Acta Pacis Westphalicae III C 2,1 : Diarium Volmar, 1. Teil: 1643 - 1647 / Joachim Foerster und Roswitha Philippe
1646 II 6

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1646 II 6
Dienstag Martis, 6. huius, berichten wir disen verlauff an Ihr
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Kayserliche Maiestät [ 1029 ].

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Eodem nach Oßnabrukh [ 1030 ].

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Eodem a Caesare auß Lintz, 26. Januarii, auff unsere relationes de 9. et 11.
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eiusdem, 1. das wir die Churbayerischen uber ihr anlangen in puncto satis-
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factionis et octavi electoratus recht beanttworttet, 2. recht gethan an ver-
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hinderung der deputation ad Gallos, 3. das ein specialgewalt wegen Hessen
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Cassel überschikht werden soll [ 1031 ].

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Eodem von Oßnabrukh werden die guettachten de modo duplicandi contra
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replicas adversariorum ad Caesarem überschikht und unß communicirt [ 1032 ].
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Eodem communicirt herr graf von Trautmansdorff, waß an ine hertzog
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Franciscus von Lothringen

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Nikolaus Franz von Lothringen (1609–1670), Bf. von Toul 1625–1634, Kardinal 1626/27–1634,
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Herzog 1634.
wegen vergebung der stiffter Metz, Tull und Ver-
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dun geschriben [ 1033 ], item, waß er, herr graf, an monsieur Castell Rodrigo
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wegen der einquartierung in Luttichische dorffschafften schreibe [ 1034 ].

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Ab eodem ein schreiben, daß wir die Churbayerischen und Cölnischen ver-
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mögen sollen, iemanden ihres mittls nach Oßnabrukh ze schikhen, umb mit
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inen super fundamentis de octavo electoratu et satisfactione coronarum
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ze conversirn, ubi in postscripto significatur Turcam bellum per novem
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annos contra Venetos declarasse [ 1035 ].

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Disem zufolg haben wir alsbaldt Dr. Krebß und Dr. Puschmann zu unß
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erfordert und inen die intention vorgehalten.

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22 Eodem] am Rande: Churbrandenburgische wegen der clausul ’si quiete viuant‘, 2. we-
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gen Pommern, 3. wegen eingriffs der churfürstlichen praeeminentz.
Eodem zinstags seind die Churbrandenburgischen gsandten, der von Hai-
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den , auch Dr. Portman, vor unß erschienen und haben drei puncten vor-
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gebracht : 1. Daß in denn Kayserlichen responsionibus ad articulum 4. die
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wortt ’si ipsi velint et quiete viuant‘ außgelassen werden möchten, dann es
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beschwere sich dessen ihr gnedigster herr als der reformirten religion zuge-
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than , gleichsamb wolte derselben zugemessen werden, daß sie einiger
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unruhe schuldig, da doch Sein Churfürstliche Durchlaucht sich iederzeit
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alles gehorsambs gegen Ihr Maiestät und dem reich beflissen hetten. 2. Weil
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in der Schwedischen replic zu sehen, daß sie pro satisfactione die Pommer-
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sche lande pretendiren theten, so liess ihr gnedigster herr unß, Kayserliche,
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sambtlich ersuechen, man wolte sich doch dessentwegen in kein tractation
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mit inen einlassen, dann Seine Durchlaucht nit gemeint wer, weder wenig
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noch vil daran zurukhzelassen noch auch seines ortts einzerathen, daß
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einigem andern standt deß reichs daß seinige entzogen werde. Man solte vil-
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mehr dahien gedenkhen, daß die ständt im reich zu rechter einigkheit möch-
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ten gebracht und verglichen werden, alsdann wurde man schon die mittl
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haben, die cron Schweden dahien ze bringen, das sie bei ihren ersten princi-
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piis , da sie die waaffen uff deß reichs boden gesetzt, verbleiben müeßten, daß
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sie namblich keinen standt deß seinigen zu entsetzen, sondern allein eim

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ieden zu seiner libertet und gebuerender handthabung verhelffen wolten.
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3. Were verspürt worden, daß ettlich von fürsten und ständen einem hoch-
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löblichen churfürstlichen collegio an seiner praeeminentz und hoheit etwas
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zu nahe tretten wolten. Petten darauff, solches nit zu gestatten, sondern hoch-
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ermeldtem collegio alle gebüerende handthabung gedeyen ze lassen.

