Acta Pacis Westphalicae III C 2,1 : Diarium Volmar, 1. Teil: 1643 - 1647 / Joachim Foerster und Roswitha Philippe
1646 VIII 4
1646 VIII 4
Samstag
Sambstags, 4. huius, haben wir von denn protestieren-
den den Braunschweigischen, Württembergischen und Nürenbergischen ab-
gesandten vor unß erfordert und inen folgende erinnerung gethan: Sie wüß-
ten sich zu berichten, waßmaassen wir vor 3 wochen denn protestierenden
damals allhie versambleten ständen ein fernern und endtlichen compositions-
vorschlag in puncto grauaminum zugestellt und dabei auch zu erkennen
gegeben, daß Ihr Kayserliche Maiestät und die catholische chur-, fürsten
und stände sich nunmehr in diser materi auff das allereüsseriste erclärt hetten,
als weit sie gwissens halben thuen und der status deß catholischen weesens
laiden mögen, mit angehenkhtem ersuechen, daß sie demnach solches in acht
nemmen, ihr erclärung also befürdern werden, damit man dermaln einist
in disem werkh zu einem gmeinen schlusse gelangen und folgendts auch den
friden mit denn außwerttigen cronen erheben köndte, seitemaln bewußt
wer, daß, solang diser pretext dennselben nit benommen, sie noch immerzu
die innerliche dissensiones fomentirn und mithien den krieg zu mehrer
fürdernus ihres privatinteresse in dem reich Teutscher nation ze continuirn
unterstehen werden. Nun hetten wir unß zwar versehen, es solte solche ihre,
der protestierenden, erclärung mehrers beschleünigt und nunmehr eröffnet
worden sein, daß es aber biß daher anstehen gebliben, müeßten wir an sein
ortt gestellt sein lassen. Dieweil wir aber gleichwol eüsserlich berichtet
worden, daß sie nunmehr allhier und zu Oßnabrukh mit ihren consultatio-
nibus auff kommen und nun vorhabens weren, selbige ehister tagen unter-
einander zu conferirn, so hetten wir nit unterlassen wollen, sie, herren abge-
sandte , vor unß zu erfordern und sie nochmaln beweglich zu ermahnen, sie
wolten nit allein an ihrem ortt daran sein, sondern auch bei ihren mit-
religionsverwandten die erinnerung thuen, auff daß man sich lenger in
disem werkh nit auffhalten, sondern zu entlichem schluss greiffen thue,
dann es were ja am tag, wie schädlich die mehrere verlengerung denn Augs-
purgischen confessionsverwandten sowol als den catholischen fallen und
daß verderbliche kriegswesen wie lenger ie beschwerlicher umb sich fressen
thue. Man wüßte nunmehr catholischentheils ein mehrers nit einzewilligen.
Sonderlich aber weren wir von unsern collegis zu Oßnabrukh berichtet
worden, ob solte protestierendentheils nochmaln auf einfüerung deß Augs-
purgischen religionsexercitii in denn Kayserlichen erblanden wie auch
freystellung der underthanen in denselben und der catholischen ständen
landen getrungen werden wöllen. Da nun dem also, so hetten sich Ihr
Kayserliche Maiestät nit versehen, daß solche unbilliche zumuettung uff so
vilfeltig entgegenremonstrirte ableinungen ferners behauptet werden solte,
seitemaln bewußt, daß es in dem Prager friden, wie eifferig sich auch Ihr
Churfürstliche Durchlaucht zu Saxen darumb bemühet, nit nachgegeben
werden wollen, wie dann solches ebenmässig in jüngst auffgerichtem Regens-
purgischen reichsabschiedt per expressum außgenommen worden. Ihr Kay-
serliche Maiestät haben sich ein für allemal bestendig resolvirt, ihren diß-
ortts weder wenig noch vil vorschreiben ze lassen und zugleich für sich und
die catholischen stande in die gesuechte autonomiam nit einzewilligen noch
auch ihren dergleichen weder mit denn waaffen noch anderwerttigem zu-
sprechen abtringen ze lassen, es gehe auch, wie es immer wolle. Ihr Kayser-
liche Maiestät und die catholischen ständ begehrten dißortts den protestie-
renden in ihren angehörigen landtschafften keinen eintrag und irrrung ze
thuen, versehen sich, daß von dennselben auch inen nichts widrigs zuge-
muettet werden solle. Den underthanen wer ihres gewissens halber mit dem
iure emigrandi gnugsame fürsehung beschehen und dardurch diser streit im
religionfriden clärlich entschieden. Wir wolten derentwegen sie, abgesandte,
ersuecht haben, dise unsere erclärung ihren mittreligionsverwandten ze refe-
riren , auch die sachen dahien ze richten, auff daß Ihr Maiestät und die catho-
lischen churfürsten und stände mit dergleichen unbillichem zumuetten ver-
schont bleiben und durch deren fernere beharrung dises compositionswerkh
lenger nit gesteckht werde. Wofern sie nun, wie wir hofften, solchem gesin-
nen stattthuen und im übrigen sich einige weitere zweifelhafftigkheiten in
andern puncten ereigen solten, wurde man sich dagegen auch also bezaigen,
daß derentwegen verhoffentlich die handlung nit steckenbleiben solte.
