Acta Pacis Westphalicae II A 4 : Die kaiserlichen Korrespondenzen, Band 4: 1646 / Hubert Salm und Brigitte Wübbeke-Pflüger unter Benutzung der Vorarbeiten von Wilhelm Engels, Manfred Klett
9. Trauttmansdorff an Ferdinand III Osnabrück 1646 April 19
Osnabrück 1646 April 19
Ausfertigung: RK FrA Fasz. 50b fol. 45–45’, PS fol. 46 = Druckvorlage – Konzept: TA Ka.
109 Z 3 nr. 40–44 fol. 365–365’, PS fol. 366.
Regelung der Pfalzfrage durch Übereinkunft mit Kurbayern und den Kronen?
Rezepisse auf APW II A 3 nr. 249. Wie nun mit dieser Ewer Kayserlicher
Majestätt allergnedigsten intention ihrer churfürstlichen durchlauchtt in Bay-
ern mainung auch ubereinkombt und wier beeden satisfactionsproiecten fur
die cronen dieses pro conditione angehenckt, daß die cronen Ewer Kayserli-
cher Majestätt mit aller macht beystehen sollen, damit sich die pfaltzgrafen
mit wiedereinraumung der Undern Pfaltz begnugen lassen, hingegen die
churfurstliche dignitet sambt der Oberen Pfaltz
Die Teilung der beiden vor dem Dreißigjährigen Krieg zur Kurpfalz gehörigen Landesteile
geht auf den Münchener Vertrag (1619 Oktober 8; Druck: BA NF I/1 nr. 130E) zurück. Ks.
Ferdinand II. hatte Hg. Maximilian von Bayern in zwei mündlichen Zusatzvereinbarungen
(zu den Absprachen vgl. Albrecht , Kriegsziele, 258 mit Anm. 86 und 92) zugesichert, daß
ihm die pfälzische Kurwürde verliehen werde und er die im Reich eroberten Gebiete zu Eigen
erhalte. Die westlich und östlich des Rheins gelegene Unterpfalz war seit 1622 von span. und
bay. Truppen besetzt, die nördlich der Donau gelegene Oberpfalz bereits 1621 von bay. Trup-
pen erobert worden. Nach der geh. Verleihung der Kurwürde 1621 erhielt Maximilian 1623/
1628 endgültig die pfälzische Kurwürde und den eroberten pfälzischen Besitz. Ab 1635 zeigte
sich Maximilian dann bereit, der Restitution der Unterpfalz zuzustimmen, sofern die Ober-
pfalz und die Kurwürde bei ihm verblieben ( Volkert , 1314ff., Albrecht , Kriegsziele,
259–265).
durchlauchtt in Bayern und allen von der Wilhelmischen lini
Zur Wilhelmischen Linie zählten die Nachkommen Hg. Wilhelms V. von Bayern
(1548–1626): Kf. Maximilian und seine beiden Söhne Ferdinand Maria (1636–1679) und
Maximilian Philipp (1638–1705), seine Brüder Kf. Ferdinand von Köln (1577–1650) und
Albrecht (1584–1666) sowie dessen Söhne Maximilian Heinrich (1621–1688) und Albrecht
Sigismund (1623–1685) ( Stammtafeln I T. 25f.).
verbleiben möge, also undt dergestalt, daß Ewer Kayserlicher Majestätt hoch-
löbliches ertzhauß der auff des ertzhertzogthumb Österreich ob der Ennß
ubernommener eviction
Das Land ob der Enns war Teil des Ehgt.s Österreich. Maximilian von Bayern hielt das von
ihm 1621 eroberte Land ob der Enns als Entschädigung für die bay. Kriegskosten aufgrund des
Münchener Vertrags (s. o. Anm. 2), die inzwischen auf 13 Millionen Gulden beziffert wurden,
zum Pfand inne, erklärte sich aber 1628 Februar 22 (Druck: Londorp IV, 781–784 und V,
796–799) zu einer Verrechnung der Kriegskosten mit dem pfälzischen Besitz bereit. Der Ks.
