verhoffte er, sie wurden wenigst ad intercessionem coronarum waß nach-
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geben . Ego, es geschehe per pactum oder per intercessionem, so wer es in
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effectu ein ding. Waß Ihr Maiestät thuen köndten, sei allberait im proiecto
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grauaminum declarirt, dabei es ze bleiben, unangesehen Ihr Maiestät solche
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beschehene declaration nit gern gesehen und nochmaln verbotten, sich wei-
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ter nit einzelassen. Ille, wie es dann mit der Pfaltzischen sach gehen soll,
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verhoffte gentzlich, der hertzog zu Bayern werde sich anderst bequemen.
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Respondi, es müeßte einmal bei deme bleiben, waß dessentwegen mit den
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Franzosen gehandlet, sei auch ein gantz vergeblich ding, sich darmit anderst
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uffzehalten. Ille, d’Avaux hab inen doch selbst gesagt, daß hierunder noch
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wol waß nachgeben werden möcht. Ego, meinstheils wüßte ich darvon
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nichts, verhoffte, die Franzosen wurden unß ihre parola halten.

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Unter diesem discurs ist der d’Avaux selbst herbeikommen und hatt also-
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baldt angefangen, den Salvium zu ermahnen, daß man disen abendt über
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unser übergeben proiect schliessen möchte. Salvius entschuldigte sich, daß
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es wegen obligender abferttigung der post und der sachen wichtigkheit nit
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sein köndte. Als aber d’Avaux sagte, wir wolten alle drei zum Oxenstirn
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und mit ime von der sachen conferirn, ist er, Salvius, hinübergangen, umb
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zu vernemmen, ob es deme belieben möcht, aber baldt zurukhkommen mit
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anzeig, daß es unmüglich, disen abendt weiter in disem puncto ze handlen,
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wolten sich morndrigen tags erclären. Als ich aber die zeit zu wissen begehrt,
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obs vor- oder nachmittag geschehen soll, hab ich nichts gewisses herauß-
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bringen mögen. Als auch d’Avaux zu underschiedlichen malen gefragt, waß
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man sich doch vor einer resolution zu versehen, hatt iedoch der Salvius nit
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heraußgewollt, sonder sich entschuldigt, er köndte seim collegae nit vor-
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greiffen . Solchem nach hab ich repetirt, waß wegen der beeden stiffter und
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der Pfaltz movirt worden und daß unserseits weder daß eine noch daß
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andere nachgeben werden köndt. Hatt d’Avaux zwar wegen der stiffter
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angezogen, daß die cron Frankreich sich hiebei interessirt befinde, die
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königin beclage mit innerster bekrankhung ihres hertzens, daß durch der cron
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Frankreich mit Schweden coniungirte waaffen denn catholischen ständen
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in Teutschlandt solcher nachtel zugezogen werden solle, da doch ihr inten-
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tion bei auffrichtung der pündtnus außtruklich dahien gangen, das die
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catholische religion bei ihrem standt und weesen solle erhalten werden.
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Salvius replicabat, confaederationem disertis verbis dictare, ut omnia resti-
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tuerentur in eum locum, quo anno 1618 fuerant. Hoc anno duos istos epis-
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copatus in potestate protestantium fuisse, ergo ipsis restituendos. D’Avaux
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anttworttet, diß were zwar der scopus gewesen, es hette aber nit die mei-

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nung , daß man eben praecise darzu gelangen müeßte. Man sei nahend
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gnug, ja nur zu nahend darzu kommen. Die cron Schweden und die prote-
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stantes hetten durch favor der Französischen waaffen alle ihre praetensiones
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erhalten, wolte verhoffen, sie wurden hingegen auch der cron Frankreich
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zu gfallen sich der pretension an dise zwei bisthumb begeben. Aber Salvius
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meinte, es wurde nit sein könden. Ego, mit Oßnabrukh hetten sie doch gar
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kein ragion, weil anno 1624 diser stifft in catholischen handen gewesen.
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Salvius, die cronen haben disen terminum nit acceptirt. D’Avaux, wegen
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der Pfaltzischen sach bekente zwar, dieselbe mit denn Kayserlichen accordirt
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zu sein, vermeinte aber doch, der herr churfürst werde sich noch in etwas
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wegen pfaltzgraf Edoardi schleissen lassen.

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Von disem ist der aequivalentz gegen Brandenburg meldung geschehen, da
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dann Salvius und d’Avaux der meinung gwesen, Brandenburg were mit
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beeden ertz- und stifftern gnugsamb recompensirt. Salvius jedoch wolte sich
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nit categorice erclären, ob an seiten der cron Schweden es dabei gelassen
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und die Braunschweigischen oppositiones verworffen werden solten, son-
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dern erzehlte, mit waß eiffer selbige sich darumb annemmen theten; und wer
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Lampadius bei ime erst disen nachmittag gewesen, hette die unbillicheit mit
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weinen beclagt, sonderlich angezogen, daß sie wegen der cron Schweden
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hievor bei Kayserlicher Maiestät in grosse unglegenheit gerathen, also daß
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von 72 ämbter auß denn Braunschweigischen landen denn hertzogen nit
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mehr dann vier übergebliben, sondern alle verschenkht gewesen. Jetzt wolle
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man sie erst umb dise stiffter auch bringen. Ego respondi, eben dise clag
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der Braunschweiger weise, daß sie kein fueg, sondern vilmehr der cron
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Schweden ze dankhen haben, daß sie widerumb völlig zu ihren landen
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kommen. Salvius, ja er sei auch diser meinung, aber wenigst werde inen mit
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dem stifft Minden etwas entgegengangen werden könden. Ego, die catho-
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lische werdens einmahl nit lassen. Endtlich kam die geltsumma auff die
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baan, Oxenstirn wolte von einer million nit weichen. D’Avaux hatt von
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800 000 thalern wollen anregung thuen. Ego, wir würden einmahl weiter
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nit gehen. D’Avaux hatt unter anderm vergeben, daß wegen Oßnabrukh
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dem Gustaf Gustavi ein recompens in gelt etwan von 4 monathlicher contri-
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bution gemacht werden köndte, weil vor disem sein forderung uff 50 000
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thalern bestanden sein solle. Es ist aber vom Saluio nichts darauff geant-
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worttet worden. Ich habs an meinem ortt auch mit stillschweigen vorüber-
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gehen lassen.

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Weil der Salvius beim Oxenstiern war, hatt d’Avaux an mich gesetzt, wann
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die cron Frankreich denn Schweden nostro nomine die 200 000 thaler be-
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zalen solt, so würde man derselben mit landtschafft dargegen satisfaction
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und ihre condition wol meliorirn müessen. Von denn Schweden wer uff
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die waldtstätt anlaittung geben worden, er hetts aber refutirt, dann weil
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sie ihre parola beraits dem ertzhertzogen zu Ynsprukh geben, so begehrten
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sie nit, darvon abzeweichen. Ego respondi, wir hetten der sachen nach-
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gedacht und fast bedenkhlich funden, etwas einzewilligen, dardurch die mit

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Frankreich allberait euentualiter geschlossne sach alterirt werden köndt; und
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derentwegen werde man sehen, wie der sachen anderst ze thuen sein möchte.

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