Acta Pacis Westphalicae III C 2,1 : Diarium Volmar, 1. Teil: 1643 - 1647 / Joachim Foerster und Roswitha Philippe
1646 VII 6
1646 VII 6
Freitag
Freytags, den 6. huius, referirn wir ad Caesarem disen
verlauff und communicirn zumaln der catholischen ständen weiter guett-
achten in puncto grauaminum [ 1327 ].
Eodem nach Oßnabrukh [ 1328 ].
Eodem ad Caesarem nomine domini comitis Trautmansdorff, waß bei der
visita deß Oxenstierns vorgangen [ 1329 ].
Eodem an duca Savelli [ 1330 ].
Eodem freytags nachmittag umb 4 uhr haben die herrn mediatores Ihrer
Excellentz, herrn grafen von Trautmansdorff, me Volmaro praesente rela-
tion gethan, waß sie bei denn Franzosen verrichtet hetten. Und erstens zwar,
sovil die caussas religionis anlangte, da bliben sie constantes, daß sie hierbei
alle hilff laisten, auch nit zugeben wölten, daß die protestierende ein mehrers,
als von den catholischen anerbotten worden, extorquiren solten, sagten auch,
daß sie dennselben alberait nach nothurfft zugesprochen hetten. Waß auch
Ihr Kayserlicher Maiestät indemnitatem anlangte, theten sie solches vor
billich achten. Deßgleichen bleiben sie bei ihrem erbietten wegen der
Pfaltzischen sach, daß sie aber waß endtlichs derentwegen mit ihren confede-
rirten negocirn solten, daß köndten und wolten sie nit thuen, biß sie ihre
völlige satisfaction hetten. Setzten derentwegen vornemblich ihre resolution
uff Philipsburg und wolten darvon keineswegs abweichen. Und als sie,
mediatores, inen vorgehalten, daß die reichstände in dise ihre newe postulata
nit einwilligen würden, hetten sie es außgelacht und vor ungezweiffelt
gesetzt, daß derentwegen einige difficultet nit sein werde. Und es hette
Dr. Krebs selbst die frag an sie gesetzt, wann man inen Philipsburg über-
liesse , ob es dann sein verbleibens dabei haben und sie darauff zum schluss
tretten wurden. Sie hetten aber die anttwortt zu bedenkhen genommen. Der
Venetianische ambassador referirte dabei weiters, daß sie auch die Hessen
Casselische satisfaction vorgebracht und gesagt, sie möchten zwar wol zu-
geben , daß man ein vergleichung zwischen beeden fürstlichen Hessischen
heüsern vornemmen thet, es müeßte aber Marpurg sambt seiner zugehörde
der Casselischen lini bleiben und die vergleichung von inen dirigirt, auch
daß für recht und billich gehalten werden, waß sie darfür achten und an
handt geben würden. Weil dann sie, mediatores, solche obstinationem ge-
sehen , so hetten sie auch von andern puncten nichts ferners melden wollen.
Allein hette der Venetus zugleich die frag an sie gesetzt, wann Philipsburg
nit bevestigt, ob sie es dann nichtsdestweniger begehren wolten. Darauff
hetten sie mit nein geanttworttet, aber als er replicirt, wann es dann demolirt
würdt, so ists eben in disem standt, weren sie fürgebrochen, diß köndten
sie nit zugeben, mueßtens einmal haben, köndten sonst Preysach nit man-
tenirn . Darauff fragte er weiter, gesetzt den fahl, man lass inen disen platz,
ob sie dann darauff den friden beschliessen wolten. Hette der duca di
Longavilla rundt gesagt: nein, er köndte und wolte den friden nit under-
schreiben , wann schon alles anders richtig, es hette dann vordrist die landt-
gräfin ihr völlige satisfaction, dann sie hette sich dermassen hoch umb die
cron Frankreich meritirt, daß man sie in keinerlei weiß noch weeg lassen
köndt. Waß die handlung mit dem Oxenstiern anlangte, da dörff man sich
zu nichts verlassen, dann es werde nichts gehandlet werden, disen friden-
schluss betreffendt.
Die mediatores haben ferners der beeden schreiben deß nuncii Bagni, vom 25.
Maii und 1. Junii an Churbayern abgangen, gedacht und gesagt, sie verwun-
derten sich, daß Ihre Churfürstliche Durchlaucht einig fundament uff solche
sachen machen theten, da es doch nichts anders als auß aignem humor her-
fluessende discorsi seyen und sich uff einig richtig und satte resolution weder
deß cardinals Mazzarini noch deß königs consilii nit beziehen, neben deme er
solches alles allein autoritate propria und gar nit als ein Päpstlicher minister
referirn und noch darzu solche declarationes deß cardinals mit einbringen
thue, darauß man wol verspüeren könde, daß man sich gantz nichts darauff
versichern und verlassen möge.