Solchem nach köndten wir auch unangeregt nit lassen, daß unß von unsern
collegis zu Oßnabrukh bericht gethan worden, es hetten sich die herrn
Schwedischen plenipotentiarien bei jüngst vorgangner conferentz verlautten
lassen, daß ihre armata von gemeinen ständen deß reichs, catholischen und
evangelischen, auch bezahlt werden müeßte, mit disem deuttlichen anhang,
daß dessen die evangelischen ständt kein bedenkhens tragen, sondern gern
dabei concurrirn wurden, weil diese armata denselben ebensowol als der
cron Schweden gelobt und geschworen und noch heuttigen tags in der
evangelischen ständen aidt und pflichten begriffen wer. Nun komme unß
dieser anzug darumb desto frembder und bedenklicher vor, dieweil in aller
handlung, so nun die gantze zeit uber diser wehrenden congressuum mit
ermeldten Schwedischen gesandten vorgeloffen, dergleichen niemaln ge-
dacht worden, Ihr Kayserliche Maiestät auch nit darfürhalten köndten, daß
sich einiger standt, wölcher den Prager friden angenommen und sich crafft
desselben widerumb zu dero und deß reichs gehorsamb ergeben, hierzu
bekennen werde, angesehen crafft desselben allen dergleichen frembden
allianzen renuncirt und abgesagt worden. Wir begehrten demnach, sie
wolten auch disen puncten mit ihren mitständen communicirn, auff daß wir
berichtet werden möchten, waß es vor einen verstandt darmit haben solle.
Dann waß sonst die bezahlung der soldatesca insgmein belangte, da soll es
billich die meinung haben, daß ein ieder kriegender theil die ime zustendige
kriegsvölkher selbst bezahlen soll. Seyen auch Ihr Kayserliche Maiestät nit
gemeint, ihnen und dem reich ein anders auffbürden ze lassen. Und eben
darumb habe man beeden cronen landt und leütt abzetretten bewilligt, auff
daß sie im übrigen daß reich unangefochten lassen solten. Dann man inen
ja sonst nichts ze thuen schuldig.
Auff disen vortrag haben sich die abgeordnete miteinander absonderlich
underredt und darauff vordrist den verzug mit erscheinter wichtigkheit der
sachen entschuldigt, dabei gleichwol angezogen, das die catholischen anvor
sich auch zimblich lang mit ihrer deliberation auffgehalten, were deßwegen
inen desto weniger zu verargen; sonsten aber wer es an deme, daß sie nun-
mehr mit ihren consultationibus auff kommen und mit denen zu Oßnabrukh
versambleten ständen zu Longerich eine conferentz anzestellen im werkh,
auch dabei ihre gefaßte conclusa in vollige expedition ze bringen vorhabens,
damit die hernach unß alsbaldt eingereicht werden möchten. Waß nun die
einfüerung deß religionexercitii in denn Kayserlichen erblanden wie auch
die freystellung der underthanen anlangte, da were nit ohne, daß dises ein
schwere und gewissenrüerige sach, köndten auch wol erachten, daß Ihre
Kayserliche Maiestät nit geringe ursachen ihres gefaßten entschluss haben
würden, wie dann dergleichen mehrmahln vorgestellt worden. Es befinden
sich aber auch die evangelischen chur-, fürsten und stände dabei höchlich
interessirt und wegen deß gemeinen evangelischen weesens der sachen umb
etwas anzenemmen schuldig, wolten iedoch darinnen also verfahren und
wurde verhoffendtlich ein solches expediens ergriffen werden mögen, daß
Ihr Kayserliche Maiestät keine widrige gedankhen darob ze fassen ursach.
