Acta Pacis Westphalicae III C 2,2 : Diarium Volmar, 2. Teil: 1647-1649 / Joachim Foerster und Roswitha Philippe
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1649 I 25
Montag Montags, 25. huius, a meridie haben wir den deputatis
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ordinum von diser deß Servients erclärung relation gethan und vordrist zu
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wissen begehrt, waß dann entlich die Schweden vor eine erclärung ratione
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commutationis von sich geben, mit erbietten, daß wir unß alsdann ferners
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vernemmen lassen wolten. Respondit Thumbshirn, daß er und Dr. Langen-
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bekh disen nachmittag beim Oxenstirn gewesen, der hett inen anfangs drei
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puncten vorgehalten: 1. Ob er wol der gantzlichen meinung gewesen, daß die
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restitutio ex capite amnestiae et grauaminum vor der außwexlung volnzogen
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sein müeßte, weiln iedoch die stände sich eines schreibens an Ihr Kayserliche
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Maiestät verglichen und darmit content weren, so köndte er es seinestheils
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auch wol darbei bleiben lassen und begehrte derentwegen die commutation
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nit zu hindern. 2. Begehrte er, daß man die ratificationes statuum vordrist zu-
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samen richten und collazionirn, auch in ipsa commutatione ime einhendigen
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solte. 3. Waß dann die evacuation und exauctoration belangte, da weren
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argumenta pro et contra, daß der modus et ordo, wie solches zu beschehen,
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vor oder nach der commutation verglichen werden solte. Wann aber die
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stände es für besser hielten, daß post commutationem darvon ze reden, so
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liess er es auch dabei verbleiben und wolte auch derentwegen solche auß-
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wexlung nit auffhalten.

[p. 1207] [scan. 435]


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Nos, wann es dann diese beschaffenheit hab, so solten sich die stände gegen
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unß erclären, daß sie weder von denn Franzosen noch denen Schweden
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einige weittere einreden und auffzüglicheiten nit admittirn, sondern, wann
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dergleichen beschehe, sich mit unß sambtlich darwider setzen und uff mittel
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gedenkhen helffen wolten, wie man entlich auß der sachen kommen und sich
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diser beschwerungen erledigen möchte. Quod omnes polliciti sunt. Demnach
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haben wir unß wegen Frankenthal also erclärt, daß Ihr Kayserliche Maiestät
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vordrist dise quaestion, ehe und dann man von dem herrn pfaltzgrafen der
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acceptation versichert, etwas zu früezeittig erachten theten; wann aber
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dessen erclärung einkommen und von ime daßjenig prestirt werde, waß er
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zu prestirn schuldig, so erbietten sich Ihr Kayserliche Maiestät, alsdann auch
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an ihrem ortt daßjenig in effect ze richten, waß sie diser sachen halb uber sich
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genommen. So hette unß der Spanische plenipotentiarius Bruin, mit deme
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wir disen puncten communicirt, berichtet, daß Ihr Königliche Maiestät in
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Spania uff disen fahl ebenmässig sich erclärt hetten, die restitution dises platz
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nit auffzehalten. Demnach seye unnöthig, daß man sich mit dem Servient in
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einige eventualhandlung einlasse. Betreffend aber die specialassecuration,
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obwol Frankreich einige befüegte ursach nit hab, solche an die stände zu
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suechen, vil weniger die clausulam retentionis darbei anzehenkhen, so haben
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iedoch Ihr Kayserliche Maiestät zu bezeügung deroselben und ihres hoch-
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loblichen hauses zu befürderung deß allgemeinen frid- und ruhestandts im
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reich tragenden eifers derentwegen die commutationem ratificationum und
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waß deren anhangt, nit ins stekhen kommen lassen wollen. Nachdem aber
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gleichwol die stände sich zu erinnern, waßgestalt sie in pleno den 21. Octo-
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bris nechsthien unß die vertröstung gethan, wann es entlich zu auffsetzung
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und außferttigung diser specialguarantie, so damaln nur in nuda promissione
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bestanden, kommen solte, daß die stände sich befleissen wurden, selbige also
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einzerichten, daß dem hauß Österreich hierdurch das wenigst praeiudicium
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zugezogen werden solte, wölche vertröstung dann auch den 19. diß von
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denn Augspurgischen confessionsverwandten sowol als von denen catholi-
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schen widerholt worden,

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31 also] am Rande: Conditiones guarandiae specialis.
also ersuechten wir sie sambtlich, dessen also ein-
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gedenkh ze sein und in dem auffsatz folgende puncten zu beobachten: vide-
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antur apud acta [ 2386 a ]. Wölches sie auch ze thuen und dißortts nichts
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unser unwissend einzegehen versprochen.

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