Acta Pacis Westphalicae II A 2 : Die kaiserlichen Korrespondenzen, Band 2: 1644 - 1645 / Wilhelm Engels mit einem Nachtrag von Karsten Ruppert
172. Nassau und Volmar an Ferdinand III Münster 1645 Juni 9

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–/ 172 /–

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Nassau und Volmar an Ferdinand III.


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Münster 1645 Juni 9

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Ausfertigung: RK , FrA Fasz. 49a, Konv. A ( April – Juni 1645 ) fol. 146–147’ – Kon-
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zept
: ebenda Fasz. 92 V nr. 689 fol. 87–88’ – Kopie: Den Haag A IV 1628 nr. 37;
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Giessen 205 nr. 236 S. 1242–1247 – Druck: Gärtner V nr. 53 S. 232–236.

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Neuer Praezedenzstreit zwischen den kurfürstlichen Bevollmächtigten und dem venetianischen
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Botschafter.

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Eingangsbestätigung der Weisung vom 24. Mai 1645

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Die Weisung vom 24. Mai 1645 ( Ausfertigung: Den Haag A IV 1628 nr. 37 – Kon-
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zept
: RK , FrA Fasz. 47b fol. 54 – Kopie: ebenda Fasz. 92 V nr. 687 fol. 83 ) war ein
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Rezepisse auf nr. 147 und nr. 148, in dem den Bevollmächtigten befohlen war, sich wegen Savoyen
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weder pro nec contra vernehmen zu lassen.
. Dem savoyischen Gesandten
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ist uf mehrmalig beschechen nachfolgen nichts anders geantworttet worden,
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dann das wir ine nichts zu beschaiden wüsten. – Übermorgen sollen die Propo-
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sitionen
hier und in Osnabrück eröffnet werden.

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Zwischen den kurfürstlichen Bevollmächtigten und dem venetianischen Botschafter
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erhebt sich ein Praezedenzstreit wegen Hereinbegleitung der neuen spanischen und
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französischen Bevollmächtigten, wessentwegen nun etlich tag durch mitel dess
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herrn nuncii privatim gehandlet, aber weiter nichts außgerichtet worden, dan
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das sich der Venetianische potschäffter rundt erclärt haben solle, einig tem-
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perament nit anzenemmen. Derentwegen uns die churfürstliche gesandten
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ersuecht, weil in unserer instruction begriffen wer, das wir dess churfürst-
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lichen collegii praeeminenz und vorzug bestes fleiss zu mantenieren uns
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angelegen sein lassen solten

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Vgl. die Hauptinstruktion vom 15. Juli 1643 Art. 2 in APW [ I 1 nr. 26 S. 398. ]
, uns zu ermeltem herrn nuncio zu verfüegen
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und nochmalen zu versuechen, ob doch einig unpraeiudicierlich mitel

[p. 335] [scan. 363]


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möchte an handt genommen werden. Welches wir auch nit wol abschlagen
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können, und haben ime gestrigen tags derselben zway vorgetragen, als erst-
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lich , das hinfüro allein dieihenige gesandten, welchen von iren herren prin-
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cipalen noch andere neüerdingen zuegeordnet würden, dennselben als iren
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collegis die wägen entgegenschicken, andere aber, als welche darmit nichts
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zu thuen, solches undterlassen möchten; zum andern, im fahl aber dises
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mitel nit erhaltlich, das beede, die churfürstliche und die Venetianische
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gesandt, solche cortesia sine praeiudicio utriusque einstellen und suspen-
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dieren wolten. Wir haben aber aus dess nuncii uns darüber erfolgter ant-
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wortt vernommen, das er weder das eine noch das andere practicierlich zu
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sein erachtet, jedoch benebens der meinung ist, wann schon die churfürst-
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liche gesandten sich dises entgegenschickens enthalten und dem Venetia-
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nischen pottschaffter als einem frembden, und der im namen seiner oberen
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das officium mediatoris tragen thuet, sovil respects erweisen solten, das
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darumben irer praetendirten praecedenz nichts praeiudiciert sein wurde.

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Welches wir denn churfürstlichen widerumb mit allen umbständten vor-
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gehalten , sie iedoch nochmaln bey voriger resolution beharrend gefunden,
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seitemaln sie vorgeben, das sie keines anderen instruiert weren, sondern es
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umb ferrere resolution an ire herren principales gelangen müesten, mit ange-
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hengtem ersuechen, die Spanische gesandten dahin zu vermögen, das sie
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den herren bischoff von Herzogenbusch, welcher sich uff etlich wenig meil
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weegs von hier aufhaltet, noch weiters zur geduldt, oder das er unbekanter
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dingen, doch mit dem vorbehalt alherkommen wolt, das er hernach uf her-
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beynachung deß herrn conte Pineranda widerumb hinaußziechen und mit
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demselben solemniter einbeglaittet werden solte, weisen wolten. Dann
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entzwischen verhofften sie von irem genedigisten herrn ferrere resolution
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zu bekommen. Wir halten zwar darfür, die Spanischen werden dessen kein
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sondere difficultet machen, ob aber hernach auf den begebenden fahl der
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sachen mit ein- oder anderentheils contento werde zu helffen sein, stehen
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wir mörcklich an und besorgen, es möchte der Venetianische gesandt in
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eventum zum abraisen ohne allen zweifel bereits resolviert sein, wie sich
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dann dessen herr nuncius austruckhenlich vernemmen lassen. Solte diss
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beschechen, so werden die Franzosen alßdann auch die tractatus ze stecken,
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wo nit gar aufzelassen, anlaass nemmen, welches alles wir denn churfürst-
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lichen gesandten umbständlich repraesentiert haben, und zweiflen gleich-
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wol nit, sie werden es selbst erscheinender wichtigkeit nach genuegsamb
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betrachten.

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