Acta Pacis Westphalicae II A 5 : Die kaiserlichen Korrespondenzen, Band 5: 1646 - 1647 / Antje Oschmann
222. Schröder an Kurz Osnabrück 1647 Januar 21

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Schröder an Kurz


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Osnabrück 1647 Januar 21

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Eigh. Ausfertigung: RK FrA Fasz. 87 (Teil III) unfol.

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Die kurbrandenburgische Entschädigung. D’Avaux: Kein Nachgeben wegen des Hochstifts
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Minden; Abweisung der Forderung Oxenstiernas nach ganz Pommern.

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Privata. Verweis auf ein zweites Schreiben Trauttmansdorffs vom 21. Januar
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1647

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Ausf.: RK FrA Fasz. 50a Konv. B fol. 17.
. Gestern nachmittag ist der conte d’Avaux bey ihrer exzellenz gewesen
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unnd hat deroselben referirt, welchergestalt er mit zuethueung der Hollendi-
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schen gesandten die Churbrandenburgische zu hinderlassung Vorpommern,
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Stettin, Garz und die [!] insul Wollin disponirt; ratione aequipollentis aber
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praetendirten sy dasienige, waß in der relation ad Caesarem begriffen

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Druck: Nr. 220.
. Und
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dweillen der graff von Witgenstein ex post facto bey ihrer excellenz auch
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gewesen, so haben sy mich zu gedachtem conte d’Avaux geschickt, demsel-
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ben von demienigen, waß zwischen ihnen abgeredt und worauff daß werck
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ratione aequipollentis hafftete, communication zu thuen, wie beschehen. Alß

[p. 424] [scan. 500]


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ich aber an daß stifft Minden kommen hat [!] und vermeldt, das ihr excellenz
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darvon nicht weichen köndten, jedoch, weillen es ahn einem paß über die
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Weser, so der churfürst, umb zu seinen Clevischen landen desto besser zu
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kommen, praetendirte, allein hafften wolte, das man sehen möchte, wie
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dißorths ein temperament zu finden sein möchte, hat gedachter conte
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d’Avaux gleichsamb umb Gottes willen gebetten, man solte doch dißorths nit
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weichen, sondern steiff und vest halten, damit der religion kein grössers
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nachtheil zuegezogen wurde.

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Sagte mir dabey, wie das der Ochsenstiern gleich bey ihme gewesen were und
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underm schein freündtlicher besuchung ihme gleichsamb die pulß greiffen
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wollen, ob er vielleicht von der alternativa abzubringen und dahin zu
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bewegen sein wurde, daß ihnen, den Schweden, etiam invito electore ganz
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Pommeren bleiben möchte. Er, d’Avaux, aber seye bestendig auff seiner
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resolution verplieben. Weillen die Schweden sich schriftlich gegen ihnen
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erklert hetten, daß sy mit Vorpommern und der alternativa zufrieden weren

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Vgl. das Schreiben der schwed. Ges. an die frz. vom 25. November/5. Dezember 1646 (vgl.
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nr. 158 Beilage [1]).
,
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die Franzosen auch hierauff mit der churfürstlichen durchlaucht zu Branden-
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burg durch den Saint Romain handtlung anlegen lassen und dieselbe sich
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hierzue durch sein, d’Avaux’, interposition erklert hetten, so lasse sich
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dißorths nichts mehr ändern. Seye auch nunmehr seine und seiner cron sach,
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und könne er dahero nit zuruckweichen, sondern wolte ehender, wan die
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Schweden auff ganz Pommern beharren, darvon ziehen und offentlich
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protestiren, das sy, die Schweden, daran schuldig wern, daß der friedt nicht
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erfolgte, und waß dergleichen mehr gewesen; alß feindt aber würden ihnen
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die Schweden die conditiones schrifftlich geben; cum contestatione sein, des
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d’Avaux, daß er nicht weichen, auch keine conditiones admittiren wolte. Wir
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mögen sehen, waß drauff erfolgen wirdt.

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Dem eüsserlichen ansehen nach müessen wir nunmehr auff ein oder andern
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weeg auß der sachen kommen, wann anders die compositio gravaminum nit
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der endtliche deckmantl sein wirdt.

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