hatte jedoch mit dem Land ob der Enns für die bay. Forderung im Falle eines Verlusts der
pfälzischen Gebiete gebürgt ( Sturmberger , 7–12; Albrecht , Konfessionelles Zeitalter,
433f.; Albrecht , Kriegsziele, 255–269).
wier noch etliche tag zuwarthen, ob sich die Pfaltzische ahnmelden werden,
oder aber, wan sie noch fort auff ihren extremis bestehen und sich nicht ac-
commodiren wollen, alßdan sehen, wie man mit der cronen (darunder billich
auch Spannien zu verstehen) einwilligung vorgemeltermassen pro authoritate
verfahren möge, damit der friedensschluss ihrer, der Pfaltzischen obstination
halber, nicht auffgehalten werde.
PS Verweis auf Beilagen [ A ]- D.
Beilage B zu nr. 9
PS des Schreibens
19. Kopie des PS: RK FrA Fasz. 50b fol. 47 = Druckvorlage – Konzept des vollständigen
Schreibens: TA Ka. 109 Z 3 nr. 40–44 fol. 361–361’, 364, PS fol. 362–362’.
PS Nach verfertigung dieses bin ich mit meinen hiesigen collegis, dem graven von Lamberg
Johann Maximilian Gf. von Lamberg (1608–1682), 1644–1649 ksl. Ges. auf dem WFK in
Osnabrück. 1637 RHR , 1641 Erhebung in den Reichsgf.enstand, 1649 Ges. auf dem Nürnber-
ger Exekutionstag, 1650 Obristhofmeister Ehg. Leopolds, 1653–1660 Botschafter in Spanien,
1657 GR , 1661 Oberstkämmerer, 1675 ksl. Obersthofmeister und Erster Geh. Staats- und
Konferenzminister ( Gschliesser , 239f.; NDB XIII, 428f.; APW III C 4, XXVII-XXX).
und herrn Crane
Lic. iur. Johann Baptist Krane (um 1595 – um 1672), 1643–1649 ksl. Ges. auf dem WFK in
Osnabrück. 1622/1623 akademischer Lehrer in Köln, 1626–1633 Rat der Lehnkammer der
Fürstäbtissin von Essen, 1633 RHR , 1639 ksl. Ges. beim vorgesehenen Kölner Kongreß,
1649–1651 auf dem Nürnberger Exekutionstag, 1652/1660 Nobilitierungen, 1653–1654 auf
dem Regensburger RT , 1655–1657 auf dem Frankfurter und 1659–1663 auf dem Regensbur-
ger Deputationstag, 1663–1664 auf dem Regensburger RT ( Gschliesser , 230f.; NDB III,
400 ; Rave ; Foerster , 12 Anm. 48; Ruppert , 29; Lahrkamp , Rezension).
kranckh und nicht darbey sein können) gefahren und haben mit ihme zu desto mehrer Be-
schleunigung des fridenwerckhs verbundtlich gehandelt, dabey er dan auch der Pfaltzischen
sach und daß derentwegen der Pfaltzische abgeordneter Cammerarius
ihme gewesen und seines herrn interesse recommendirt, gedacht. Ich hab ihme aber darauff
außtrukhlich geantwortet, daß diese sach anderergestalt nit componirt und beygelegt wer-
den könte, wir unß auch zu keinem andern verstehen würden, alß daß die churdignitet bey
Ewer Churfürstlicher Durchlauchtt und dero hauß Wilhelmischer lini sambt der Obern
Pfaltz fur die außgelegte 13 million bestendig verpleiben mueste, hingegen solte ihnen, den
Pfaltzischen erben, die Undere Pfaltz restituirt und, wan sy sich darmit contentirten, zur
gnad der octavus electoratus
Die Schaffung einer achten Kur, um so bay. wie pfälzische Forderungen zu erfüllen, war vom
Ks. und von Kf. Maximilian I. von Bayern zunächst abgelehnt worden. Während der Ks. noch
in seiner Geheiminstruktion für Trauttmansdorff die Einrichtung einer achten Kur nur für den
äußersten Fall zugestehen wollte (vgl. APW I.1 nr. 29, hier S. 443f.), war Kf. Maximilian seit
Herbst 1645 für die Schaffung einer neuen Kurstimme, die den Pfälzern gegeben werden sollte
( APW II A 2 nr. 296).
warauff ermelter Ochsenstern nichts replicirt.
