Acta Pacis Westphalicae II A 5 : Die kaiserlichen Korrespondenzen, Band 5: 1646 - 1647 / Antje Oschmann
127. Trauttmansdorff, Nassau und Volmar an Ferdinand III Münster 1646 November 20

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–/ 127/–

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Trauttmansdorff, Nassau und Volmar an Ferdinand III.


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Münster 1646 November 20

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Ausfertigung: RK FrA Fasz. 52a fol. 105–105’, 122, PS fol. 106–106’, praes. 1646 Dezember 3
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= Druckvorlage – Kopie: KHA A 4 nr. 1628/42 unfol. – Konzept: RK FrA Fasz. 92 XI nr.
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1526 fol. 69–70, PS fol. 71.

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Neue schwedische Forderungen wegen ihrer eigenen Satisfaktion und der Entschädigung der
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betroffenen Reichsstände. Hessen-kasselische Satisfaktionsforderungen. Klagen der Mediatoren
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über die französischen Gesandten. Bei den Religionsverhandlungen Mißdeutung der kaiserlichen
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Vermittlungsvorschläge vom 12. Juli 1646 durch einige katholische Reichsstände. Hilfe für
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Venedig gegen die Türken? – PS Unzufriedenheit der französischen Gesandten über Oxenstierna;
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ihre Einigkeit mit den Kaiserlichen wegen der schwedischen Satisfaktion und der Restitution der
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Oberpfalz. Jahrespension für Pgf. Eduard?

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Verweis auf die Beilagen. Und sovil zwar der cron Schweeden aigne praeten-
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siones anlangt, demnach vorderist neben innbehaltung dess Vorderpommeri-
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schen theils sambt etlichen disseits und jenseit der Oder zu Hinderpommern

[p. 224] [scan. 300]


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gehörigen nambhafften stuckhen auch ein investitura simultanea

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Simultaninvestitur, investitura simultanea; hier wahrscheinlich die Erteilung der Anwart-
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schaft
auf ein Lehen, das sich noch im tatsächlichen Besitz eines anderen befindet ( Zedler
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XXI Sp. 530).
auf Hinder-
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pommern, danebens aber, bis solche expectantz fellig werden möcht, der
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cron ein aequivalent entgegen einzuraumen gesuecht, waß das aber sein solt,
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nit außgetruckht, sodann erst vor den gewesten administratoren zu Bremen
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zugleich wie vor Churbrandenburg und Mechlburg ein ricompensa, umb
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deroselben consens desto leichter zu erhalten, gesuecht würdt, als haben wir
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gedachtem Oxenstirn hierunter vor seinem abraisen

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Johann Oxenstierna reiste in der Nacht vom 20. auf den 21. November 1646 nach Osnabrück
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zurück ( APW II C 3 S. 55 Z. 25; APW III C 2 S. 743 Z. 30–31).
umb mehrere erleütte-
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rung zuezusprechen und nochmalen anzuzeigen nöttig erachtet, das Eur
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Kayserliche Mayestät sich zu einiger weiteren recompens, als was hievor
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schon dess bisthumb Halberstatt wegen gegen Churbrandenburg anerbotten
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worden, nit verstehen wurden, und vermeint, hierüber ein solche antwortt zu
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erhalten, darauf man mehrers wurde fuessen können. Der ist aber uf denen
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generaliteten, wie im prothocollo vermeldet würdt, verbliben, und stehet nun
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dahin, waß seine mit denn Churbrandenburgischen deputatis vorhabende
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negociation weiters mitbringen möchte.

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Die mediatores, denen wir diser Schweedischen plenipotentiarien postulata
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zugleich communiciert, haben sich fast beclagt, das die Franzosen wider ire
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vilfaltige vertröstung dergleichen newe und unmässige postulata in die
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Schweedische schrifft einkommen lassen, gleichwol mit inen hierüber alle
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notdurfft zu reden erbotten.

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Waß nun mit dem Salvio, so noch alhie zu verbleiben, ferrers möchte
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gehandlet und verglichen werden, das wollen wir bey negster post gehorsam-
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lich zu referieren nit undterlassen.

