Acta Pacis Westphalicae II A 2 : Die kaiserlichen Korrespondenzen, Band 2: 1644 - 1645 / Wilhelm Engels mit einem Nachtrag von Karsten Ruppert
71. Ferdinand III. an Nassau und Volmar Linz 1645 Januar 3

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Ferdinand III. an Nassau und Volmar


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Linz 1645 Januar 3

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Ausfertigung: Den Haag A IV 1628 nr. 16 [ praes. 1645 Januar 17 ] = Druckvorlage –
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Konzept: RK , FrA Fasz. 47b fol. 1–Kopie: ebenda Fasz. 92 IV nr. 525 fol. 220; Giessen
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205 nr. 29 S. 146–148 – Druck: Gärtner IV nr. 8 S. 42–44.

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Beschwerde Kurbayerns über das Hinzuziehen der spanischen Bevollmächtigten in Reichsangelegen-
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beiten und den Ausschluß der kurfürstlichen Bevollmächtigten von den Verhandlungen mit den
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Vermittlern.

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Hinweis auf Beilagen A und B. Wir befehlen, daß ihr in allem also comportiret,
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daß die churfürsten einiger praetension oder auch destwegen, alß wan eine
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mehrere confidenz von unnß in der cron Spanien alß ihnen, den churfür-
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sten , gesezt wurde, sich zu beclagen nicht ursach haben. Massen ihr wohl
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zu thuen und solchemnach soviel möglich die persöhnliche beywohnung der
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churfürstlichen gesandten bey denen conferenzen mit den mediatoren,
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soweith sich ohne offension wirdt thuen lassen, zu declinieren wisset,
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widerigsfahlß aber euch derselben persöhnliche assistenz nicht zuwider sein
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lassen.


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Beilagen


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A Kf. Maximilian an Ferdinand III., München 1644 Dezember 23. Kopie: Den Haag A IV
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1628 nr. 16 – Druck: Gärtner III nr. 115 S. 781–785 ( irrtümlich als Schreiben des Kfen.
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Ferdinand bezeichnet ). [ Kopie: RK , FrA Fasz. 92 IV ad nr. 525 fol. 221–223; Giessen
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205 nr. 30 S. 148–154. ]

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Bei den französischen Bevollmächtigten entsteht eine neue schädliche gelosia gegen die kaiser-
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lichen
Gesandten dadurch, daß diese, wan sie mit den mediatoribus etwaß und zwar in
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solchen sachen, welche immediate Eur Mayestät und daß reich concernieren, con-

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ferieren und handlen, iedesmahlß die Spanische dazueziehen, hingegen die chur-
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fürstlichen gesandten davon ausschliessen und erst ex post facto, wan sie mit den
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mediatoribus schon underredt und verglichen, ihnen darvon nachrichtung geben.
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Nun ist Eur Kayserlichen Mayestät vorhero guetermassen wissent, wie iro und dero
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löblichen hauß aemuli ohne daß allenthalben spargieren, alß wan sie von den Spani-
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schen und deren consiliis allerdings dependieren und ohne deren zuethuen und mit-
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einversteen so gar auch in denn reichssachen nichts resolvieren noch vornehmen
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thetten, in welcher opinion sie aniezt desto mehrer confirmiert und ihnen zur aemula-
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tion ursach gegeben wirdt …. Es ist zu befürchten, daß die französischen Bevollmächtigten
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diesen modum conferendi selbst öffentlich ahnden und bis zu dessen Abstellung in den Ver-
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handlungen
nicht fortfahren werden.

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B Ferdinand III. an Kf. Maximilian, Linz 1645 Januar 3. Kopie: Den Haag A IV 1628
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nr. 16–Druck: Gärtner IV nr. 9 S. 44–46. [ Konzept: RK , FrA Fasz. 48c ( Januar –
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April ) fol. 11–11’ – Kopie: ebenda Fasz. 92 IV ad nr. 525 fol. 224–225; Giessen 205
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nr. 31 S. 154–157. ]

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Die Franzosen werden, wo immer nur möglich, Gelegenheit suchen, Mißverstand zwischen uns
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und den Ständen zu erwecken, sie selbst haben alle handlung in praeliminaribus auf unß
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und die cron Spanien zuegleich gestelt, auch sogar ohne unsere wegen gedachter
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cron Spanien gethane expromission, daß nemblich von derselben die verglichene
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ratificatio selbigen praeliminarvergleichs in praefixo termino zuer handt sein solle,
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zue einigem schlueß nit khomben wollen, zuemahlen man biß dato in solchen
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praeliminarterminis sich aufhalten müeßen und zue einiger proposition in materialibus
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die gegenthail nicht bringen können.

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Nun bringen aber neben dem die unß nach und nach einkhommene relationes auch
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dieses mit sich, daß man ieweilen in gesambter handt die relationes der mediatorn
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angehört oder auch mit inen conferirt, nicht weillen solches von den unserigen oder
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den Spanischen, sondern von ihnen, denen mediatorn, selbst also umb gewinnung
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der zeit willen an die handt gegeben und verlangt worden, welches die unserigen
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denselben nit abschlagen mögen, wir auch gnädigst dahin gestelt sein lassen. Nach-
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dem aber theilß der churfürstlichen gesandten daselbst sich eingefunden, und man
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aniezto zu der haubtsach wirdt zu schreitten haben, so wirdt es daß werckh selbst
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geben, daß in sachen, sie concerniren die praeliminaria oder auch die materialia selbst,
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mit vorher gepflogenem rath der nunmehr alda angelangten churfürstlichen räthe
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und nach der mit denselben genohmmener abrede verfahren werde.

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