Acta Pacis Westphalicae II A 2 : Die kaiserlichen Korrespondenzen, Band 2: 1644 - 1645 / Wilhelm Engels mit einem Nachtrag von Karsten Ruppert
40. Nassau und Volmar an Ferdinand III Münster 1644 November 25

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Nassau und Volmar an Ferdinand III.


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Münster 1644 November 25

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Ausfertigung: RK , FrA Fasz. 47a, Konv. B fol. 385–391, 394’, 396, PS fol. 395, praes.
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1644 Dezember 7 = Druckvorlage – Konzept: ebenda Fasz. 92 III nr. 459 fol. 578–584 –
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Kopie: Den Haag A IV 1628 nr. 15.

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Vergleich über die Vollmachten. Verfahren bei Eröffnung der ersten Propositionen.

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Wir haben nr. 27 am 22. November erhalten. Hinweis auf nr. 31 und auf Beilage [3].

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Am Samstag, den 19. November, haben beede herren mediatores uns und denn
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Spanischen gesandten angebracht, wiewol sie nun in acht ganzer tag mit
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denn Franzößischen gwalthaberen gehandlet und vermeint, sie dahin ze
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bringen, das sie, gleichergestalt wie von uns were erbotten worden, die
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vorgeschlagne subscription belieben und undter ire inen, mediatoren, ein-
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gehendigte minutam ze sezen einwilligen solten, so were doch ein solches
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soweit unverfenglich gewesen, das sie vorgewendet, sie wüsten nit, warzue
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solche weitere subscription vonnöthen, seitemalen sie bereits eine derglei-
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chen von iren aignen handen und namen underzeichnete minutam denn
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mediatoren zuegestelt und erbietig weren, ire neüe vollmacht unverlengt

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und ehender als in der bestimbten zeit in originali einzubringen, zu welchem
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ende sie auch alspald einen aignen currier nach Pariß abordnen wolten, wie
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sie dann verhofften, innerhalb 14 tagen darmit verfast ze sein. So were inen
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zumaln auch nit entgegen, das entzwischen zu denen haubttractaten fürge-
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schritten und darmit ein anfang gemacht werden möchte. Endtlich aber,
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als sie, mediatores, auch über dises erbietten mit einer schrifftlichen parola
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versichert ze sein begerten, hetten sie inen den numero 1 beyligenden ver-
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griff zuegestelt.

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Wir haben darauf nach genommen bedacht und mit denn Spanischen ge-
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pflogner underred, weil wir befunden, das die Franzosen in diser irer parola
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die praedicata Eur Kayserlichen Mayestät und der beeden cronen genzlich
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außgemustert auch sonst die formb an sich selbst nachgedencklich war,
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kürzlich geantwortt, es hetten ia sie, Franzosen, kein rechtmäsßige ursach,
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sich der aufgesezten gemeinen subcriptionsformb zu beschwären, wie sol-
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ches von uns anvor genuegsamb were demonstriert worden. So eraigten
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sich auch in diser irer aignen aufgesezten parola nit geringe beschwärungen,
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derentwegen wir uns alsogleich im fueßstapfen darauf nit ercklären könd-
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ten , sondern etwas mehrers darüber bedencken müesten, so inen zwar die
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mediatores nit entgegen sein lassen. Es hat aber gleich der Spanische abge-
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sandt , Don Diego Saavedra, von verfasßung einer andern ein- und ander-
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seits minder nachteiligen formb meldung zu thuen angefangen, und darmit
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den mediatoren selbige in der feder zu fassen anlaass gegeben. Und als wir
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vermerckht, das die ohne schmählerung Eur Mayestät Kayserlichen prae-
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dicats und auctoritet passiert werden köndt, haben wirs auch im fahl, die
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Franzosen selbige annemmen wurden, dabey bewenden lassen.