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Die conferenz zwischen denn catholischen und protestierenden betreffend
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befinden wir, das undter denn catholischen selbst sich ein ungleicher
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verstandt über die von uns den 12. Julii außgehendigte compositionsvor-
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schläg erhalten will, da sich sonderlich Oßnabrugg

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Seit 1644 Dezember waren als Ges. für das Hst. Osnabrück auf dem WFK bevollmächtigt
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( Wolff S. 210, 222): Bf. Franz Wilhelm von Wartenberg (vgl [nr. 6 Anm. 3] ). – Lic. Johann
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Biscopinck (gest. 1667); 1651 Offizial, 1655 Protonotar und Richter in päpstlichen Sachen,
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1657 Weihbf. und Titularbf. von Aureliopolis ( Möller S. 153, 160); 1644 Dezember – 1649
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Ges. auf dem WFK, auch für die Hst.er Augsburg, Eichstätt und Regensburg sowie die Propstei
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Ellwangen, 1649–1650 Ges. auf dem Nürnberger Exekutionstag ( Repertorium S. 374). –
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Domdechant Johann von Melschede und Dietrich Sieckmann (Lebensdaten und -umstände
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konnten nicht ermittelt werden). – An dieser Stelle ist sehr wahrscheinlich nur Wartenberg
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gemeint.
, Teütschmaister

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Ges. des Deutschen Ordens auf dem WFK war Johann von Giffen (gest. 1656); Großvogt zu
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Schirmeck, Rat der bf.lich straßburgischen Regierung, nach 1648 Direktor der Rechenkam-
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mer; 1646 Januar – 1649 Ges. für die Hst.er Halberstadt, Passau und Straßburg, den
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Deutschen Orden, den Johanniterorden und die Abteien Andlau, Hersfeld, Lüders und
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Murbach auf dem WFK; 1649–1650 Ges. des Deutschen Ordens auf dem Nürnberger
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Exekutionstag ( Sitzmann I S. 602; Repertorium S. 120; APW III D 1 S. 356; Wolff S.
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209–211).
, Augs-

[p. 225] [scan. 301]


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purg

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Wahrscheinlich ist hier der Ges. des kath. Rates der Stadt Augsburg gemeint (vgl. nr. 132): Dr.
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Johann Leuxelring (Lebensdaten und weitere Lebensumstände konnten nicht ermittelt wer-
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den); Syndikus der württemberigschen Ordenseinigung; 1645 Dezember – 1649 Ges. des kath.
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Rates der Stadt Augsburg, daneben für die Reichsstädte Biberach, Buchau, Buchhorn,
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Dinkelsbühl, Gengenbach, Kaufbeuren, Offenburg, Pfullendorf, Ravensburg, Rottweil, Schwä-
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bisch-Gmünd, Überlingen, Wangen, Weil der Stadt und Zell am Harmersbach, für das Hst.
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Augsburg (1647 Februar–Juni), für die schwäbischen Reichsgf.en (seit 1646 Januar) sowie für
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die Abtei Kempten (seit 1647 Februar) auf dem WFK ( Günter S. 369; Wolff S.
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210–212).
, Brixen

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Dr. Hermann Halveren (um 1615–1665); 1647 Registrator der Stadt Köln; 1646 März und
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1646 Juni – 1648 Ges. der Hst.er Brixen und Trient und der Stadt Köln auf dem WFK, 1649
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Ges. der Stadt Köln auf dem Nürnberger Exekutionstag ( Ennen V S. 737; Repertorium S.
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279; Klotz S. 152–201; für weitere Hilfe danke ich Frau Dr. Marie Elisabeth Brunert).
und prelaten

35
Ges. der schwäbischen Reichsprälaten auf dem WFK war Dr. Adamus Adami OSB
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(1610–1663); 1637 Prior der Abtei ST. Jakob/Mainz, 1639 der Abtei Murrhardt, 1647–1650
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Abt von Huysburg, 1652 Weihbf. von Hildesheim, 1653 Titularbf. von Hierapolis und Adm.
38
der Abtei Escherde; 1651 kurkölnischer GR ; 1645/1646 Februar – 1648 August Ges. des Abtes
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von Corvey und der schwäbischen Reichsprälaten auf dem WFK ( Israel ; NDB I S. 55–56 ;
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Wolff S. 211).
nit allerdings ad terminum a quo et ad quem

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Als Normaljahr für die Restitution der geistlichen Güter war in den Vermittlungsvorschlägen
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der ksl. Ges. betr. die Gravamina vom 12. Juli 1646 (Druck: Meiern, APW III S. 193–199)
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das Jahr 1624 gesetzt worden. Der damalige Besitzstand sollte für die nächsten hundert Jahre
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Gültigkeit haben.

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verstehen wollen. Wir verhoffen iedoch, das uf unser ein und andern ortts
3
beschehene erinnerung solcher missverstandt aufgehebt und die conferenz
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mit guetem nachtruckh zu werckh gesezt werden solle.

