Acta Pacis Westphalicae II A 2 : Die kaiserlichen Korrespondenzen, Band 2: 1644 - 1645 / Wilhelm Engels mit einem Nachtrag von Karsten Ruppert
132. Ferdinand III. an Nassau und Volmar Wien 1645 April 18
Wien 1645 April 18
Ausfertigung: Den Haag A IV 1628 nr. 37 [ praes. 1645 Mai 3 ] = Druckvorlage – Konzept:
RK , FrA Fasz. 47b fol. 41–41’ – Kopie: ebenda Fasz. 92 IV nr. 653 fol. 697–698;
Giessen 205 nr. 189 S. 933–936 – Druck: Gärtner IV nr. 179 S. 779–781.
Weiteres Drängen auf Herausgabe der französischen Proposition. Waffenstillstand auf einige
Monate.
Rezepisse auf nr. 123. Weisung weiterhin auf Herausgabe der französischen Propo-
sition zu drängen und zwar umsomehr, weilen es wegen deß churfürsten von
Trier persohn nunmehr zue einem völligen vergleich
Vergleich zwischen Ferdinand III. und Kf. Philipp Christoph vom 12. April 1645. Druck:
Meiern I S. 391 –393 (= I 4, 46 N III).
daß seine liebden nechstestages dero lehen und regalien über dero ertz-
unnd stiffter empfangen werden unnd hernach zue ihren ertz- und stifftern
ihres beliebens sich begeben können; sodan wir mit chur-, fürsten und stän-
den auch einig, daß die zue Franckfort versamblet gewesste reichsdepu-
tation zue denen mahlstätten der tractaten transferiert werden, auch nechstes
tags sich daselbsten einfinden sollen, welchem nach die Franzößische pleni-
potentiarii mit ihrer proposition ferner zurugzuehalten keine ursach het-
ten .
Anlangent fürs andere, waß von denen churfürstlichen gesandten wegen
eines armistitii erwehnet worden, da erinnern wir unß zwar gnedigst, waß
wir euch destwegen vor disem gnedigst in befehl gegeben , nachdeme aber
der iezige zuestandt der waffen fast ein anders erfordern will, alß wollen
wir gnedigst, daß ihr mit denen alda anwesenden churfürstlichen gesand-
ten der notturfft nach darüber communicieret und da zue einem anstandt
etwo auff drey oder vier monath zue gelangen were, darzue einzige zeit oder
gelegenheit nit ausser acht lasset, massen man dan hernach, da hoffnung zue
dem frieden erscheine, denselben allezeit prorogieren kan, zumahlen wir
versichert, daß auch unsers freundtlich geliebten vetters, deß königs in
Spanien, liebden für sich und ihrestheils ihro ein solchen anstandt nicht
zuewider sein lassen werden. Weilen es auch bey denen ubrigen unßern und
deß reichs fürsten und ständen unzeitige gelosiam gebähren möchte, wan
man wegen dises particularwercks sich auff rath der churfürsten allein bezie-
hen wolte, alß wollen wir, daß ihr dißfahls also behuetsamb gehet, damit
gedachte fürsten und stände nit ursach haben, in gedancken zue kommen,
alß wan wir dieselbe hierbey praeterieren wolten.