Eodem freytags von Oßnabrukh, waß die Chursaxischen vor entschuldi-
gung eingewendt, daß sie bei denn protestierenden über die letzt vorge-
schlagne puncten zu keiner handlung kommen mogen. Wessen auch der
della Barde sich ratione electoratus vernemmen lassen. Item, das die Schwe-
den denn Pommerischen ständen perpetuam militiam ze unterhalten ange-
kündt , dessen die sich hoch beschweren [ 1331 ].
verlauff und communicirn zumaln der catholischen ständen weiter guett-
achten in puncto grauaminum [ 1327 ].
Eodem nach Oßnabrukh [ 1328 ].
Eodem ad Caesarem nomine domini comitis Trautmansdorff, waß bei der
visita deß Oxenstierns vorgangen [ 1329 ].
Eodem an duca Savelli [ 1330 ].
Excellentz, herrn grafen von Trautmansdorff, me Volmaro praesente rela-
tion gethan, waß sie bei denn Franzosen verrichtet hetten. Und erstens zwar,
sovil die caussas religionis anlangte, da bliben sie constantes, daß sie hierbei
alle hilff laisten, auch nit zugeben wölten, daß die protestierende ein mehrers,
als von den catholischen anerbotten worden, extorquiren solten, sagten auch,
daß sie dennselben alberait nach nothurfft zugesprochen hetten. Waß auch
Ihr Kayserlicher Maiestät indemnitatem anlangte, theten sie solches vor
billich achten. Deßgleichen bleiben sie bei ihrem erbietten wegen der
Pfaltzischen sach, daß sie aber waß endtlichs derentwegen mit ihren confede-
rirten negocirn solten, daß köndten und wolten sie nit thuen, biß sie ihre
völlige satisfaction hetten. Setzten derentwegen vornemblich ihre resolution
uff Philipsburg und wolten darvon keineswegs abweichen. Und als sie,
mediatores, inen vorgehalten, daß die reichstände in dise ihre newe postulata
nit einwilligen würden, hetten sie es außgelacht und vor ungezweiffelt
gesetzt, daß derentwegen einige difficultet nit sein werde. Und es hette
Dr. Krebs selbst die frag an sie gesetzt, wann man inen Philipsburg über-
liesse , ob es dann sein verbleibens dabei haben und sie darauff zum schluss
tretten wurden. Sie hetten aber die anttwortt zu bedenkhen genommen. Der
Venetianische ambassador referirte dabei weiters, daß sie auch die Hessen
Casselische satisfaction vorgebracht und gesagt, sie möchten zwar wol zu-
geben , daß man ein vergleichung zwischen beeden fürstlichen Hessischen
heüsern vornemmen thet, es müeßte aber Marpurg sambt seiner zugehörde
der Casselischen lini bleiben und die vergleichung von inen dirigirt, auch
daß für recht und billich gehalten werden, waß sie darfür achten und an
handt geben würden. Weil dann sie, mediatores, solche obstinationem ge-
sehen , so hetten sie auch von andern puncten nichts ferners melden wollen.
Allein hette der Venetus zugleich die frag an sie gesetzt, wann Philipsburg
nit bevestigt, ob sie es dann nichtsdestweniger begehren wolten. Darauff
hetten sie mit nein geanttworttet, aber als er replicirt, wann es dann demolirt
würdt, so ists eben in disem standt, weren sie fürgebrochen, diß köndten
sie nit zugeben, mueßtens einmal haben, köndten sonst Preysach nit man-
tenirn . Darauff fragte er weiter, gesetzt den fahl, man lass inen disen platz,
ob sie dann darauff den friden beschliessen wolten. Hette der duca di
Longavilla rundt gesagt: nein, er köndte und wolte den friden nit under-
schreiben , wann schon alles anders richtig, es hette dann vordrist die landt-
gräfin ihr völlige satisfaction, dann sie hette sich dermassen hoch umb die
cron Frankreich meritirt, daß man sie in keinerlei weiß noch weeg lassen
köndt. Waß die handlung mit dem Oxenstiern anlangte, da dörff man sich
zu nichts verlassen, dann es werde nichts gehandlet werden, disen friden-
schluss betreffendt.
Die mediatores haben ferners der beeden schreiben deß nuncii Bagni, vom 25.
Maii und 1. Junii an Churbayern abgangen, gedacht und gesagt, sie verwun-
derten sich, daß Ihre Churfürstliche Durchlaucht einig fundament uff solche
sachen machen theten, da es doch nichts anders als auß aignem humor her-
fluessende discorsi seyen und sich uff einig richtig und satte resolution weder
deß cardinals Mazzarini noch deß königs consilii nit beziehen, neben deme er
solches alles allein autoritate propria und gar nit als ein Päpstlicher minister
referirn und noch darzu solche declarationes deß cardinals mit einbringen
thue, darauß man wol verspüeren könde, daß man sich gantz nichts darauff
versichern und verlassen möge.
Eodem freytags von Oßnabrukh, waß die Chursaxischen vor entschuldi-
gung eingewendt, daß sie bei denn protestierenden über die letzt vorge-
schlagne puncten zu keiner handlung kommen mogen. Wessen auch der
della Barde sich ratione electoratus vernemmen lassen. Item, das die Schwe-
den denn Pommerischen ständen perpetuam militiam ze unterhalten ange-
kündt , dessen die sich hoch beschweren [ 1331 ].