Waß den andern puncten wegen der Schwedischen soldatesca belangte, da
befinden sie solchen anzug der hohen importantz, daß inen darauff vor diß-
mal weder in einen noch andern weg sich in etwas anttwortt einzelassen nit
gebüeren wolle. Sie weren demnach erbiettig, von eim und anderm ihren
mittreligionsverwandten fleissige relation ze thuen und unß hiernechst bei
überbringung der abfassenden erclärung gebüernde anttwortt zu erstatten.
Hierauff haben Ihr Excellentz, herr obristhofmeister, inen ferners sonderlich
wegen obberüertter religionsdifficultet zugesprochen und sie ermahnt, sich
darmit nit auffzehalten, dann einmahl dißortts ex parte Ihr Kayserlicher
Maiestät und der catholischen daß geringste nit wurde nachgeben werden. Die
abgesandte haben entgegen zwar allerhandt rationes anziehen und erwöhnen
wollen, daß sonderlich wegen der autonomiae die sachen im religionfriden
nit so clar, sondern vilmehr daß gegenspiel darauß zu erweisen. Sed respon-
sum , daß Ihr Maiestät gnedigster bevelch dahien lautten thete, daß wir unß
wegen der erblanden in einig disputat nit einlassen, sondern simpliciter bei
der negatiua verharren solten. Also hette es auch bei andern catholischen
chur-, fürsten und ständen in puncto autonomiae ein gleiche meinung, und
wurde uff solche formb kein frid im reich nit bestehen könden. Derent-
wegen und sofern inen ernst wer, die innerliche tranquillitet zu befürdern
und dardurch auch den weeg zu dem universalfriden mit denn außwerttigen
cronen ze bawen, so solten sie dergleichen anmaassungen beisaits stellen. His
ultro citroque dictis dimissi.
den den Braunschweigischen, Württembergischen und Nürenbergischen ab-
gesandten vor unß erfordert und inen folgende erinnerung gethan: Sie wüß-
ten sich zu berichten, waßmaassen wir vor 3 wochen denn protestierenden
damals allhie versambleten ständen ein fernern und endtlichen compositions-
vorschlag in puncto grauaminum zugestellt und dabei auch zu erkennen
gegeben, daß Ihr Kayserliche Maiestät und die catholische chur-, fürsten
und stände sich nunmehr in diser materi auff das allereüsseriste erclärt hetten,
als weit sie gwissens halben thuen und der status deß catholischen weesens
laiden mögen, mit angehenkhtem ersuechen, daß sie demnach solches in acht
nemmen, ihr erclärung also befürdern werden, damit man dermaln einist
in disem werkh zu einem gmeinen schlusse gelangen und folgendts auch den
friden mit denn außwerttigen cronen erheben köndte, seitemaln bewußt
wer, daß, solang diser pretext dennselben nit benommen, sie noch immerzu
die innerliche dissensiones fomentirn und mithien den krieg zu mehrer
fürdernus ihres privatinteresse in dem reich Teutscher nation ze continuirn
unterstehen werden. Nun hetten wir unß zwar versehen, es solte solche ihre,
der protestierenden, erclärung mehrers beschleünigt und nunmehr eröffnet
worden sein, daß es aber biß daher anstehen gebliben, müeßten wir an sein
ortt gestellt sein lassen. Dieweil wir aber gleichwol eüsserlich berichtet
worden, daß sie nunmehr allhier und zu Oßnabrukh mit ihren consultatio-
nibus auff kommen und nun vorhabens weren, selbige ehister tagen unter-
einander zu conferirn, so hetten wir nit unterlassen wollen, sie, herren abge-
sandte , vor unß zu erfordern und sie nochmaln beweglich zu ermahnen, sie
wolten nit allein an ihrem ortt daran sein, sondern auch bei ihren mit-
religionsverwandten die erinnerung thuen, auff daß man sich lenger in
disem werkh nit auffhalten, sondern zu entlichem schluss greiffen thue,
dann es were ja am tag, wie schädlich die mehrere verlengerung denn Augs-
purgischen confessionsverwandten sowol als den catholischen fallen und
daß verderbliche kriegswesen wie lenger ie beschwerlicher umb sich fressen
thue. Man wüßte nunmehr catholischentheils ein mehrers nit einzewilligen.