5
Es werden auch Eur Kayserliche Mayestät aus dem prothocoll allergnädigst
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vermercken, waß der Venetianische pottschaffter wegen mehrer correspon-
7
denz in sachen sein republic wider die Türckhische motus betreffend geandet,
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so wir auch der ursachen absönderlich anregen sollen, ob deroselben aller-
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gnädigst gefallen wolte, hierunter irem residenten an dero Porta

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Alexander Greifenklau von Vollrats (gest. 1648); böhmischer Appellationsrat und Protonotar;
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1643–1648 ksl. Resident in Konstantinopel ( Meienberger S. 171 Anm. 27; Wagner,
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Czernin S. 346 Anm. 36; Stammtafeln XI Tafel 47).
nothwendi-
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gen bevelch zuekommen zue lassen.

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PS Eur Kayserliche Mayestät sollen wir hiemit ferner allerunderthenigist
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berichten, das gestern nachts umb 9 uhr der Venetianische pottschaffter zu
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mir, grafen von Nassau, kommen, anzeigend, er und herr nuncius weren bey
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den Franzosen gewesen und heten inen alles dasihenig, was wir begert,
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vorgehalten. Die weren sehr übel zufriden gewest, das der Oxenstern also
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unverrichter dingen hinwegkeilen wolt. Dann sie vermeinten, das er der
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Churbrandenburgischen plenipotenz halber nur einen praetext gebrauchte,
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dieselbe auch, wie sie von ihrem residenten aus Oßnabrugg berichtet, noch
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nit ankommen wer, derentwegen sie versuechen wolten, ob sie ine, Oxen-

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stern, noch lenger aufhalten köndten, wie sie auch alspald zu demselben
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geschickht, das sie heüt umb 10 uhr zu ime kommen und noch weiters mit
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ime negocieren wolten, wiewol wir eben iezt vernommen, das er sich nit wol
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aufhalten lassen, sondern einmahl fortraisen thue. Sonsten bleiben sie,
5
Franzosen, noch allerdings bey denn von uns gesezten conditionibus besten-
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dig, mit erbietten, selbe nach aüsserister möglicheit in effect zu richten. Wie
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sie dann auch keinesweegs zuegeben wolten, das beeder stiffter Bremen und
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Ferden status ecclesiasticus immutiert oder Eur Mayestät wegen Pommern
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ein mehrers aequivalent als die überlassung Halberstatt zuegemuetet werden
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solle. Und möchten wir solches auch denn Churbrandenburgischen abge-
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sandten sowol als denn Schweeden nur resolutive anzeigen lassen.

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Waß die Oberpfalz anbelangte, hete es dabej zu verbleiben, das die völlig irer
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churfürstlichen durchlaucht in Bayrn in handen gelassen werden solt. Allein
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begerten sie, das dem pfalzgrafen Edoardo

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Pgf. Eduard (1625–1663) (vgl. [nr. 125 Anm. 4] ); 1645 zum kath. Glauben konvertiert; 1645
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Heirat mit Anna von Gonzaga-Kleve (1615–1684) ( Pillorget).
, so in Franckreich catholisch
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worden, ein järliche pension von 3 000 oder 4 000 cronen außbedingt werde.


16
Beilagen


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[1] Hessen-kasselische Satisfaktionsforderungen (lat.), [Münster] 1646 November 7/17. Kopie:
18
RK FrA Fasz. 52a fol. 107–108; RK FrA Fasz. 92 XI nr. 1524 fol. 67–68 (dat.); RK FrA
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Fasz. 96 V unfol.; TA Ka. 109 Z 3 nr. 40–44 fol. 448–448’ (dat.); ÖstA Tirol Fasz. 20f. p.
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2689–2691 – Druck: Meiern, APW III S. 755–756; ebenda IV S. 419–421.

21
[2] Protokoll, [Münster] 1646 November 16, 17, 18, 19. Kopie: RK FrA Fasz. 52a fol.
22
109–115; KHA A 4 nr. 1628/42 unfol.; ÖstA Tirol Fasz. 20f. p. 2649–2666 – Druck:
23
APW III C 2 S. 735 Z. 34 – 743 Z. 2.

24
[3] Schwedische Satisfaktionsforderungen (lat.), Münster 1646 November 7/17. Kopie: RK FrA
25
Fasz. 52a fol. 119–120; RK FrA Fasz. 92 XI nr. 1523 fol. 65–66; RK FrA Fasz. 96 V
26
unfol.; TA Ka. 109 Z 3 nr. 40–44 fol. 446–447 (dat.); Giessen 200 fol. 329–330 (dat.);
27
ÖstA Tirol Fasz. 20f. p. 2685–2687 – Druck: Meiern, APW III S. 754–755.

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