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Folgenden sontags umb 10 uhr vormittags haben sich die herren mediatores
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widerumb bey uns und denn Spanischen eingestelt, mit anzeig, das die Fran-
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zosen nochmaln bei irer gefaster resolution, das die inen, mediatoren, ein-
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gehendigte und allerseit mit handt und namen underzeichnete minutae kei-
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ner neüen und mehrern subscription vonnöthen, sondern es billich darbey
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zu verbleiben hette. Sie weren aber erbiettig, eine gemeine in schrifften ver-
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faste parola, innhalts, das die originalgwaltsbrief denn hinderlegten minutis
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von wortt zu wortt gleichlautend innerhalb zway monaten eingebracht,
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auch, was entzwischen gehandlet, in crafft der alten für bündtlich, und dann
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mit einkonfft der neüen für bestettigt gehalten werden solte etc., ze undter-
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schreiben und ebenmesßig bei denn herren mediatoren in deposito ze lassen.

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Wolten iedoch dabei, das ein underschiedt zwischen uns und denn Spani-
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schen gehalten, und von inen ein absönderliche gegen uns und ein absönder-
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liche gegen denn Spanischen gemacht werden solte, dann sie es doch ohne
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das mit außliferung der gwaltsbriefen also wurden halten müessen; zu wel-
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chem ende uns dann underschidliche modi von denn mediatoren vorge-
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schlagen worden. Weil wir aber wargenommen, das die Franzosen bei diser
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absonderlichen verschreibung nit sowol die artt zu reden „delle due corone“,

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als die praeeminenz der Kayserlichen hocheit zu entfliechen gesuecht, und
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darumben in solchen vorgeschlagnen modis Eur Kayserlichen Mayestät
3
praedicat alzeit in demihenigen exemplar, so die Franzosen zu underschrei-
4
ben heten, nachgesezt worden, haben wir deren keinen annemmen wollen,
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bis es entlich auf den, wie numero 2 beyligend ze finden, kommen ist, in
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welchem Eur Mayestät Kayserlicher namen beederseits sowol in dem von
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denn Franzosen als in dem von uns underzeichnetem exemplar vorgesezt,
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sodann in dem zwischen inen und denn Spanischen die wortt „le due corone“
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verbleiben, welchen modum, weil die Spanischen an irem ortt darmit zufri-
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den gewesen, wir auch unserstheils außzeschlagen nit ursach gehabt, und
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seint demnach durch dess herrn nuncii verordnung und aus seiner canzley
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noch selbigen tags dise syngraphae verglichnermassen außgeförttiget, von
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iedem theil sein exemplar mit handt und namen underzeichnet, und bey
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ime folgendts in deposito hinderlassen worden, wie er dann uns solche
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exemplaria allesambt denn anvor zu seinen handen empfangenen under-
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schribenen gwaltsformben negstvergangnen mittwochs ad recognoscendum
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vorgewisen. Und es haben die mediatores iederzeit darfür gehalten, das
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ein solche inen hinderlegte obligation und uhrkundt, auch alles was von
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denn parteyen gehandlet, anderst nit dann vigore plenipotentiarum exhibi-
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tarum verbündtlich sein und pro fide publica, zu iren handen beschechen,
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gehalten werden könte. Dann ausserhalb dessen, und wo kein theil dem
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andern seinen producierten gwalt hette, wenigist ad hunc effectum pasßie-
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ren lassen wellen, so hete man sich auf keine parola verlassen können, son-
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deren wurde alles in unverbündtlichem standt gebliben sein.

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Hierauf haben sie, mediatores, erstbestimbten mitwochs uns die erinnerung
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gethan, weil es nunmehr mit dem plenipotenzstreitt zur richtigkeit kommen,
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das wir demnach darauf bedacht sein wolten, mit eheistem unsere propo-
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sition zu denn haubttractaten zu eröffnen, damit ia kein zeit ferrers mehr
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vergeblich verzehrt werde. Und hat uns dabei herr nuncius ein schreiben
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vom herrn cardinal Panzirolo

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Schreiben des Kardinalstaatssekretärs Giovanni Giacomo Panciroli (1587–1651) vom 21. Okto-
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ber 1644 s. V. Kybal nr. 135 S. 497. Über Panciroli vgl. ebenda S. 234 Anm. 2.
, an ine abgangen, vorgewisen, warinnen ime
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aus bevelch der Päpstlichen heyligkeit angedeüttet wirdt, allen möglichisten
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eüffers und fleisß daran ze sein, auf das mit rechtem ernst zu denn fridens-
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handlungen fürgeschritten werde. Wir haben darauf mitsambt denn Spani-
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schen geantworttet, das es an uns nit ermanglen solte, dann unsere aller-
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und genedigiste herren nichts anders begehrten, als das mit eheisten in der
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werthen christenheit widerumb ein fridlicher ruhestandt möchte eingefüert
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werden. Uns were aber daran gelegen, daz wir vorderist auch wüsten, was
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die Franzößischen plenipotentiarii zu thuen willens weren, dann weil sie
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sich praecise ad tractandum nit heten verbinden wollen, so were man irer
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satten und runden erclärung sovil desto mehr vonnöthen; immitlst wolten wir
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uns bedencken, was unserstheils zu thuen, und wie das werkh anzegreiffen.