Sonderlich aber weren wir von unsern collegis zu Oßnabrukh berichtet
worden, ob solte protestierendentheils nochmaln auf einfüerung deß Augs-
purgischen religionsexercitii in denn Kayserlichen erblanden wie auch
freystellung der underthanen in denselben und der catholischen ständen
landen getrungen werden wöllen. Da nun dem also, so hetten sich Ihr
Kayserliche Maiestät nit versehen, daß solche unbilliche zumuettung uff so
vilfeltig entgegenremonstrirte ableinungen ferners behauptet werden solte,
seitemaln bewußt, daß es in dem Prager friden, wie eifferig sich auch Ihr
Churfürstliche Durchlaucht zu Saxen darumb bemühet, nit nachgegeben
werden wollen, wie dann solches ebenmässig in jüngst auffgerichtem Regens-
purgischen reichsabschiedt per expressum außgenommen worden. Ihr Kay-
serliche Maiestät haben sich ein für allemal bestendig resolvirt, ihren diß-
ortts weder wenig noch vil vorschreiben ze lassen und zugleich für sich und
die catholischen stande in die gesuechte autonomiam nit einzewilligen noch
auch ihren dergleichen weder mit denn waaffen noch anderwerttigem zu-
sprechen abtringen ze lassen, es gehe auch, wie es immer wolle. Ihr Kayser-
liche Maiestät und die catholischen ständ begehrten dißortts den protestie-
renden in ihren angehörigen landtschafften keinen eintrag und irrrung ze
thuen, versehen sich, daß von dennselben auch inen nichts widrigs zuge-
muettet werden solle. Den underthanen wer ihres gewissens halber mit dem
iure emigrandi gnugsame fürsehung beschehen und dardurch diser streit im
religionfriden clärlich entschieden. Wir wolten derentwegen sie, abgesandte,
ersuecht haben, dise unsere erclärung ihren mittreligionsverwandten ze refe-
riren , auch die sachen dahien ze richten, auff daß Ihr Maiestät und die catho-
lischen churfürsten und stände mit dergleichen unbillichem zumuetten ver-
schont bleiben und durch deren fernere beharrung dises compositionswerkh
lenger nit gesteckht werde. Wofern sie nun, wie wir hofften, solchem gesin-
nen stattthuen und im übrigen sich einige weitere zweifelhafftigkheiten in
andern puncten ereigen solten, wurde man sich dagegen auch also bezaigen,
daß derentwegen verhoffentlich die handlung nit steckenbleiben solte.
Solchem nach köndten wir auch unangeregt nit lassen, daß unß von unsern
collegis zu Oßnabrukh bericht gethan worden, es hetten sich die herrn
Schwedischen plenipotentiarien bei jüngst vorgangner conferentz verlautten
lassen, daß ihre armata von gemeinen ständen deß reichs, catholischen und
evangelischen, auch bezahlt werden müeßte, mit disem deuttlichen anhang,
daß dessen die evangelischen ständt kein bedenkhens tragen, sondern gern
dabei concurrirn wurden, weil diese armata denselben ebensowol als der
cron Schweden gelobt und geschworen und noch heuttigen tags in der
evangelischen ständen aidt und pflichten begriffen wer. Nun komme unß
dieser anzug darumb desto frembder und bedenklicher vor, dieweil in aller
handlung, so nun die gantze zeit uber diser wehrenden congressuum mit
ermeldten Schwedischen gesandten vorgeloffen, dergleichen niemaln ge-
dacht worden, Ihr Kayserliche Maiestät auch nit darfürhalten köndten, daß
sich einiger standt, wölcher den Prager friden angenommen und sich crafft
desselben widerumb zu dero und deß reichs gehorsamb ergeben, hierzu
bekennen werde, angesehen crafft desselben allen dergleichen frembden
allianzen renuncirt und abgesagt worden. Wir begehrten demnach, sie
wolten auch disen puncten mit ihren mitständen communicirn, auff daß wir
berichtet werden möchten, waß es vor einen verstandt darmit haben solle.
