Acta Pacis Westphalicae III C 2,1 : Diarium Volmar, 1. Teil: 1643 - 1647 / Joachim Foerster und Roswitha Philippe
1646 III 14

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1646 III 14
Mittwoch

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9 Mercurii] am Rande: Ad mediatores wegen pass vor Lothringen.
Mercurii, 14. huius, haben Ihr Excellentz, herr graf
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von Trautmansdorff, herr graf von Nassau und ich die beede herrn media-
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tores besuecht und wegen des pass vor Lothringen folgenden vortrag in
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Lateinischer sprach gethan:

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Die lateinische Fassung ist auf einem Sonderblatt bei S. 560,8 eingelegt: Illustrissimi et Excel-
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lentissimi domini. Binis iam vicibus per interpositionem Vestrae Illustrissimae Do-
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minationis Vestraeque Excellentiae regis christianissimi plenipotentiarios inter-
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pellauimus de concedendo saluo conductu pro deputatis domini ducis Lotharingiae
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totiesque repulsam passi sumus. Sed cum ea de re celsitudinem ipsius certiorem
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fecissemus, non solum ipse vehementer contra Gallos conquestus est literisque ad nos
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scriptis, quarum copias hic exhibemus, instantissime postulauit, ut ne caussam ipsius
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desereremus, quod tractatu illo Parisiensi contra ius et fas circumventus fuisset, verum
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etiam interea temporis ordines imperii negocio hoc in ipsorum consiliis diligenter exami-
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nato unanimi voto censuerunt omnino iustum et necessarium esse, ut Galli salui conduc-
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tus concessione liberum illi aditum ad hosce congressus patefaciant, nostroque officio
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incumbere, ut nomine Caesareae maiestatis totiusque sacri Romani imperii postula-
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tionem nostram denuo ad dominos mediatores deferremus omnemque impenderemus
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operam, ut ne diutius Galli rem adeo iustam et aequam denegare pergant. Caussas iam
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dudum adduximus plures, quas, ne molesti simus, repetere nolumus. Tanti tamen pon-
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deris sunt, ut ipsimet plenipotentiarii reginae Sueciae in suis replicis palam contestentur
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se quoque instantissime cum Gallis egisse, ne hac in re communi confaederatorum iudi-
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cio aduersari vellent. Audimus passim Gallos conqueri, quod in nullum cum ipsis tracta-
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tum de praetensae satisfactionis materia descendamus et quasi ipsos contemtui habere
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videamur; sed si quis rem puriori affectu aestimare velit, facilime deprehendere poterit
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non hanc nostram, sed ipsorum culpam esse. Etenim, ut alia taceamus, tota haec satisfac-
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tionis materia cum rebus praedicti Lotharingiae ducis ita coniuncta est, ut absque ipsius
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interuentu solide et firmiter expediri nulla possit ratione. Habet ille nobilissima et
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maxime insignia feuda a tribus illis episcopatibus Metensi, Tullensi et Virodunensi,
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habet nobiles aliquot et barones in Alsatia vasallos, habet alias ibi ditiones et iura, habet
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totum ducatum cum Alsatia ita coniunctum, ut nihil prorsus de illo vel ista statui possit,
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quod non in alterutrius praeiudicium vertat, adeo ut ipso absente et inscio absque
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summa iniustitiae vel, ut ipse interpretatur, perfidiae nota ad solidam aliquam conclu-
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sionem deueniri propemodum impossibile sit. Si igitur plenipotentiarii Gallici promo-
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tionem tanti negocii amant, omnino conueniens est, ut postulatos concedant saluos con-
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ductus . In nobis mora erit nulla, quamprimum hos habere licebit, ut statim ad summa
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huius materiei capita progrediamur. Quapropter rogamus Vestram Illustrissimam Do-
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minationem Vestramque Excellentiam, ut denuo hanc operam sumere ne grauentur, sed
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omnibus modis Gallos inducere studeant, ut tandem hisce nostris iustissimis postulatis
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adsentiant. Obiiciant illi forsan econtra et nos pro Lusitanis saluos conductus dare opor-
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tere , sed facilis est responsio ratioque differentiae omnibus patet, cum res Lusitanorum
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cum hisce congressibus plane nihil habeant commune hincque ipsi ordines imperii de-
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creuerint non se aequum censere, ut cum ea pacificatione, quae inter Caesarem, impe-
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rium et coronas aduersantes tractanda venit, permisceantur.