Beilage C zu nr. 9
[ Haslang und Krebs ] an Trauttmansdorff, Münster 1646 April 18. Kopie: RK FrA Fasz. 50b fol.
48–49’.
Auß Ewer Excellenz vor dero abraiß unß im hochen verthrawen communicirten und von
der Romischen Kayserlichen mayestätt, unserem allerseits allergenedigsten herren, derosel-
ben überschickten conditionen, wie mit der cronn Franckreich der frieden einzuegehen
wehre, haben wir under anderm auch ersehen, waßgestalten in vergleichung der Pfältzi-
schen sachen ihr churfürstliche durchlaucht in Bayern, unser gnädister herr, davern wegen
der Obern Pfaltz daß vohlige nit zu erhalten, dieselbe sich mit zweyen, ia woll einem theyll
der Obern Pfaltz contentirn lassen solten
Trauttmansdorff war am 14. April 1646 nach Osnabrück gereist ( APW III C 2, 599); am 12.
April hatte er seinerseits die kurbay. Ges. über das Elsaßangebot informiert ( APW II A 3
nr. 268). Die Behauptung, im ksl. Elsaßangebot sei ein Teilverzicht auf die Oberpfalz oder auf
die Kriegsentschädigung aus dem böhmischen Krieg enthalten (vgl. APW II A 3 nr. 184 Bei-
lage [1], hier S. 337, die fünfte Bedingung der gradus observandi ), war wahrscheinlich ein
Mißverständnis ( Immler , 249).
Nun werden Ewer Excellenz sich zue genüegen zu erinnern wissen, waßmassen auß gemes-
senem bevelch ihrer churfürstlichen durchlaucht, unsers gnädigsten herren, deroselben wir,
sowohl bey selbiger alß anderer mehr vorgangnen conferenzien, mit mehrern bedeitt, daß
höchstgedacht ihr churfürstliche durchlaucht in güttlicher hien- und beylegung der Pfältzi-
schen sachen wegen der ihrer Römischen Kayserlichen majestät allerloblichsten gedächtnus
und dero gantz hochlöblichsten hauß zu Österreich zu höchstersprießlichem nuzen und
erhaltung dero erbköngigreich und landen vorglichen, abgerechnete und liquidierte 13 mil-
lionen mit den herren pfaltzgraven nichts zu thun oder zu handlen haben, sondern an ihre
Kayserliche majestät wegen paarer gegenerstattung besagter 13 millionen oder wiederein-
raumung dero vor diessem würcklich besessen, genossenen und cum iure constituti vorbe-
haltnen underpfandts des landlein ob der Ennß allerdings halten wollen und auch bestendig
dabey beharrren werden. Wie dann ihr churfürstliche durchlaucht ein solches, so offt es die
notturfft erfordert, auß[d]ruckhenlich zu erindern und zu bedingen unnß zu mehrmahlen
gannz ernstlich anbevolchen, dahero wir nachmahlen im zweifel stehen müessen, auch kei-
neswegs gedenckhen khünden, ob unnd das von ihrer Kayserlichen majestät unserm gene-
digsten chürfürsten und herren eine solche gleichmasige communication und deroselben
höchstnachtheiliger vorschlag beschehen sein werde. Wür wiessen unß zwar auch gannz
wol zu besünnen, daß Ewer Excellenz unß ie und alzeit die bestendige und versicherte ver-
trostung gegeben, daß gleich wie von ihrer Kayserlichen majestät dieselbe allergnädist in-
struirt , alß sie auch an ihrem orth und zuthuen auf daß vleisigste allerorthen sich bemühen
wollen, daß ihr churfürstliche durchlaucht, unnser gnädister herr, in vergleichung der Pfalt-
zischen sachen dero volliges contento sowohl in der churwürde allß dero gantz richtigen
schuldt erlangen mögen, inmassen gegen dero churfürstliche durchlaucht wir ein solches
erbiethen zu mehrmahlen gehorsamist angereumbt.
