Acta Pacis Westphalicae II A 3 : Die kaiserlichen Korrespondenzen, Band 3: 1645 - 1646 / Karsten Ruppert
48. Lamberg und Krane an Ferdinand III Osnabrück 1645 Dezember 21
Osnabrück 1645 Dezember 21
Ausfertigung: RK , FrA Fasz. 48a, Konv. C (September – Dezember 1645) fol.
202–202’, 205, praes. 1646 Januar 1 = Druckvorlage – Kopie: Ebenda Fasz. 92 VII
fol. 78–79; KHA , A IV Bd. 1628/38 unfol.; Giessen 206 nr. 202 S. 1224–1227 –
Druck: Gärtner VII nr. 35 S. 174–176.
Geleitbriefe für Stralsund und Erfurt. Magdeburgischer Revers. Teilnahme des französi-
schen Residenten an den Verhandlungen mit Schweden.
Dieienige forma der gleidtsbrieffe für die stadt Stralsundt und Erfurdt, so
lauth unser iüngsten gehorsambsten relation durch mich, Crane, den
Schweedischen abgesandten uberbracht und von unß dhomals in abschrifft
gehorsambst eingeschickt worden, hat von denselben nit wöllen angenhom-
men werden, sondern haben darauff irer excellentz herrn graven von
Trautmansdorff ein anders concept, wie sie solche gleidtbrieffe eingerichtet
zu haben verlangen, inhalt beykhommender abschrifft zugeschickt. Weiln
man nun dern eigensinnigkeit vermerckt, selbigs concept gleichwol so prae-
iudicirlich nit erachten khönnen, daß man sich deswegen bey diesem puncto
noch lenger in contradictoriis aufhalten sölte, zumahl alles, waß in selben
concept bedencklich fürkhommen möegte, nur narrative gesetzt und dem
gegentheil ein mehrers nit geben khan, alß ihme der general salvus conduc-
tus selbst gibt; dhahingegen aber ihre excellentz herr graff von Trautmans-
dorff von denen Schweedischen gesandten selbst die versicherung erlangt,
daß sie hirunder khein infinitum, noch waß gefehrlichs suchen theten, son-
dern anfenglich nur beede gemelte stette Erfurth und Stralsundt vergleitet
haben, wegen der ubrigen aber unß ferners nit uberlästig sein wölten, außer
dha etwoh inskhünfftig einige cavallier von der Schweedischen armada hie-
hero gesandt werden möegten (dan selbigen auch daß gleidt von unß nit zu
verweigern seie) und aber wolgedachte ire excellentz daß vornhembste ab-
sehen dhahin gemacht, daß denen Schweeden alle mitle und gelegenheit zu
lengern tergiversirn abzuschneiden, umb dieselbe desto ehender zur haubt-
handlung oder ie dhain zu bringen, daß sie der gantzen weldt müßen zu
erkhennen geben, daß sie kheinen frieden begehren, alß ist für gut ange-
sehen worden, die gleidtsbriefe nach solchem Schweedischen proiect außzu-
fertigen , maßen dieselbe also gefertigter, gestrigstags den Schweedischen
zugestelt worden, wohmit dan der punctus wegen vergleitung der mediat-
stendte nuhmehr seine völlige richtigkeit erlangt.
Uber daß revers wegen Magdeburg sein die stendte noch nit eins, soll aber
morgen deswegen abermals eine conferenz per deputatos statuum von
beeder religion gehalten werden.
Dem Frantzösischen residenten monsieur de la Barde haben wir die revisita
erstattet. Er hat insinuirt, mit zu denen communicationen, so bey der haubt-
handtlung mit denen Schweedischen abgesandten alhie gepflogen werden
wölten, zugelaßen zu werden.