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Respondimus ad primum, Ihr Kayserliche Maiestät werden sich demjenigen,
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waß super hoc puncto in deliberandis replicis von gemeinen ständen an
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handt gegeben werde, gern accommodirn, hetten dise clausul zu niemandts
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verkleinerung, sondern allein andern, so etwan bedenkhens hiebei haben
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möchten, ungleiche einbildung abzeschneiden, eingesetzt, seitmaln bewußt,
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daß hievor etwan under denn protestirenden selbst solcher bewandtnus hal-
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ber ungleiche meinungen entstanden weren. Ad secundum, sie möchten
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dessen wol gesichert sein, weil sie selbst ex responsionibus vermerkhten, das
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Ihr Kayserlicher Maiestät intention nit wer, den Schweden landt und leütt im
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reich ze überlassen. Es stüende nur an deme, daß die stände Ihr Maiestät mit
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einmüettigem rath und that an handt gehen theten, und werde eben der-
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gleichen resolution auch gegen denn Franzosen gefaßt werden müessen.
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Dann es würde dißortts ie ein cron auff die ander ihr absehens haben. Ad
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tertium, wer unß hievon nichts sonders bewußt, außerhalb was wegen deß
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praedicats excellentz vorgangen, da wir verhofften, man wurde sich beeder-
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seits also bezeigen, das mehrer ungelegenheitt vermitten bleiben köndten.
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Im übrigen weren wir bevelcht, in allweeg die praeeminentz und hoheit
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eines hochloblichen churfürstlichen collegii bestermaassen handtzehaben,
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so wir auch ze thuen unvergessen bleiben werden. Hingegen hoffen wir auch,
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es werde dasselbe und in specie der herr churfürst zu Brandenburg nit weni-
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ger sich die handthabung der Romisch Kayserlichen Maiestät auctoritet,
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hoheit, recht und gerechtigkheiten aüsserigst lassen angelegen sein und
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daran nichts schmälern oder vermindern lassen.

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Illi: Ad primum bedankhten sich deß erbiettens, repetirten priora, und obwol
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nit ohne, das etwan missverstande unter denn evangelischen eingerissen, so
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wer es doch iederzeit dabei gelassen worden, das die reformati auch unter
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der Augspurgischen confession, wie die anno 1530 übergeben, begriffen sein
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solten, inmaassen ihr gnedigster herr derselben von hertzen zugethan sei
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und blaibe. Ad secundum, es hette ja den verstand, daß man weder einer
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noch anderer cron vor ihr pretendirte satisfaction landt und leütt vom reich
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lassen solt. Ihr gnedigster herr wer einmal diser meinung nit, und hofften sie,
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wann man die innerliche einigkheit fordrist stabilirte, daß man mit denn
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widrigen praetensionibus wol fortkommen wurde. Ad tertium, nemmen
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unser erbietten mit dankh an, und sehe man wol, daß ausserhalbt berüerts
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praedicats noch wol andere intentiones bei eim und andern standt vorlauffen
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theten.

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Schliesslich henkhten sie ihre hievor zu ettlich mahlen gethande petition de
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euacuando praesidio auß Hamm an. Ad quam respondimus, es werde nöthig
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sein, daß dises an Ihr Kayserliche Maiestät von Ihr Churfürstlicher Durch-

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laucht immediate gelangt werde, seitemaln es ein militarium sach, mit deren
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wir nichts ze thuen, und betten wir sonst auß Ihr Maiestät hieuor in diser
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materi gegebner anttwortt vermerkht, daß ihnen biß dahin von deme mit der
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fraw landtgrafin zu Cassel gemachtem accordt

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Durch Vertrag vom 19. Oktober 1644 hatte Landg fin. Amalie Elisabeth sich zur Räumung von
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Kalkar und des linksrheinischen Teils des Herzogtums Kleve von hessischen Truppen unter der Vor-
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aussetzung bereit erklärt, daß Brandenburg auch den Abzug der ksl. Besatzung aus der zur
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Grafschaft Mark gehörenden Festung Hamm erreichte.
nichts were zu vernemmen
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kommen etc.

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