Erinnern unß auch dabey gnugsamglich, daß Ewer Excellenz intention gleichwohln dahin
gericht gewesen, daß ihre churfürstliche durchlaucht die Ober[ pfalz ] in handen pleiben, und
dagegn ihr Kaiserliche majestät von der schuldt der 13 millionen oder widereinraumung des
verpfendten landts ob der Enß ledig gemacht werden möchten. Nun werden der Römischen
Kaiserlichen majestät ihr churfürstliche durchlaucht hertzlich gern gönnen, daß dieselbe
von den herrn pfaltzgraven die gebührende gegenerstattung der mehrgesetzten millionen
oder in deren abgang die Obere Pfaltz erhalten, dabey sich aber unser gnädister churfurst
und herr gantz nichts interessirt machen könte, sondern wie obvermeldt allein ahn ihrer
Kayserlichen majestät halten wollen. Solten aber ie die cronen Franckhreich und Schweden,
welche die accommodation dieser Pfaltzischen sachen auch verlangen und suchen, wie im
gleichen die gesambte churfursten und stände fur ein thuen- und außtragliches mittel erach-
ten , daß die herrn pfaltzgraven der Oberen Pfaltz sich volliglich und auf ewig verzeihen
theten, auff einen solchen fall würden etwan ihre churfürstliche durchlaucht, unser gnedig-
ster herr, wie wir unserstheilß darfur halten, so viel die 13 verglichene millionen betrifft, der
Romischen Kaiserlichen majestät und dem gemeinen wesen zum besten auch zu desto
schleuniger befurderung des so hoch verlangten ruhestandts den lieben frieden nicht auf-
halten .
Gleichwie aber ihre churfürstliche durchlaucht in zuruckhgebung der Oberen Pfaltz und
deren vorbedeuten haltung an ihre Kayserliche majestät innen ie und alzeit, auch bey den
gepflogenen Wienerischen tractaten
Nach dem Regensburger RT 1640/41 fanden auf Betreiben Bayerns im Winter und Frühjahr
1641/42 in Wien Verhandlungen über die Pfalzfrage statt. Bayern war bereit, die rechtsrhei-
nische Unterpfalz zurückzugeben; schließlich erklärte Kf. Maximilian I. von Bayern sogar, auf
die Oberpfalz (mit Ausnahme der Grafschaft Cham) gegen Erstattung der 13 Millionen Gul-
den Kriegskosten und Duldung der kath. Religionsausübung zu verzichten. Das Angebot war
jedoch insofern unrealistisch, als niemand diese Summe aufbringen konnte. Maximilian stellte
sogar die endgültige Übertragung der Kurwürde auf die Wilhelminische Linie zur Disposition,
ein Zeichen dafür, wie sehr er zu diesem Zeitpunkt an einer Regelung interessiert war ( Jüdel ;
Albrecht , Kriegsziele, 264f.).
Pfaltz nicht gehörig, sondern ein altes stuckh von dem nidern herzogthumb Bayrn ist, reser-
virt und noch allerdings auch bestendig reserviren, also würden bey eingehaltung der Obe-
ren Pfaltz dieselbe auch keineswegs zuegeben, daß selbige landtschafft bey ihnen zerstuckht
und newe handlungen darüber gemacht werden solten, wie sy sich dan auch mit vielgedach-
ter Obern Pfaltz iure hypothecae und biß ihnen von den herren pfalzgraven die 13 millio-
nen kunfftig erstatt würden, auß der bekandten eusseristen ruin der Oberpfalzischen landen
gar nit befridigen lassen könten, sondern es würden ihre churfürstliche durchlauchtt, unser
gnädigster herr, bey dergleichen deroselben gar zu beschwerlichen und nachtheiligen vor-
schlegen nur mehrer bewegt und gleichsamb benötiget, von einigem andern mittel zu dero
contentirung etwas anzuhoren unnd anzunehmen, welches alles Ewer Excellenz wir gantz
dinstlich und gehorsamblich und zwar zu allergehorsamisten ihrer Kaiserlichen majestät
selbsten gantz wohlmeinendt und hiemit schrifftlichen erinnern wollen.