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1
Nun erinneren wir uns gehorsamist, waßgestalt Eur Kayserliche Mayestät
2
in dero uns gegebener genedigister instruction bevelchen thuend, das wir
3
allen fleiss anwenden solten, bey beeden herren mediatoren zu erkundigen,
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wohin der Franzosen intentiones gehen, und das sie auch ire proposition
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von erstens zu eröffnen behandlet werden möchten. Wann aber ie solches
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nit verfangen wolte, wir alßdan unseren vorschlag in terminis generalibus
7
auf volnziechung dess Regenspurgischen fridens richten solten, wohin uns
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dann auch die ieweils nachgefolgte und noch diser iezt letstens eingelangte
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bevelch in effectu weisen thuet, und zwar wohin der Franzosen intentiones
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in disem ganzen fridenswerkh gestelt sein möchten, darvon haben Eur
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Kayserlichen Mayestät wir in underschidlichen unseren relationibus andeüt-
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tung gethan. Wir könden uns auch noch derzeit nichts bessers einbilden und
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müessen aus underschidlichen sowol dess herrn nuncii als Venetianischen
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pottschäffters diser materi halber noch vor disem gefüerten discursibus
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unschwär abnemmen, das die Franzosen mehr auf ein anstandt in forma
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edicti uti possidetis als uf einige bestendige fridenshandlung zihlen werden;
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und stehend daher in sorgen, wann wir schon außgetruckhterdingen bey
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denn herren mediatoren sambt oder sonders, uns der Franzosen intentiones
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zu eröffnen oder das die ire postulata selbst und erstens an tag geben wolten,
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zu handlen anlangen solten, das wir darmit nichts fruchtbarlichs außrichten,
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sondern nur ursach und anlaasß zu ferrer verzägerung geben derfften. Son-
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derlich weil die mediatores vor disem schon anregung gethan, als solte ires
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erachtens das beste sein, das beede theil ire propositiones zu einer zeit inen
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behendigen theten, damit sie alßdann nach befindung der einen und andern
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mit denen parteyen tractieren und handlen köndten und derentwegen, wann
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die Franzosen sich dessen gegen inen erbiettig machen solten, man alßdann
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uf Eur Kayserlichen Mayestät seiten mit desto wenigerem glimpf sich nach
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gestalten dingen, auch soweit möglich, wurde zu bequemmen haben. Da
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man iedoch aniezt und wann wir gleich anfangs in deroselben namen, doch
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mit gewisser cautel und bedingnus, die proposition und vorschläg eröffnen,
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und uns damit wilfähriger als villeicht vom gegenteil zu erwartten stehet,
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erzeigen solten, auch zemalen für Eur Kayserliche Mayestät ein mehrer
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glimpf und gemüetsnaigung zu erhalten stüende.

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|:Und fallet uns darbey sonderlich zu bedenckhen für, daß wir ob under-
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schiedtlichen von Churbayern gegen Maynz und Cöllen gewexleten schrei-
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ben soviel nachricht erlangt, gestalten gar starckh darauf getrungen worden,
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daß man gleich anfangs vor allen anderen die reichssachen alhie vor die
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handt nemmen, und sogar der bischoff von Oßnabrugg, wie aus des thumb-
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probsts zu Paderborn gegen uns geführten discurs auch an uns eingelangten
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vertrewlichen verwarnungen abzunemmen, bevelcht sein solle, ein armisti-
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tium zu suchen und bemelten Franzosen werben zu lassen, hiervon aber den

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1
Spannischen nichts zu communiciren; inmassen er auch heutigen tags alhier
2
unfehlbarlich erwarttet würdet