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Wir hetten nun zwei underschiedliche mahl durch ihr vermittlung mit denn
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Französischen plenipotentiariis wegen ertheilung eines pass vor deß hert-
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zogen zu Lothringen deputirte handlen lassen, aber iederzeit ein abschlägige
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anttwortt vernemmen müessen. Nachdem wir nun dessen ine, hertzogen, ver-
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stendigt , hette er sich nit allein in seinen an unß abgangnen schreiben zum
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höchsten beschwehrt und, daß wir darvon nit aussetzen noch seine sach
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abbandonirn wolten, begehrt, seitemalen ime in dem zu Pariß vermeintlich
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auffgerichten vertrag gewalt und unrecht geschehen wer, sondern es hetten
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auch entzwischen die stände des reichs in ihrer hierüber vorgehabter consul-
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tation mit einhelligem voto dahien geschlossen, daß es einmal billich und
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nothwendig wer, daß ime, hertzogen, ein freyer pass und zutritt zu disen
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fridenshandlungen verstattet und eröffnet werde, dessen wir unß auch an-
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statt der Kayserlichen Maiestät und deß gantzen reichs eüsserist anzenem-
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men und nochmaln durch die herren mediatores die sachen dahien richten
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solten, auff daß die Franzosen ihre gethande verwaigerung weiters nicht be-
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harren theten. Wir hetten auch inen, mediatoren, beraits hievor unterschied-
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liche ursachen vorgetragen, so wir dißmahls umb wenigem verdruss willen
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zu widerholen unnöthig erachteten. Die weren aber gleichwol solcher wich-
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tigkheit , daß auch die Schwedischen plenipotentiarii selbst in ihren replicis
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bezeügten, daß sie gantz inständig die Franzosen ermahnt hetten, sich diß-
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ortts dem gemeinen iudicio ihrer confaederirten nit zu widersetzen. Wir
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hörten zwar, daß sie, Franzosen, sich hin und wider erclagt, daß wir mit inen
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in puncto satisfactionis keinen weiteren tractat vornemmen theten, sondern
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sie gleichsamb verachten theten. Wann man aber die sach mit unparteyischen
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augen wolte ansehen, so werde sich leichtlich befinden, daß diß nit unsere,
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sondern der Franzosen selbst aigne schuldt wer. Dann andrer sachen vor
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dißmahl zu geschweigen, so were deß hertzogs von Lothringen interesse mit
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diser gantzen satisfactionsmateria dermaassen eingeflochten, daß one sein
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beysein nichts bestendigs darinn geschlossen werden köndte. Er hette von
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denn dreyen bisthumb Metz, Tull und Verdun vil ansehenliche und statt-
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liche lehen. Er hette im Elsaß selbst underschiedliche herren und adelstands-
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lehenleütt , auch aigne herrschafft nit geringen werths. Sein gantzes hertzog-
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thumb wer mit dem Elsaß dermaassen anrainend, daß abwesend und unwis-
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send seiner one böse nachred verüebter unbillicheit oder, wie ers außlegen
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thet, offenbaren bruchs gegebnen trew und glaubens zu einigem satten
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schluss fürzeschreitten nit wol müglich wer. So nun die Franzosen dises
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hauptwerkh zu befürdern ein ernst erzeigen wolten, so were in alleweeg
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billich, daß sie die begehrte saluos conductus nit lenger auffhalten theten.
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Unserstheils wolten wir keinen verzug erscheinen lassen; sobaldt wir ihre

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bewilligung hetten, weren wir erbiettig, zum hauptpuncten ze kommen und
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die handlung fortzesetzen. Derentwegen ersuechten wir sie, herren media-
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tores , daß sie sich der sachen nochmaln unterfangen und mit allem fleiß die
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Französischen plenipotentiarios behandlen wolten, dermaln sich unsrem so
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billichen begehren ze bequemen. Selbige möchten villeicht vorwerffen, wann
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sie disen begehrten ertheilten, so würde man inen auch für die Portugesen
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willfahren müessen. Es were aber darauff gar leicht ze anttwortten und were
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die ratio disparitatis clar gnug und meniglich bekandt, dann es hette ja das
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Römische reich mit dem Portugesischen wesen nichts ze thuen. Daher dann
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die reichstände insgemein geschlossen, die beede cronen von disem an-
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suechen abzeweisen.

