Acta Pacis Westphalicae II A 3 : Die kaiserlichen Korrespondenzen, Band 3: 1645 - 1646 / Karsten Ruppert
207. Ferdinand III. an Trauttmansdorff, Nassau, Lamberg, Krane und Volmar Linz 1646 März 13
Linz 1646 März 13
Ausfertigung: RK , FrA Fasz. 92 VIII fol. 134–134’, 155, [ praes. 1646 März 27] =
Druckvorlage – Konzept: Ebenda Fasz. 51b fol. 100–101; Ebenda Fasz. 52b fol. 146–
147 – Kopie: KHA , A IV Bd. 1628/19 unfol.; Giessen 207 nr. 7 S. 17–19 – Druck:
Gärtner VIII nr. 85 S. 479–481.
Kaiserliche Dupliken. Kaiserliche Duplik auf die französische Replik.
Ihr werdet auß unserm dem zweinzigisten negstverwichenem monathes
Februarii an euch ingesambt abgangenem Kayserlichem recepisse
Es erfolgten zwei Rezepisse: Vgl. [ nr. 195 Anm. 1 ] und Ferdinand III. an Nassau und
Volmar, Linz 1646 Februar 20. Konzept: RK , FrA Fasz. 52b fol. 138.
den haben, daß unß ewere, auf beeder cronen gethane replicas vorhabende
duplicae und destwegen verfastes guetachten zu recht ist eingehendigt wor-
den . Wir haben auch seithero aus eweren eingeschickten relationen ver-
standen , daß unser vom dreyzehenden vorbemeltes monats Februar an euch
abgangenes schreiben
taten als erledigung der gravaminum, satisfactionis coronarum undt amni-
stia tractiert werden sollen, an die handt gegeben, zukommen seye.
Nun bleibt es ratione ordinis, weilen es also die stende vor guet angesehen,
bey dem ergrieffenen weeg. Sovil aber obermeltes euer guetachten und
aufsaz in puncto duplicarum ad replicas Gallo Suecicas betrifft, lassen wir
unß solches gnädigst wohlgefallen, erkennen daraus euern in dem werckh
angewendten fleiß und sorgfalt für unß, unßer löblich erzhauß und daß
Heylige Reich. Haben etliche wenige erinnerungen darbey gethan, die ihr
werdt in acht zue nemmen wissen. Im überigen würdts an deme sein, daß
nachdem die stendte auch ihr gedanckhen euch einst werden an die handt
geben, daß ihr derselben meinung mit gueter dexteritet, wo es sich thuen
lest, mit ewerm aufsaz concilieret, da sie aber von eüch gar different weren,
mit gueten rationibus auf ewere meinung bringt, sonst were unß nit zu-
wider , daß ie eher, ie besser dem duplicieren und wohl gar dem triplicieren
ein endt gemacht und zu dem aufsaz der friedensconditionum selbst ge-
schritten wurde. Demnach aber zu meniglichs wissenschafft und zu justi-
ziierung unserer actionen vonnöthen möchte sein, daß diese ewere duplicae
auch publici juris wurden, massen der Franzosen und Schweeden replicae
bereit im truckh sein, also stellen wir zu ewerm weiterm nachdenkhen, wan
und ob ihr vermeint, daß selbe den Franzöß- und Schwedischen gesandten
zuzustellen seye, und werdt ihr euch hierin darnach zu richten haben, nach-
dem ihr werdet sehen, daß mehr oder weniger hoffnung und ernst zum
frieden seye.
[1] Überarbeiteter Duplik-Entwurf der kaiserlichen Gesandten auf die französische Replik
von 1646 Januar 7, Linz 1646 März 13. Kopie: RK , FrA Fasz. 92 VIII
18 fol. 135–154] Auf fol. 135 findet sich folgende Marginalie: Lectus fuit hic conceptus
dominorum legatorum Caesareaneorum in consilio secreto Linzii 13. martii et placuit
suae Caesarae majestati iuxta quae ad marginem sunt notata. Conclusit tarnen sua
maiestas, ut et votum deputatorum consiliariorum transmitteretur dominis legatis, ut
facta collatione eligant, quod ipsis pro sua discretione et iuxta consilium statuum
imperii magis visum fuerit idoneum ex sententia Caesaris in tribus principalibus
punctis: 1. ratione gravaminum, 2. satisfactionis coronarum, 3. amnistiae.