Darzu wir auch uber dasienige, so wir zu mehrmahlen mundtlichen verrichtet haben, desto
mehrer angetrieben worden, weilen wir erst gesteren abendts die bestendige nachricht er-
langt , daß der Schwedische gesandter Salvius in dessen iüngsten alhiesein wie dan gleichfals
einer von den Hollendischen gesandten gestrigs tags dergleichen vorerwente discurs, alß
wan ihr churfürstliche durchlaucht, unser gnedigster herr, wegen dero so richtigen und li-
quidirten schulden auch von ihrer Kaiserlichen majestät zu völliger befridigung widerholter
versicherung erst noch mit sich handlen lassen würden, geführt haben solle[n], so wir aber
anderst nit außdeuten können, alß daß solche leuth vielleicht ein oder anderen gern ex-
pisciren wolten, ob sy ihtwas, so zu ihrer intention und vorthl dienen thete, vernehmen
könten.
Wir wollen schließlichen unß auff dasienige sicherlich verlassen, waß Ewer Exzellenz zu
mehrmahlen bestendig vertröstet, daß ihr churfürstlicher durchlauchtt, unsers gnädigsten
herrn, hoche interesse von deroselben in solche fleissige obacht genommen und mit den
frembden cronen nichts endtliches geschlossen werde, biß ihr churfürstliche durchlauchtt
gleichergestalt dero verlangen nach volliglich contentirt, welches in nahmen ihrer churfürst-
lichen durchlaucht Ewer Exzellenz wir hiemit nochmahln auf das beste recommendiren.
Beilage D zu nr. 9
Trauttmansdorff an [ Haslang und Krebs ], Osnabrück 1646 April 19. Kopie: RK FrA Fasz. 50b
fol. 50–50’ = Druckvorlage – Konzept: TA Ka. 109 Z 3 nr. 40–44 fol. 359–360.
Rezepisse auf Beilage C. Nun erinnere ich mich dessen, waß in diesem der herrn abgesandten
schreiben wegen der 13 millionen begriffen und sie der lenge nach angefuhrt, vorhero gantz
wol, finde aber auß dem inhalt soviel, daß wier unß, wiewol wier beederseits zu einem
zweck zielen, jedoch in den mittelen darzu zu gelangen nicht allerdings recht miteinander
verstanden haben, zumaln meine intention nicht ist, daß man dergleichen vorschläge, wie
meine herrn abgesandte praesupponiren, gegen den cronen thun und also diese Pfaltzische
sach beylegen solte – es weisen auch unsere bey dem satisfactionsproiect angeheffte condi-
tiones weit ein anders, und zwar dieses auß, das yetzgedachte cronen ihrer Kayserlichen
mayestätt mit allen cräfften beystehen und behaubten helffen sollen, damit sich die pfaltz-
graffen mit wiedereinraumung der Underen Pfaltz begnugen lassen, hingegen die churdigni-
tet sambt der Oberen Pfaltz bey ihrer churfürstlichen durchlaucht in Bayeren und allen von
der Wilhelmischen linien abgesprossenen bestendig verbleiben möge – sondern, wan ye die
cronen wieder alle zuversicht und uber alle daßjenige, waß ihnen umb deß lieben friedens
und sonderlich auch dieser sachen halber sowol von dem hochlöblichsten ertzhauß Öster-
reich selbst eigenen erb- und patrimoniallanden alß anderer so ansehentlicher reichsprovin-
cien auff ihrer churfürstlichen durchlauchtt so instendiges anhalten uberlassen wird, ein sol-
ches nicht zu erhalten und der friedt eintzig und allein ahn diesem hafften solte, daß alßdan
von diesen gradibus und vorschlägen gehandelt werden könde, nicht aber, daß man alsobal-
den den cronen darvon apertura thun solte. Darüber haben meine Mitabgesandten Lamberg
und Krane und ich mit dem schwedischen Gesandten Oxenstierna gesprochen . Daß also meine
herren sehen, das wir unß obgemelter graduum nicht gebraucht haben. Von dem ubrigen ist
noch zur zeit nichts zu reden.