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Auff disen vortrag haben die mediatores sich erclärt, sie hetten zwar biß
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daher nie nichts in hoc puncto bei denn Franzosen erhalten könden, wolten
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iedoch nit unterlassen, sie nochmaln anzelauffen und sonderlich die von unß
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remonstrirte Lothringischen interessi wie auch der reichständen beschehe-
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nen schluss vorzehalten. Dabei inen, mediatorn, erclärt worden, waß deß
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hertzogen in Elsaß habender interesse halber gemeldet worden, daß were
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nit dahien auffzenemmen, als wolte man wegen überlassung diser provintz
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mit denn Franzosen handlen, dann diß weren wir ze thuen nit bedacht,
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sondern damit man so vil die unbillicheit der Französischen tergiversation
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wegen dises pass begreiffen köndt: die mehiste consideration würde wegen
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der dreyen bisthumb sein, mit denen es ja weit anderst beschaffen wer, als die
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Franzosen vorgeben theten. Einmal köndte daß Römische reich sein conti-
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nuatam possessionem sattlich docirn, und were erst bei nechster post ein
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weiter lehensdocumentum einkommen, daß der bischoff zu Metz, Henry de
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Bourbon

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Henri duc de Verneuil (1601–1682), natürlicher Sohn Heinrichs IV. von Frankreich, Bf. von
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Metz 1612–1653.
, noch erst in anno 1626 seine regalia von nechstverstorbner
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Kayserlicher Maiestät empfangen, wie wir dise und andere documenta diser
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tagen inen, herren mediatorn, vorzetragen nit unterlassen werden. Hierüber
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seind unterschiedliche discorsi gewexlet worden, und sagte der Venetus, die
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Franzosen clagten noch immerzu, daß man mit inen nit tractirte, hetten ihr
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intention zwar noch bestendig auff das Elsaß, sagten aber, wann man nur mit
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inen ad tractandum köme, so wolten sie sich aller billicheit bequemen, che
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l’accommodarebbero alla ragione. Responsum, wann sie sich der ragion
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accommodirn wolten, so müeßten sie dise pretension fallen lassen, dann sie
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es ja mit ragion nit behaupten köndten. Wann sie kein ragion hören wolten,
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so wer mit inen nit ze tractirn. Sie hetten sich gegen ihren confoederirten
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ständen im reich clärlich verbunden, den krieg uff aignen costen ze füeren
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und kein recompens zu begehren, auch alles, und in specie Preisach, dem reich
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sine omni sumptuum deductione ze restituirn. Jetzt woltens nit halten, sag-
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ten altri tempi, altri consigli. Venetus replicabat, ja diß wer vor der Nörd-
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linger schlacht geschehen, aber nachgehendts weren andere capitulationes
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gemacht worden. Wir haben disen errorem widerlegt und remonstrirt, daß

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1
dise angezogne convention nit vor, sondern nach der Nördlinger schlacht
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1. Novembris anno 1634 were auffgericht

42
Vgl. oben S. [ 454. ]
und darinn erst mit dem Kayser
3
ze brechen versprochen worden. Die protestierende alle sambtlich theten sich
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darauff beziehen und beclagten sich ob der Franzosen untrew. Ich, Volmar,
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hette inen doch schon vor disem ein copei solcher convention zugestellt.
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Weil sie sich aber dessen nit erinnern wollen, so haben wir unß erbiettig
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gemacht, inen ein ander abschrifft zuzestellen. Inter discurrendum sagte herr
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obristhofmeister, die Franzosen lassen sich stetigs verlautten, daß sie gegen
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erlangender satisfaction sich alles guetten erzeigen wolten. Sie blieben aber
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nur stetigs in terminis generalibus, und köndte man sich uff nichts sichers
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verlassen.

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Tum Venetus, man solts versuechen, wir weren doch nit obligirt, wann die
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Franzosen hingegen unß nit prestirten, waß sie zusagten. Herr obristhof-
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meister , questa prova ci costarebbe troppo. Venetus, die Franzosen sagten,
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sie wolten die Schweden obligirn, daß sie müeßten mit dem Kayser fridt
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machen, deßgleichen die protestierende, sich in puncto grauaminum mit
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deme, waß inen von denn catholischen anerbotten, begnüegen. Quaesitum,
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wann dise und jene aber nit wolten, sondern uff ihren extremis verharreten,
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wie es sich ansehen liess, und die Franzosen selbst die Schweden in verdacht
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hetten, daß sie den krieg weiters ze continuirn anlaaß suechen wolten, waß
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man alsdann von denn Franzosen ze hoffen, ob sie con le armi Ihrer Maiestät
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assistirn wolten? O questo no, sagte der Venetus, die Franzosen verhofften
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aber für gwiß sovil autoritet bei eim und andern theil ze haben, daß wan sie
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sagen wurden, sie wolten diese sach zu keinem religionkrieg kommen lassen
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noch dazu helffen, vil weniger ferner inen mit gelt verholffen sein, so wurden
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selbige auch sich accommodirn und zu ruhe begeben müessen. Wenigst
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wurde uff solche weiß heraußkommen, ob dann die Schweden lust hetten,
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frid ze machen oder vilmehr den krieg ze continuirn.

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