Acta Pacis Westphalicae II A 4 : Die kaiserlichen Korrespondenzen, Band 4: 1646 / Hubert Salm und Brigitte Wübbeke-Pflüger unter Benutzung der Vorarbeiten von Wilhelm Engels, Manfred Klett
47. Volmar an Trauttmansdorff Münster 1646 April 28

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Volmar an Trauttmansdorff


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Münster 1646 April 28

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Kopie: RK FrA Fasz. 50b fol. 92–92’.

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Einfall schwedischer Truppen in den Westfälischen Kreis. Verhandlungen mit den Mediatoren.
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Weitere Aussichten angesichts des schwedischen Vordringens. Warten auf Kurier aus Paris.

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Ewer Exzellenz schreiben vom gestrigen dato

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Konnte nicht ermittelt werden.
empfang ich eben ietz umb
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6 uhr und vernimme darauß die gefaste resolution. Wündert mich aber, daß
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deroselben noch nit bewust gewesen, daß der Torstensohn in diesen West-
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phalischen craiß eingefallen, wie wir alhier gestern auß Worburg

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Warburg im Hst. Paderborn.
die gewisse
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nachricht bekommen

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Wurde nicht ermittelt.
, und ist umb hiesige refier alles in flucht und forcht.
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Waß wir dan gestern hieruber bey denn mediatoren negotiirt, das geruhen
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Ewer Exzellenz auß mitkommendem schreiben zu lesen. Die Bayrerischen
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haben hierob uber die massen zugestutzt, sonderlich weil sie auß deme, waß

[p. 104] [scan. 184]


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der Servient zu Oßnabrugg mit Ewer Exzellenz conversiret, ein schlechte
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hoffnung zu den Pfaltzischen sachen schöpffen können und wohl ver-
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merckht , daß sie betrogen seyn.

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Sollen die Schweden, wie ich vor sicher und gewiß halte, wegen Hessen und
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Brandenburg die bedeute execution vornehmen, so ists mit allen stifftern die-
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ses craiß, wie auch umb die ertzstifft Cölln, gentzlich geschehen und wirdt in
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wenig wochen, wie der von Haßlang sagt, selbiger churfurst nit wissen, wo er
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des brodt nehmen soll. Das haist dem Kaiser trutzen. Iusta haec sunt Dei in
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refractarios iudicia. Man examinire allen verlauff von anno 1630 her, da man
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kaiser Ferdinando das schwerdt auß der handt genommen

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Beim Regensburger Kf.entag von 1630 hatten die Kurfürsten die Entlassung Wallensteins und
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eine Reduktion der ksl. Armee gegenüber Ferdinand II. durchgesetzt ( Albrecht , Ferdinand
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II., 135f.).
, wie einer nach
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dem andern daruber seinen lohn bekommen. Eß ist einmahl an deme, daß die
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gegentheil die catholische kirch in Teutschlandt zu einer winckhelkirch ma-
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chen wollen und wirdt die Französische reputation darwider wenig helffen.

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Die mediatores haben unß gesagt, wir sollen noch biß negstkunfftigen don-
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nerstag , den 3. May, zusehen, uff welche zeit der currier von Paryß wider
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zuruckhkommen werde. Bringe der ein satte und sichere resolution zum fri-
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den mit, wohl und guet, so werden wir darauf zu handlen haben. Wo nit, und
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wan die auf ambages und verlengerung gestelt, so wer ihr rath, man solt alß-
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baldt diesen congreß solviren und darvonziehen, alle kirchenschätz angreif-
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fen und den eusseristen blutstropffen anwenden, dan da sey kein ander mittel
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mehr, sondern alles weiter zu retten vergeblich. Ich zweiffele nit, sobaldt der
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Torstensohn sich dieserorthen werde logirt haben, so werde die bewilligung
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des armistitii heraußkommen, aber mit solchen conditionibus, daß es besser
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sein wirdt, alßbaldt zu brechen und zu sagen: his et his conditionibus soll
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inner so viel tagen friedt sein, wo nit alles fort.


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Beilage [ 1 ] zu nr. 47


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[ Protokoll, Münster 1646 April 27 ]. Fehlt [ Druck: APW III C 2, 604 Z. 17 – 605 Z. 36 ].

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