Acta Pacis Westphalicae III C 2,1 : Diarium Volmar, 1. Teil: 1643 - 1647 / Joachim Foerster und Roswitha Philippe
1646 IV 11

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1646 IV 11
Mittwoch

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19 Mercurii] am Rande: Cum Hispanis, daß es mit Frankreich uffm schluss stehe.
Mercurii, 11. huius, seyend wir sambtlich zu dem
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herrn conte Peneranda gefahren und haben ime praesentibus ipsius collegis,
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domino archiepiscopo Cameracensi

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Joseph de Bergaigne.
et domino Bruno, daßjenig referirt, waß
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unß die Churbayerischen gsandten wegen ihres mit denn Franzosen gehaldt-
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nen discurs angebracht hetten, waß auch die Franzosen selbst in ihren mit
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ein und anderm under unß furgeloffnen discursibus sich hetten vernemmen
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lassen, item, waßgestalten und mit waß condition wir von Ihr Kayser-
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licher Maiestät one einige verhindernus nach innhalt unserer commission
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zu schließlicher handtlung fürzegehen bevelcht weren, und zwar also zeitt-
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lich , damit hierdurch die nechstangehende feldtzüg verhüettet werden
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könden. Nichtsdestweniger wurden wir nit underlassen, unser absehen
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dahien ze halten, daß die cron Hispanien auch zugleich in dise fridenshand-
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lung möchten eingeschlossen werden, wa man sich allein an deroselben
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seitten zu einem mehr proportionirten anerbietten resolvirn wurde.

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33 Conte] am Rande: Sed ipsi inde separationem sequi monent.
Conte Peneranda respondit, er wüßte nit, waß er darzu sagen solte, dann
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sovil er auß unserm vortrag begreiffen köndt, so were es beraits eintweder
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eine von Ihr Kayserlicher Maiestät geschlossne resolution oder stüende uff
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derselben weitern bevelch. Es werde solchergestallt zu einer völligen tren-
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nung zwischen beeden hausern außschlagen, da sie doch in ihrer instruction
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den außtruklichen bevelch hetten, in einige condition nit einzewilligen, dar-

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durch dergleichen Separation zu beförchten stuende. Man wolle den friden
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erkauffen mit deß königs aigenthumb (dann die Vorderosterreichische lande
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gehördten dem könig aigenthumblich und were seinen consanguinis zu
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Ynsprukh allein der usus fructus ususfructus accordirt worden), und eben mit solchem
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aigenthumb deß königs werde derselb auch vom Kayser verlassen und in die
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discretion seiner feinden gestellt.

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Und obwol herr obristhofmeister hierauff ein und andere remonstration
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gethan, sonderlich daß die necessitas Ihr Kayserliche Maiestät zu einem
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friden quibuscunque tandem modis zwingen thet, selbe iedoch alle mittl und
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weeg ze suechen begehrten, daß die cron Spanien auch darein begriffen
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werden möchten, wölches auch, wie die Franzosen clar zu verstehen geben
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theten, leicht geschehen köndte, wann Spania der Franzosen praetension uff
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zwo graaffschafften deferirn theten, so ist doch nichts sattes heraußzebringen
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gewesen, sondern alles dahien gestellt worden, waß die weitere handlungen
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mit sich bringen wurden.

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Und dieweil sich conte Peneranda neben anderm dessen beschwert, das er
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noch alleweil von denn mediatorn bericht werde, daß die Franzosen einige
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andere handlung nit annemmen, sondern auff deme verharren wurden, waß
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ihre risposta mit sich bringen thet, so hatt herr obristhofmeister bei dem
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Venetianischen pottschaffter und auß Seiner Excellentz bevelch ich, Volmar,
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beim herrn nuncio erinnerung gethan, seitemaln die tractatio pacis nunmehr
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einzig und allein an deme bestüende, das auch mit Spanien und Frankreich
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zu einem tractat möchte gelangt werden, da wir auch allerseits vernommen
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hetten, daß es die Franzosen nit außschlagen wurden, wann es allein zu einer
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proportionierten offerta gelangen möcht, wölche die Spanischen ze thuen
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erbiettig, wann sie versichert sein köndten, daß der handlung darüber solte
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stattgethan werden, daß derentwegen sie, herrn mediatores, sambt und
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sonders noch einen versuech bei gedachten Franzosen thuen wolten. Dann
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one den friden mit Spanien köndte auch der friden in Teutschlandt nit
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bestehen; und hette gleichwol Ihr Königliche Maiestät in Hispanien auch
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ein starks erbrecht an die Vorderosterreichischen lande, also das derent-
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wegen nichts bestendigs köndte gehandlet werden, wann nit Spanien mit
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eingeschlossen werde.

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