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Wartenberg traf am 25. November 1644 in Münster ein. Über seinen Einzug vgl. H. Lahr-
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kamp
, Einzug …
. Wolten wir nun so praecise bey obbeschrie-
3
benem memorial verharren wollen, so müessen wir befürchten, er und sein
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mitgesandter alßdan mit keiner anderen proposition als de armistitio wur-
5
den fürkommen lassen und uff unser mitrathen wol absonderlich und vor
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sich selbst darmit fürgehen wollen:|. Derentwegen wir in erwegung derglei-
7
chen gefährlicher umbständten für das besser und rebus sic stantibus bei
8
Eur Kayserlichen Mayestät verantwortlich gehalten, das wir alsogleich die
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proposition in terminis generalibus, wie obgemelt, verfassen und uns mit
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denn herren mediatoribus einer gewissen bestimmenden zeit, in welcher
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von ein- und anderer partey die seinig einzeliferen, auch alßdann die unse-
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rige denselben verschlossen und zwar mit der condition einhendigen solten,
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das, wann sie also von beeden theilen die eingelangte propositiones in der
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handt, si alßdan der Franzosen uns und die unserige denn Franzosen com-
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municieren möchten. Uff dise weise werden wir uno et eodem actu dess
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gegentheils proposition und vorschlags theilhäfftig, und wirdt derselb
17
nichtsdestweniger obligiert, auf einige zu einem durchgehenden und
18
bestendigen friden gerichte erclärung sich pro vel contra vernemmen lassen.

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Antwortten die Franzosen in terminis ad pacificationem ordinatis, so wirdt
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sich alßdann die handlung in particularibus von selbst an handt geben. Sol-
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ten si aber darvon ganz abspringen und auf einige treugas und anstandt der
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waaffen anregung thuen, so were desto besser, das dise proposition von
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inen und nit von diser seiten herkommen thet, da man alßdann, und wann
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Eur Kayserlich Mayestät uns darauf ze handlen genedigist anbevelchen
25
wurden, mit mehrer reputation verfahren köndte, als wann man es dahin
26
kommen lassen thet, das solche suspension von diser partey an sie gesuecht
27
werden müeste. Wie dann die Spanische mit uns in disem puncten gleicher
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mainung seint, sonderlich weil solchergstalt ire und unsere propositiones
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auf gleichem inhalt außlauffen, also die separation, welche die churfürst-
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liche deputierte etwan suechen möchten, noch weiters zuvürkommen sein
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wurden. Und wir hoffen, es werde solcher modus bemeltem herrn bischoff
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und anderen churfürstlichen deputierten, mit denen wir es nunmehr werden
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communicieren müessen, nit entgegen sein.

34
PS Übersenden von Volmar verfaßte Widerlegung des französischen und schwedi-
35
schen Zirkularschreibens an die Reichsstände.


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Beilage


37
[1 Gallorum syngraphae de adferendis novis mandatis (non acceptata), undatiert ] fehlt.
38
[ Kopie: RK , FrA Fasz. 92 III nr. 455a fol. 554 ( franz. ).]

39
2 Formula syngraphae pro adferendis novis plenipotentiis intra duos menses, Münster
40
1644 November 20. Kopie: RK , FrA Fasz. 46g ( November ) fol. 61 ( ital. ). [ Von Nassau
41
und Volmar unterschriebenes Exemplar in RK , FrA Fasz. 92 III nr. 455b fol. 560 ( ital. )

[p. 73] [scan. 101]


1
weitere Kopie: ebenda Fasz. 46g ( November ) fol. 59–59’ ] – Druck ( mit geringen, unwesent-
2
lichen
Abweichungen ): Meiern I S. 284 ( = I 3,38 ). – Eine Kopie des zwischen den Spaniern
3
und Franzosen verglichenen Formulars in RK , FrA Fasz. 92 III fol. 565 ( ital. ).

4
[3 Continuatio protocolli, Münster 1644 November 19, 20 ] fehlt. Druck: Volmar S. 101–102.
5
[ Kopie: Den Haag A IV 1628 nr. 15. ]

6
[4 Entwurf einer Erklärung gegen die französischen und schwedischen Zirkularschreiben an die
7
Reichsstände ] fehlt.

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