Acta Pacis Westphalicae III C 2,2 : Diarium Volmar, 2. Teil: 1647-1649 / Joachim Foerster und Roswitha Philippe
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1648 II 7
Freitag Freytags, 7. huius, hab ich, Volmar, den Maintzischen
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cantzler Raigensperger besuecht und bei ime seine collegas Mele und Krebs
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wie auch den Churbayerischen Dr. Ernsten befunden, wölche zwar also-

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gleich in ein nebenzimmer abgetretten. Nachdem ich ime aber zu erzehlen
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angefangen, waß die protestierenden gestern bei unß angebracht und waß-
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gestalt wir in dubio stüenden, ob mit unserm instrumento pacis iuxta Caesaris
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instructionem correcto heraußzegehen unerwarttet der protestierenden wei-
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tern erclärung,

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5 hatt] am Rande: Responde coram ultimo iudicio. Churbayerische wollen, daß die
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catholischen sich neglectis Caesareanis mit denn protestierenden vergleichen soll.
hatt er mir eröffnet, waßgestalten Bayern den vorschlag thete,
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daß man uff mittl und weeg gedenkhten solte gedenkhen , auch unerwarttet der Kay-
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serlichen unterhandlung sich mit denn protestierenden absonderlich zu ver-
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gleichen , weren eben ietzt in deliberatione begriffen, wie sie solches incami-
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nirn köndten, da sie dann im vorschlag gehabt, unß vordrist per deputa-
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tionem nochmaln anzemahnen, mit unsern ultimatis heraußzegehen, wa nit,
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wurden sie uff andere mittl bedacht sein müessen.

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Hierauff hab ich begehrt, das er seine collegas sambt dem Churbayerischen
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wider hereinfordern wolt, und alsdann inen sambtlich vorgemeldte propo-
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sition ad longum widerholt und dabei angehenkht, daß wir gleich uff der
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protestiernden einkommne schrifft mit unsern ultimatis herauszegehen vor-
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habens geweßt, wa nit die catholischen selbst unß darmit einzehalten er-
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suecht und gebetten hetten, das wir inen vordrist solche ultimata commu-
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nicirn und darüber, waßgestallt ihre antwortt ad protestantes immediate ze
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bringen, deliberirn lassen wolten. Weil nun anietzt die protestierenden uff die
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einkomne gegenerclärung noch zu keiner deliberation geschritten, so weren
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wir auß Ihrer Maiestät eingelangtem bevelch vorhabens, unser instrumen-
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tum in forma, und zwar über alle materias, heraußzegeben, weil wir doch wol
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besorgten, die protestierenden werden noch prioribus inhaerirn, begehrte
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allein von inen, herrn churfürstlichen, zu vernemmen, ob sie vermeinten, daß
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wir auch unerwarttet weiterer erclärung verfahren solten. Responderunt, sie
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bedankhten sich der ertheilten nachricht, waß mit denn protestierenden ver-
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loffen ; köndten mir nit verhalten, daß sie eben im werkh gewesen, im
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namen ihrer gnedigsten herrn, als wölche dißortts miteinander gantz ein-
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stimmig , ze deliberirn, waßgestalt man mit denn protestierenden in puncto
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amnestiae et grauaminum zu einem verglich gelangen köndte, und weren
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vorhabens gewesen, die Kayserlichen anzemahnen, mit denn ultimatis lenger
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nit innzehalten, dann sonst wurden sie der sachen auß ihrer gnedigsten herrn
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bevelch vorgreiffen müessen. Weil sie aber verstüenden, daß wir selbst in
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disen gedankhen begriffen, als erfreüeten sie sich dessen und hielten in all-
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weeg rathsamb und nothwendig, daß wir weiter nit zuwartten, sondern mit
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der extradition fürgehen solten, dann sie hetten so vil nachricht, daß die
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protestierende ihre gegenerclärung in keine sambtliche berathschlagung zie-
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hen noch darauff antwurtten werden. Am andern aber halten sie nit für
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rathsamb, daß man nochweils daß gantze instrumentum außlifern solle, son-
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dern allein über den punctum amnestiae et grauaminum. Dann wann dise
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verglichen, so hetten sich die protestierenden erbotten, in caeteris alle müg-
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licheit anzewenden, daß man auch daselbst zu endtlichem schluss gelangen

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mög. Patten dabei, wir wolten inen vordrist den rest deß instrumenti com-
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municirn , quod etiam promisi.

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