Acta Pacis Westphalicae II A 3 : Die kaiserlichen Korrespondenzen, Band 3: 1645 - 1646 / Karsten Ruppert
226. Trauttmansdorff an Ferdinand III Münster 1646 März 23
Münster 1646 März 23
Ausfertigung: RK , FrA Fasz. 50b fol. 32, praes. 1646 April 1.
Pfalz.
Rezepisse auf nr. 196. Hinweis auf Beilage A und B.
A Kf. Maximilian I. an Trauttmansdorff, München 1646 März 14. Ausfertigung: TA,
Ka. 109 unfol. = Druckvorlage – Kopie: RK , FrA Fasz. 50b fol. 33–34.
Aus Beilage C zu nr. 178 und Euerer Unterredung mit meinen Gesandten in Münster
vernehme ich Eueren Eifer in der pfälzischen Sache, wofür ich Euch danke. Ersueche
euch benebenß, daß in euren ieder zeit hierin erzaigten eifer noch ferner continuiren
und nicht allein die Pfälzische partey, da sie ainige abweg zu ihrem vortel suechen
wolten, zu der allerseits beliebten mediation deß churfurstlichen collegii bestendig an-
weisen und disponiern, sondern auch allen miglichisten vleiß vorkheren wollet, damit
die Pfälzische paticulartractaten mit gueter manier aufs aller ehist incaminirt und
wider in gang gebracht, auch die cronen noch bey zeiten, ehe sie ir satisfaction völlig
erlangen und alßdan so vast nicht mehr achten, zu der manutention deß in der Pfälzi-
schen sach gemachten schluß tanquam conditionem sine qua non obligirt werden, und
obwohln ich mich mit der von euch begehrten erleuterung so weit gern contentire und
selbst auch der mainung bin, daß man einen Calvinisten in daß churfürstliche colle-
gium umb sonst nicht nemmen soll, so will ich jedoch verhoffen, man werde es zu
gänzlicher zerschlag- oder aufstossung deß friedens nit khommen lassen, da sich aber
wieder besser versechen, dergleichen eraignen solte, so bleibt gleichwohl mein intention
beharlich dahin gerichtet, daß ich nichs desto weniger auß den Pfälzischen differentien
vermittelß schleuniger fortsetzung der hiervor angestelten particularhandlung, welche
ohne daß von den generaltractaten ein separirtes werck ist, firderlich zue khommen
begehr, wie ir von meinen gesandten mit mehrerem werdet vernommen haben. Und
halte ich darvor, wan die chur-dignitet bey mir und meinem löblichen hauß erhalten
würdt, es solle nicht umbsonst, sondern dem gemeinen catholischen wesen wohl recom-
pensirt sein, wan schon die Pfalzgraffen per modum octavi electoratus zu dem chur-
furstlichen collegio widerumb solten miessen zuegelassen werden. Dank für Bemühun-
gen um den Frieden. Hoffnung auf ernsthafte Satisfaktionsverhandlungen.
B Trauttmansdorff an Kf. Maximilian I., Münster 1646 März 23. Kopie: RK , FrA Fasz.
50b fol. 35–35’ = Druckvorlage – Konzept: TA, Ka. 109 unfol.
Rezepisse auf Beilage A. Hinweis auf nr. 216 Beilage [ 1 ] der Beilage B. Damit in der
pfälzischen Sache keine Zeit verloren geht, habe ich mich mit sambt meinen hiesigen
collegis noch gestern zu Ewer Churfürstlichen Durchlaucht abgesandten erhoben und mit
denselben unß verständigt, wan wieder alle zuversicht die Pfaltzische abgeordneten
der einmahl beliebten interposition des churfürstlichen collegii nicht statt thuen und
also selbst das werckh uff die lange baan ziehen wolten, obs nit ein mittel wehre, desto
ehender auß der sachen zu kommen, daß man sich endtlich mit den cronen vergliche,
wie und womit sich die Pfaltzgraven sowohl der landten alß der chur halben conten-
tiren lassen solten.