Acta Pacis Westphalicae II A 2 : Die kaiserlichen Korrespondenzen, Band 2: 1644 - 1645 / Wilhelm Engels mit einem Nachtrag von Karsten Ruppert
220. Kurz an Nassau und Volmar München 1645 August 31
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München 1645 August 31
Ausfertigung: Den Haag A IV 1628 nr. 18 [ praes. 1645 September 9 ] = Druckvorlage –
Kopie: RK , FrA Fasz. 92 V nr. 799 fol. 566–567; Giessen 204 nr. 99 S. 850–852 –
Druck: Gärtner V nr. 190 S. 928–930.
Korrektur der kaiserlichen Erwiderung auf die französische und die schwedische Proposition.
Ihr Keyserliche mayestät, unnser allergnedigister herr, haben mir zuege-
schickht , waß sie Ewer Liebden und dem herrn unter dato 23. diß gne-
digist befohlen. Nun würdt dises die sach nit befürderen, wan man daß
Wienerische proiect den stenden communiciert unnd hie in etlichen sachen
anderst sich mit dem herrn churfürsten vergleicht, dann obzwar uf khein
weis die fürsten zu praeteriern oder collegialiter mit den churfürsten
dises werckh con gelosia der fürsten unnd stätte zu deliberiern, so
khan doch dem werckh nit schaden, wan man sotto mano mit
Churmeinz, Cölln unnd Beyren eins unnd so vil vota im chur- unnd
fürstenrath in antecessum hat; dahingegen, wan dise drey herrn ein- oder
anderenorths in collegiis dubia movieren, ein dubia das andere, ein diffi-
cultet die andere verursachen, unnd dasiehnige, waß hie von den Bay-
rischen moviert, auch alldorten vorkhomben, mit groser ungewißheit
aber obs eben dergestalt superiert würdt werden, alß wie hie geschehen.
Alles würdt ein nehestfolgender currier erleütteren, wan die sach noch
integra unnd daß Wienerische proiect nit hinaußgegeben, dann ich bey
eigen currier ihr Keyserliche mayestät gehorsambst erinnere, daß die not-
turfft erfordere, Ewer Liebden unnd den herrn, auch die Oßnabruggische
herrn gesante zu erinneren, ob ihr Keyserliche mayestät das Wienerische
oder das hier verglichene proiect ad consultandum wollen khomben lassen,
unnd bis dorthin würdt bey ihr Keyserlichen mayestätt verantwortlich
sein, wann ein proiect nit schon hinausgegeben, kheines ad consultandum
lassen khommen. Waß in dem prothocollo dißorths Ewer Liebden unnd
dem herrn zuekhombt, sonderlich etliche anwurff in puncto articulo wegen
Spannien, seindt den Spannischen nit zu communicieren, umb daß sie
hernach sich gegen den Bayrischen nit bekhlagen, warzue sie derentwegen
auch khein ursach haben, sonder ich schickhe solches blos zu meiner herrn
nachricht, unnd daß sie sich der hier beliebten rationum zu seiner zeit
gebrauchen mögen, dessen sie gegen die Churbayrische selbst zu dissi-
mulieren haben.
Die Beilagen 4–7 liegen in RK , FrA Fasz. 92 VI dem Konzept des Antwortschreibens Nassaus
und Volmars an Kurz, Münster 1645 September 15 bei (Konzept: RK , FrA Fasz. 92 VI
nr. 809 fol. 52–52’ – Ausfertigung: ebenda Fasz. 49a fol. 132–132’ – Kopie: Den Haag
A IV 1628 nr. 18), gehören aber offensichtlich zu dem Schreiben des Reichsvizekanzlers.
[1] Kurz an Ferdinand III., München 1645 August 28. Ausfertigung: KrA Fasz. 158 fol.
216–219 – Kopie: RK , FrA Fasz. 92 V ad nr. 799 fol. 568–571; Giessen 204 nr. 92
S. 742–749 – Druck: Gärtner V nr. 179 S. 853–858 ( irrtümlich als Relation der
Gesandten in Osnabrück an Ferdinand III. bezeichnet ).