Dann waß sonst die bezahlung der soldatesca insgmein belangte, da soll es
billich die meinung haben, daß ein ieder kriegender theil die ime zustendige
kriegsvölkher selbst bezahlen soll. Seyen auch Ihr Kayserliche Maiestät nit
gemeint, ihnen und dem reich ein anders auffbürden ze lassen. Und eben
darumb habe man beeden cronen landt und leütt abzetretten bewilligt, auff
daß sie im übrigen daß reich unangefochten lassen solten. Dann man inen
ja sonst nichts ze thuen schuldig.
Auff disen vortrag haben sich die abgeordnete miteinander absonderlich
underredt und darauff vordrist den verzug mit erscheinter wichtigkheit der
sachen entschuldigt, dabei gleichwol angezogen, das die catholischen anvor
sich auch zimblich lang mit ihrer deliberation auffgehalten, were deßwegen
inen desto weniger zu verargen; sonsten aber wer es an deme, daß sie nun-
mehr mit ihren consultationibus auff kommen und mit denen zu Oßnabrukh
versambleten ständen zu Longerich eine conferentz anzestellen im werkh,
auch dabei ihre gefaßte conclusa in vollige expedition ze bringen vorhabens,
damit die hernach unß alsbaldt eingereicht werden möchten. Waß nun die
einfüerung deß religionexercitii in denn Kayserlichen erblanden wie auch
die freystellung der underthanen anlangte, da were nit ohne, daß dises ein
schwere und gewissenrüerige sach, köndten auch wol erachten, daß Ihre
Kayserliche Maiestät nit geringe ursachen ihres gefaßten entschluss haben
würden, wie dann dergleichen mehrmahln vorgestellt worden. Es befinden
sich aber auch die evangelischen chur-, fürsten und stände dabei höchlich
interessirt und wegen deß gemeinen evangelischen weesens der sachen umb
etwas anzenemmen schuldig, wolten iedoch darinnen also verfahren und
wurde verhoffendtlich ein solches expediens ergriffen werden mögen, daß
Ihr Kayserliche Maiestät keine widrige gedankhen darob ze fassen ursach.
Waß den andern puncten wegen der Schwedischen soldatesca belangte, da
befinden sie solchen anzug der hohen importantz, daß inen darauff vor diß-
mal weder in einen noch andern weg sich in etwas anttwortt einzelassen nit
gebüeren wolle. Sie weren demnach erbiettig, von eim und anderm ihren
mittreligionsverwandten fleissige relation ze thuen und unß hiernechst bei
überbringung der abfassenden erclärung gebüernde anttwortt zu erstatten.
Hierauff haben Ihr Excellentz, herr obristhofmeister, inen ferners sonderlich
wegen obberüertter religionsdifficultet zugesprochen und sie ermahnt, sich
darmit nit auffzehalten, dann einmahl dißortts ex parte Ihr Kayserlicher
Maiestät und der catholischen daß geringste nit wurde nachgeben werden. Die
abgesandte haben entgegen zwar allerhandt rationes anziehen und erwöhnen
wollen, daß sonderlich wegen der autonomiae die sachen im religionfriden
nit so clar, sondern vilmehr daß gegenspiel darauß zu erweisen. Sed respon-
sum , daß Ihr Maiestät gnedigster bevelch dahien lautten thete, daß wir unß
wegen der erblanden in einig disputat nit einlassen, sondern simpliciter bei
der negatiua verharren solten. Also hette es auch bei andern catholischen
chur-, fürsten und ständen in puncto autonomiae ein gleiche meinung, und
wurde uff solche formb kein frid im reich nit bestehen könden. Derent-
wegen und sofern inen ernst wer, die innerliche tranquillitet zu befürdern
und dardurch auch den weeg zu dem universalfriden mit denn außwerttigen
cronen ze bawen, so solten sie dergleichen anmaassungen beisaits stellen. His
ultro citroque dictis dimissi.