Acta Pacis Westphalicae III C 2,1 : Diarium Volmar, 1. Teil: 1643 - 1647 / Joachim Foerster und Roswitha Philippe
1646 IX 4

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1646 IX 4
Dienstag Eodem zinstags nachmittag haben auß bevelch Ihr
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Excellentz, herrn obristhofmeisters, herr graf von Nassaw und ich, Volmar,
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denn mediatorn unsere gegenanttwortt laut memorials [ 1415 ] angebracht. Sie
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seyend aber nochmaln darauff bestanden, daß unser schrifft verendert und die
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postulata gegen denn Schweden und protestierenden außgelassen werden

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müeßten. Die Franzosen hetten dessen ragion, dann sie wolten hierunder
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nit bei ihren confaederatis angesehen sein, daß sie sich gegen denn Kayser-
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lichen ob promissam satisfactionem obligirt hetten, sie zu solchen sachen,
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so inen zuwider, zu behandlen. Weren es zwar ze thuen erbiettig, wolten aber
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vordrist ihr satisfaction versichert sein, und diß müeßt in einem solchen
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scripto geschehen, darinn angeregte conditiones nit gemeldet seyen. Wir
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replicirten, unser intention wer nit, die Franzosen hierzu zu obligirn, sondern
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wir hettens darumb in unser schrifft eingerukht, damit die Franzosen wüß-
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ten , waß wir von inen erforderten, damit sie nit sagten, diß oder jens wer
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von unß nit gesuecht worden. So wer auch nit vonnöthen, daß sie solche
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schrifft den Suecis vel protestantibus zeigten, dann es wer doch verglichen,
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daß die in deposito apud mediatores bleiben solt. Darauff sagte der Venetus,
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es blibe doch nit verschwigen; wann wirs nit publicirten, so thetens die
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Spanier. Die Franzosen wissen, daß ettlicher leütten intention nur dahien
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gehe, zwischen inen und denn Schweden dissensiones zu erwekhen. Wir
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bliben darauf, daß wir einmahl unser schrifft nit endern köndten noch wol-
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ten . Wann denn Franzosen ernst zum friden, so möchten sie selbst auff-
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setzen , waß sie prestirn wolten, wir hetten daßjenig gesagt, waß Ihr Kayser-
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liche Maiestät ze laisten hett und hingegen von denn Franzosen begehrten.
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Endtlich haben die mediatores vorgeschlagen, daß sie selbst die articulos
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per extensum auß deme, waß von unß an sie kommen, zusamentragen wol-
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ten vor beede theil, namblich daß, so wir der cron Frankreich, und dan wider-
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umb , waß dise Ihr Kayserlicher Maiestät und dem reich ze prestirn hette.
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Die scriptura, so unß betreffen thet, darinn solt die clausula sein, daß solches
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alles nit statthaben solt, es were dann auch der friden mit Spania und
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Lothringen geschlossen. Hergegen die, so die Franzosen belangt, solte zu-
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gleich die befridung mit Schweden und Hessen Cassel als ein condition sine
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qua non begreiffen. Wann nun dise also verferttigt, solten beede in praesentia
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mediatorum zusamenkommen, dise auffsätz gegeneinander agiustirn, ieder
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theil den seinen underschreiben, besiglen und in handen der mediatorn
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depositirt hinderlassen. Alsdann wolten sie die von unß proponirte condi-
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tiones , waß mit denn Schweden und protestierenden ze negocirn, denn Fran-
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zosen in nostra praesentia vorhalten, wölche sie dann also außzerichten über
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sich nemmen und erclären solten. Waß den casum anlangte, wann die Fran-
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zosen nichts richten köndten, waß wir alsdann von denselben zu gewartten,
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da wer es vordrist an dem, daß wir in nichts obligirt sein wurden, wir hetten
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aber auch alsdann nichts weiters mit denn Franzosen ze handlen, dann die
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wurden eo casu sine ulla auctoritate sein. Ihr intention wer, alsdann in
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Schweden ze schreiben und die ursach remonstrirn, warumb die cron Frank-
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reich weiters nit wurde im krieg stehen könden, weil der nunmehr nit contra
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statum domus Austriacae, sondern wider die catholisch religion außlauffen
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wolt. Deßgleichen wurden sie sich zu Pariß weitern beschaidts, waß sie
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alsdann thuen solten, erholen müessen, inmittelst aber ihre kriegsvölker
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von denn Schweden revocirn. De quo tamen dubitatur.

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1 Eodem] am Rande: A Caesare, wegen Pommern auß denn erblanden nichts dahinden
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ze lassen.
Eodem zinstags, 4. huius, empfangen wir antwortt a Caesare vom dato
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Wien, 21. Augusti, ad relationem de 6. eiusdem mit approbation unser
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handlung, daß auch auff anlegung einer intercession von denn reichständen
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für Churbrandenburg gegen den Schweden keinsweegs nachgeben werden
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solle, daß Ihr Maiestät derentwegen etwas an dero erblanden solten laiden
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müssen, weil sie solches ze thuen nit gemeint und sonst dem gmeinen weesen
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zum besten von dem ihrigen gnug hinweggeben hetten, also deren mit
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billicheit nichts mehr zugemuttet werden könde [ 1416 ].

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