Acta Pacis Westphalicae II A 2 : Die kaiserlichen Korrespondenzen, Band 2: 1644 - 1645 / Wilhelm Engels mit einem Nachtrag von Karsten Ruppert
287. Nassau und Volmar an Ferdinand III Münster 1645 November 10
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Münster 1645 November 10
Ausfertigung: RK , FrA Fasz. 49a, Konv. A ( Oktober – Dezember 1645 ) fol. 91–93 =
Druckvorlage – Konzept: ebenda Fasz. 92 VI nr. 892 fol. 417–419’ – Kopie: Den Haag
A IV 1628 nr. 18; Giessen 206 nr. 138 S. 857–863 – Druck: Gärtner VI nr. 145 S. 673–677.
Admissio exclusorum. Informierung der kurmainzischen Bevollmächtigten über Konferenz
zwischen den Bevollmächtigten von Kurköln, Kurbayern und Frankreich. Vermeiden der Bei-
ordnung der Reichsstände. Venetianische Vermittlung in Osnabrück.
Auf nr. 264. Wie sich die baden-durlachischen und nassau-saarbrückischen Bevoll-
mächtigten nach der ergangenen Amnestie zur Antretung ihrer Session und der Voten
qualifizieren ist abzuwarten. Wegen der Admission der magdeburgischen und hessen-
kasselischen Deputierten haben wir die kaiserliche Resolution den Vermittlern zur Kennt-
nis gebracht, ihnen nr. 264,1 und 264,2 in Latein versezte abschrifften zugestelt,
auch dem Venetianischen ambasciatoren andeüttung gethan, mit eheister
gelegenheit zu versuchen, ob er denn Hessen Casßlischen – zwar unser unver-
meldet und gleichsamb vor sich selbst – den in Ewer Mayestät resolution
bemerckhten vorschlag thuen und sie darzue vermögen könte; dessen wir
zwar sovilmehr hoffnung haben, weil Ewer Kayserlichen Mayestät Oßna-
bruggische gesandten uns berichtet
Lamberg und Krane an Nassau und Volmar, Osnabrück 1645 November 9 ( Ausfertigung:
Den Haag A IV 1628 nr. 18 – Kopie: RK , FrA Fasz. 92 VI nr. 896b fol. 428 ). Vgl.
auch [ nr. 284. ] Am 13. November berichteten Lamberg und Krane ihren Kollegen in Münster
( Ausfertigung: Den Haag A IV 1628 nr. 18 – Kopie: RK , FrA Fasz. 92 VI nr. 902
fol. 451–452 ), daß die kurbrandenburgischen Bevollmächtigten nach Aussage von Löbens gegen-
über den kurmainzischen Bevollmächtigten die Admission Hessen-Kassels nicht weiter unter-
stützen würden, sondern nur sorgfältig sein, wie sie mit reputation widerumb zurugg-
kommen mögen.
sandten instruction zuekommen sein soll, sich wegen admission der Hessen
Casßlischen weiter nit anzunemmen.
Wir haben auch nit underlassen, den Churmainzischen gesandten von dem-
ihenigen , was sich Ewer Mayestät wegen Magdenburg resolviert, vertraw-
lichen bericht zu-thuen und inen zugleich von denen an Chursahsen und
denn Magdenburgischen innhaberen abgangnen schreiben copiae zu erthei-
len , darbey aber der claußul, wann die chur- und fürstliche gesandten sich
eines anderen besinnen theten, das wir uns deme zugleich bequemmen sol-
ten , nicht gedacht.
So ist inen nit weniger die anbevolchene erynnerung wegen deren von denn
Churcöllnischen und Bayrischen mit denn Franzößischen gesandten vorgang-
ner absönderlicher conferenz mit gueter bescheidenheit vorgehalten wor-
den , deren sie sich bedanckht und zumaln contestiert, das dergleichen
wider iren willen vorgangen wer; sie woltens auch könfftig, sovil an inen
gelegen sein möchte, zufürkommen befleissen, wie sie es dann yederzeit
und noch iungstens dergestalt und also gethan, das die Churbayrische ge-
sandten selbst inen beygefallen und ir votum dahin gesezt, man müeste
Ewer Kayserlichen Mayestät gesandten nit vorgreiffen, sondern die direc-
tion der fridenshandlung dennselben heimblassen.
Und sovil auch dasihenig anlangt, waß Ewer Kayserliche Mayestät hiebey
uns allergenedigst erynneren thuend, da ist nit ohne, das etwan in denn
chur- und fürstlichen räthen von einiger beyordnung in denen votis meldung
beschechen. Es ist aber biß daher soweit nit kommen, das man dergleichen
uns würcklich zuezumuetten undterfangen hette, ausserhalb das die im
fürstenrath, wie uns den 22. Octobris durch beeder collegiorum deputatos
angebracht worden, damaln der mainung gewesen, das die fundamenta
catholicorum in puncto exclusionis an die Franzößische gesandten imme-
diate durch einen ausschuz angebracht werden solten, so wir aber diver-
tiert , wie nr. 268 und 268,1 zeigt.
Zur Übergabe der Responsionen an die Franzosen Verweis auf nr. 262.1 Wegen der
venetianischen Vermittlung in Osnabrück hat Contarini erklärt, die Republik sei damit
einverstanden, und es stünde nur bei den Schweden, ob sie damit zufrieden, daß er die
Vermittlung an beiden Orten führe. Vor Eröffnung einer weiteren Erklärung erwar-
ten die Franzosen die Ankunft der schwedischen Gesandten in Münster.